Unter dem Motto "Streuobst für alle!" hat der Landkreis Würzburg eine neue Förderaktion gestartet: für Privatpersonen, die Obstbäume pflanzen wollen, gibt es bis zu 45 Euro Zuschuss pro Baum. Gefördert werden Klassiker wie Äpfel oder Birnen, aber auch Quitten, Maulbeeren und viele mehr. Die Aktion läuft bis zum 31. Juli.
Für Margetshöchheimer Bürger und Bürgerinnen sind die Streuobst-Wiesen am Dorfrand ein alltäglicher Anblick. Dass ihr Bestand erhalten wurde und wird, ist zu einem großen Teil der 2014 gegründeten Streuobst-Genossenschaft zu verdanken. Jetzt haben aber auch Privatpersonen die Chance, mit Unterstützung des Landkreises zu geringen Kosten eigene Streuobst-Bäume zu pflanzen, denn im Rahmen des Bayerischen Streuobst-Paktes gibt es für Hochstamm-Sorten ordentliche Zuschüsse. Der Freistaat Bayern verfolgt damit das Ziel, bis 2035 eine Million neue Streuobstbäume zu pflanzen, da deren Bestand in den letzten Jahrzehnten deutlich zurückgegangen ist – auch im Landkreis Würzburg. Passenderweise fällt die Förderaktion des Landkreises mit der Margetshöchheimer Aktion "800 Jahre - 800 Bäume" zum Dorfjubiläum 2027 zusammen.
Das neue Förderprogramm „Streuobst für alle!“ unterstützt Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Würzburg dabei, auf ihren Grundstücken Obstbäume zu pflanzen – und leistet so einen wertvollen Beitrag zu Naturschutz, Artenvielfalt und einer klimafreundlichen, regionalen Selbstversorgung. Bis zum 31. Juli können private Grundstückseigentümer einen oder mehrere Bäume bestellen und im Herbst am Landratsamt Würzburg abholen.
Bis zu 45 Euro Zuschuss pro Baum
Für jeden Obstbaum gibt es vom Landkreis eine Förderung von bis zu 45 Euro. Bei klassischen Sorten wie Apfel, Birne oder Zwetschge deckt der Förderbetrag in der Regel den kompletten Kaufpreis ab. Es werden ausschließlich Hochstamm-Bäume mit Stammhöhen ab 1,4 Metern gefördert; die Bäume werden in der Regel mehrere Meter groß und benötigen daher eine gewisse Grundstücks-Größe. Eine Spalier- oder Kübelpflanzung wäre beispielsweise nicht möglich. Da es bei dem Programm außerdem um die Förderung traditioneller und / oder heimischer Sorten bei privaten Pflanzungen geht, sind bestimmte Tafelobstsorten wie Pink Lady und gewerbliche Anlagen ausgeschlossen. Durch das Förderprogramm sollen heimische Streuobst-Bestände erhalten bzw. vergrößert werden.
Bestellung bis Juli über das Landratsamt, Lieferung im November
Wer nun einen Obstbaum pflanzen und dabei den Streuobst-Zuschuss des Landkreises nutzen möchte, kann auf eine breite Auswahl geeigneter Sorten zurückgreifen. Jessica Tokarek, Kreisfachberaterin für Gartenbau am Landratsamt Würzburg, hat passende Sortenlisten mit Äpfeln, Birnen, Kirschen, Pflaumen und Aprikosen erstellt. Diese sind auf der Homepage des Landratsamtes abrufbar (bis zum Seitenende scrollen): https://www.landkreis-wuerzburg.de/streuobst
Neben den aufgelisteten Obstarten können allerdings auch weniger verbreitete Obstbäume wie Walnuss, Quitte, Speierling, Maulbeere, Eberesche, Esskastanie oder Elsbeere bezuschusst werden; das berichtet Streuobstberaterin Lena Wunderlich vom Landratsamt auf Nachfrage. Solche Bäume sind im Allgemeinen allerdings deutlich teurer; vom Landratsamt Würzburg gäbe es dann nur den Festbetrag von 45 Euro, den Rest müsste der Besteller / die Bestellerin selbst zahlen.
Privatpersonen, die einen Obstbaum zu den genannten Kriterien pflanzen möchten, können ihre Bestellungen bis zum 31. Juli beim Landratsamt Würzburg einreichen. Das Amt kümmert sich dann um die Förderung und das Besorgen des Baumes. Die Obstbäume kommen in der Regel von bayerischen Baumschulen, die in den Bayerischen Streuobstpakt eingebunden sind. Den gewünschten Baum kann man dann im November am Landratsamt Würzburg abholen (Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben).
Bei der Bestellung sind folgende Angaben erforderlich:
- Gewünschte Anzahl der Bäume
- Art und Sorte der Bäume
- Pflanzort (Adresse oder Flurnummer)
- Kontaktdaten (Telefonnummer und Adresse)
Hier vom Landratsamt das wichtigste in Kürze zum Förderprogramm "Streuobst für Alle!":
Wer?:
gefördert werden Kommunen, rechtsfähige Vereine und Verbände, die als Antragsteller fungieren und die Bäume anschließend unentgeltlich an Privatpersonen weitergeben können. In unserem Fall übernehmen das Landratsamt und der Kreisverband für Gartenbau und Landschaftspflege Würzburg die Antragstellung – das heißt, du kannst deinen Streuobstbaum über unsere Aktion beziehen.
Wo?:
auf einem Grundstück (im Siedlungsbereich oder außerhalb des Ortes) das sich für die Pflanzung von Hochstämmigen Streuobstbäumen eignet.
Was?:
Förderfähige Bäume (immer Hochstämme (Stammlänge 1,40 – 1,80m) sind zum Beispiel:
Kernobst: Apfel, Birne
Steinobst: Pflaume, Kirsche
Weitere Arten: Walnuss, Quitte, Maulbeere, Esskastanie, Wildobstarten wie Vogelkirsche, Holz-Apfel, Wild-Birne, Eberesche, Speierling, Elsbeere
Nicht unterstützt wird die Pflanzung bestimmter, Tafelobstsorten (z. B. Elstar, Pink Lady, Gala, Jonagold, Abate Fetel), ebenso wenig wie Bäume in gewerblich genutzten Anlagen mit hoher Pflanzdichte.
Förderhöhe:
Die Streuobstbäume werden mit bis zu 45€ pro Hochstamm bezuschusst.
Eigenanteil sind lediglich Kosten für Pflanzmaterial wie Anbindepfähle, Stammschutz oder Wühlmausschutz.
Wann?:
Wir nehmen bis zum 31. Juli 2025 deinen Antrag auf Förderung an und kümmern uns um die Förderung und das Besorgen des Baumes.
Deinen Wunschbaum darfst du dir Mitte/Ende November am Landratsamt Würzburg abholen (Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben).
Wichtig zu wissen:
Die Flächen dürfen keine verpflichtenden Ausgleichs- und Ersatzpflanzungen sein.
Doppelförderungen mit anderen Programmen müssen ausgeschlossen werden können.
Wenn deine Gemeinde oder dein Verein den Antrag selbst stellt, beträgt die Mindestanzahl pro Antrag 10 Bäume, die Maximalanzahl 100 Bäume.
Bis zu 12 Jahren muss der Erhalt des Streuobstbaumes sichergestellt sein.