Unter dem Titel "Margareta, der Drachen und ich" hat die langjährige BR-Redakteurin Andrea Kammhuber eine lesenswerte Broschüre über die Spuren der Heiligen Margarete in Margetshöchheim veröffentlicht. In einer kurzweiligen Lesung stellte sie ihr Werk kürzlich in der Margarethenhalle vor. Die Broschüre kann in der Apotheke und beim Kulturverein erworben werden.
Als Ortspatronin ist die Heilige Margarete seit bald 800 Jahren in Margetshöchheim sehr präsent - nicht nur beim Ortsnamen (ursprünglich "Hochheim Sanctae Margarethae") oder in Bräuchen und Traditionen. Auf eine persönliche Spurensuche hat sich nun die ehemalige BR-Redakteurin Andrea Kammhuber begeben; sie ist in Margetshöchheim aufgewachsen und wollte der Heiligen im "Gartendorf am Main" nachspüren. Ihre vielfältigen Erkenntnisse schrieb Kammhuber in einer Broschüre nieder, die sie kürzlich in einer multimedialen Lesung in der Margarethenhalle vorstellte. Die Veranstaltung wurde vom mainART-Kulturverein initiiert; musikalisch wurde das abendfüllende Programm vom Frauenchor begleitet.
Mit ihrem Werk "Margaretha, der Drachen und ich - eine Perlen-Kette" über die Spuren der Heiligen Margarete in Margetshöchheim wollte Kammhuber nach eigener Aussage "das Vergangene mit dem Persönlichen verbinden" und einen Bogen über die Bedeutung der Ortspatronin in die heutige Zeit spannen. Die Heilige Margarete ist der langjährigen Redakteurin des Bayerischen Rundfunks in vielerlei Gestalt und unterschiedlicher Bedeutung begegnet. Andrea Kammhuber heißt mit zweitem Vornamen Margaretha und wuchs in Margetshöchheim auf. Margarete bedeutet "Perle", und so nannte Kammhuber ihre Broschüre eine "Perlen-Kette". Die Schrift beleuchtet unter Anderem die historischen, religiösen und spirituellen Bezüge der Heiligen Margarete als Schutzheilige und Nothelferin; darüber hinaus geht die Autorin der Frage nach, wo und wie die Ortspatronin in Margetshöchheim heute noch nachwirkt. Die Geschichte Margetshöchheims ist eng mit der Geschichte der Heiligen verknüpft, was nicht nur am Wappen mit dem Drachen deutlich wird.
Bei der Lesung bot Kammhuber dem zahlreich erschienenen Publikum nicht nur Auszüge aus ihrem Schriftstück und persönliche Anekdoten, sondern auch eine interaktive Show mit Ausschnitten aus eigenen Filmen, die sie als Redakteurin im Ressort "Religion und Orientierung" beim Bayerischen Rundfunk drehte. Darin gab es viel Wissenswertes über die Heilige Margarete und ihre Eigenschaft als Nothelferin zu erfahren, etwa aus einem Interview mit dem bekannten Pater Anselm Grün oder einem Beitrag über die Basilika Vierzehnheiligen. Spannende persönliche Einblicke gewannen die Zuschauer durch Live-Interviews mit anwesenden Gästen. So berichtete etwa Kammhubers ehemaliger Vermieter Edgar Haupt, wie das Leben auf dessen kleinem Bauernhof in der Erlabrunner Straße einst zuging und sich die ganze Nachbarschaft am Schlachttag traf. Apothekerin Sylvia Pöhlmann erzählte, wie sie 1976 durch einen Aushang in der Uni zur Gründung der St. Margareten Apotheke kam und welche Heilkraft die Margerite sowie ihre kleine Schwester, das Gänseblümchen, haben. Auch das Publikum selbst wurde in die Lesung einbezogen beim gemeinsamen Singen des Margaretenlieds. Zu den Highlights des Abends gehörte aber zweifellos Hilde Oppmanns komödiantischer Auftritt als "Heiliche Margret" - als sie dem begeisterten Publikum in breitestem Fränkisch schilderte, wie sie als erste türkische Gastarbeiterin in der Margetshöchheimer Kirche als Ortspatronin anheuerte, blieb im Saal kein Auge trocken.
Die Broschüre "Margaretha, der Drachen und ich - eine Perlen-Kette" von Andrea Kammhuber ist in der St. Margareten Apotheke sowie beim mainART-Kulturverein erhältlich; in Kürze wird sie auch im Bürgerbüro ausliegen. Das Heft kostet 10 Euro.
Die Autorin spendet sämtliche Einnahmen an Margetshöchheimer Vereine.