Kinder-und Jugendforum: die junge Generation wünscht sich mehr Freizeit-Möglichkeiten

Anfang Juni hatte die Gemeinde wieder zum Kinder- und Jugendforum an den Grillplatz eingeladen, um aus erster Hand zu erfahren, welche Wünsche und Anregungen die jungen BürgerInnen für Margetshöchheim haben. Die Ergebnisse wurden kürzlich in einer Sitzung ausgewertet. Das Fazit: die Kids haben realistische Vorstellungen und wünschen sich vor Allem mehr Freizeitmöglichkeiten.

Im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden hat Margetshöchheim schon vor vielen Jahren ein jährliches Kinder- und Jugendforum etabliert, um aus erster Hand zu erfahren, wo den jungen Menschen der Schuh drückt und was die Gemeinde für sie verbessern könnte. Zum diesjährigen Treffen mit dem Ausschuss Soziales, Kultur und Sport kamen leider nur sieben Kinder und Jugendliche vorbei, davon fünf aus dem KIJUZ. Die Gespräche waren allerdings konstruktiv und lieferten der Gemeinde einige Anregungen, wo für die junge Generation noch nachgebessert werden sollte. Neben den Ausschussmitgliedern und den beiden Jugendbeauftragten Lukas Götz (CSU) und Stephanie Röll (MM) nahmen die Leiterin des Kinder- und Jugendzentrums (KIJUZ), Andrea Klug, sowie Feuerwehr-Jugendwart Andreas Winkler und die beiden jetzigen bzw. ehemaligen Sprecher der Jugendfeuerwehr teil.

JedeR Teilnehmende konnte seine oder ihre Anregungen auf einem Zettel notieren, anschließend wurden die Notizen besprochen. Ein Stichwort war gleich auf mehreren Zetteln zu lesen: "Skaterbahn". Das überraschte die Erwachsenen zunächst, da die einstige Bahn am Grillplatz kaum genutzt wurde und umliegende Gemeinden sowie die Zellerau mit modernen Skateranlagen aufwarten. KIJUZ-Jugendsprecher Timo Ehrenfels erklärte, dass alle umliegenden Anlagen aber eine hohe Verletzungsgefahr für Ungeübte böten: "Die Bahnen sind alle für Fortgeschrittene. Es braucht etwas Kleines, als Anfänger kann man hier nirgendwo hin". Die Skateranlage müsse mindestens 12x12 Meter groß und betoniert sein. Bürgermeister Waldemar Brohm (CSU) meinte bei der Auswertung in der letzten Ausschuss-Sitzung, dass der Bereich unter dem neuen Mainsteg dafür eventuell in Frage käme. Zudem will sich die Gemeinde mit Veitshöchheim in Verbindung setzen, wo im Zuge der Neugestaltung der Mainlände eine Skateranlage an der Marina / hinter dem Rewe angedacht sein soll.

Ein weiterer Wunsch war eine Tischtennisplatte am Grillplatz. Leider wurde die alte Tischtennisplatte der Schule demoliert und kann deshalb nicht umgesetzt werden. Der Förderverein für Kinder und Jugendliche erklärte sich jedoch bereit, eine neue TT-Platte zu spenden. Der Bauhof wird die Fläche nach den Ferien herrichten und die Tischtennisplatte am Grillplatz installieren. Zudem wird auf Anregung eines Vaters noch ein niedrigerer Basketballkorb für jüngere SpielerInnen angebracht. Die Kids wünschten sich außerdem eine lange Rutsche; diese kann aufgrund der wasserrechtlichen Vorgaben am Grillplatz wahrscheinlich nicht errichtet werden, der Wunsch soll aber bei den Planungen anderer Spielplätze berücksichtigt werden. Auch eine Kletterleiter war im Gespräch. Bis zur nächsten Sitzung sollen Preise bei Spielgeräteherstellern erfragt werden.

Ein weiterer Wunsch der Kinder und Jugendlichen war eine fest installierte Luftpumpe für Fahrräder. Die Idee stieß angesichts der Lage an einem der schönsten Radwege Deutschlands auf große Begeisterung. Als mögliche Standorte wurden der Grillplatz, Theos Brückenhäusle und der Parkplatz Ludwigstraße genannt; auch das Rathaus oder der neue Mainsteg waren im Gespräch. Die Gemeinde will jetzt Modelle und Preise prüfen lassen und schauen, ob sich die Fahrradpumpen über Sponsoren oder die ILE finanzieren ließen.

Die jungen BürgerInnen wünschten sich außerdem wieder ein Hüttendorf in Margetshöchheim. Vor einigen Jahren gab es eines im Ort, das vom Landkreis organisiert wurde. Wie in der Ausschusssitzung deutlich wurde, wäre ein Hüttendorf für Margetshöchheim kaum zu stemmen, da nach Aussage von KIJUZ-Leiterin Andrea Klug landkreisweit nach Mindestlohn bezahlt wird und alle Einrichtungen Schwierigkeiten hätten, geeignetes Personal zu finden. Der Aufwand würde sich erst ab etwa 100 Kindern lohnen, dafür wären mindestens 13 BetreuerInnen nötig. Klug bezifferte allein die Personalkosten für zwei Wochen mit rund 25.000 Euro. Lukas Götz merkte aus seinen persönlichen Erfahrungen mit dem Zeltlager am Geflügelzüchterverein an, dass es mittlerweile quasi aussichtslos sei, genug Ehrenamtliche für derartige Projekte zu gewinnen. Klug schlug der Gemeinde vor, sich stattdessen lieber in das Veitshöchheimer Hüttendorf "einzukaufen", was die Gemeinde rund 5.000 Euro kosten dürfte. Ihrer Aussage nach wären die Veitshöchheimer bereit, ihre Teilnehmerzahlen zugunsten der Margetshöchheimer Kinder aufzustocken. Die Angelegenheit soll demnächst mit der Gemeinde Veitshöchheim besprochen werden. Die Jugendbeauftragte Stephanie Röll meinte, es wäre "ein schönes Zeichen mit dem Höchheimer Mainsteg, wenn auch die Kinder- und Jugendarbeit ein bißchen zusammenwächst".

Am Ende der Sitzung beschloss das Gremium außerdem, dass das Kinder- und Jugendforum künftig an einem festen Termin - immer am ersten Freitag nach den Herbstferien - im Rathaus stattfinden soll, um dem Ganzen einen offizielleren Charakter zu geben. Zudem soll vorab besser über das Forum informiert werden, etwa über Aushänge in der Schule und an den Schwarzen Brettern. Der Margetshöchheim Blog wird von den jungen BürgerInnen nach eigener Aussage nicht gelesen, sie bevorzugen Instagram.

Das nächste Kinder- und Jugendforum der Gemeinde findet am 10. November 2023 um 17:00 Uhr im Rathaus statt.