Nach Erfolgen beim Fluglärm: Bürgerinitiative "Leiser!" will auch den Straßenlärm verringern

Verkehrslärm kann krank machen, das zeigen zahlreiche wissenschaftliche Studien. Nachdem sich die Bürgerinitiative Leiser! jahrelang und am Ende mit Erfolg dafür eingesetzt hatte, dass der Fluglärm über Margetshöchheim und anderen Gemeinden verringert wird (siehe auch Blog-Artikel https://www.margetshoechheim-blog.de/aus-unserer-region/55-flugsportclub-schaffte-neues-schleppflugzeug-an-deutlich-weniger-flugl%C3%A4rm-zu-erwarten), will sich die Initiative, der auch die Gemeinde Margetshöchheim angehört, jetzt dem Straßenlärm widmen.

Dazu hat die Initiative ein Schreiben veröffentlicht:

"Die Bürgerinitiative Leiser! wurde 2016 gegründet. Der Vereinszweck ist Identifizierung und Reduzierung von Umgebungslärm.

Gründungsmitglieder sind Bürger*innen aus Margetshöchheim, Zell am Main, Veitshöchheim und dem Dürrbachtal. Auch die Gemeinden Zell und Margetshöchheim sind Mitglieder. Beim vom Flugplatz Schenkenturm ausgehenden Fluglärm haben wir nach langen und zähen Bemühungen erreicht, dass ein lärmreduziertes - gefühlt halb so lautes - Schleppflugzeug für den Segelflug inzwischen im Einsatz ist. Dabei wurden wir auch von der Stadt Würzburg und vielen Politikern aus der Region unterstützt.

Nun haben wir ein neues Ziel: Die Reduzierung des von der Staatsstraße St2300 ausgehenden Straßenlärms. Viele Bürger*innen in Zell und Margetshöchheim sind direkt betroffen. Das Verkehrsaufkommen steigt ständig. Schwerlastverkehr, Motorräder aber auch PKWs emittieren sehr viel Lärm in die zum Teil beidseitig befindlichen Wohngebiete, den Fuß/Radweg am Main und den Grillplatz unter der ICE Trasse. Die Bahnbrücke reflektiert und verstärkt hier zusätzlich den Lärm signifikant. Wir fordern schon seit langem eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 80 km/h, Überholverbote,"echten" Flüsterasphalt sowie eine Überwachung der Geschwindigkeit. Auch der innerörtliche Verkehr in Margetshöchheim bringt Lärmbelastungen und Sicherheitsprobleme für die Anwohner mit sich. Insbesondere drei Hauptachsen durch den Ort sind betroffen:

  • Erlabrunner -Würzburger -Zeller Straße
  • Friedenstraße -Georg-Büchner-Straße -Grabenhügel -Rosenstraße
  • Sportplatz bis Dorf Ende

Die Tempovorgabe von maximal 30Km/h wird trotz der temporär installierten Geschwindigkeitsanzeigen überwiegend nicht eingehalten. Gefährdungen für Fußgänger und Radfahrer sind vor allem im Bereich Ärztehaus groß. Bund und Länder haben das Problem Verkehrslärm und Gefährdung gewürdigt und sich erst kürzlich auf empfindliche Strafen für Raser und sogenannte Auto Poser (bedeutet Verursachung von unnötigem Lärm) verständigt. Unser Verein setzt sich weiter für eine Reduzierung des Umgebungslärms und die Erhöhung der Sicherheit ein. Wir hoffen dabei weiter auf die Unterstützung durch Anwohner und die Gemeinden mit allen Fraktionen."

Dr. Ralf Pätzold, Vorstand der Bürgerinitiative Leiser!