Besserer Bevölkerungsschutz: Margetshöchheim hat jetzt drei hochmoderne neue Sirenen

Früher als gedacht wurden jetzt drei hochmoderne neue Sirenen in Margetshöchheim installiert, die Probealarme verliefen reibungslos. Die neuen Warnmelder decken ein weit größeres Gebiet ab als vorher, können alle Arten von Gefahrenmeldungen kommunizieren und sollen ab 2024 digital laufen.

Die alten Sirenen konnten über das Funksystem der Freiwilligen Feuerwehr nur bei Feueralarm aktiviert werden, deshalb wurden sie für einen besseren Bevölkerungsschutz nun durch drei hochmoderne elektronische Sirenen mit ausrichtbaren Schallkörpern ersetzt, die bei allen Arten von Gefahrenmeldungen (nicht nur Feuer) und auch direkt vom Katastrophenschutz ansteuerbar sind. Zudem verfügen die Sirenen auf dem technisch neuesten Stand über eine Sprachausgabe und ermöglichen so Durchsagen an die Bevölkerung. Für einen optimalen Erfassungsbereich wurden zudem die Standorte optimiert, jetzt steht je eine Sirene am Feuerwehr-Gerätehaus, an der Steigstraße und am alten Wasserhäusle in der Würzburger Straße. Im Vergleich zu den alten Sirenen hat sich der Erfassungsbereich damit mehr als verdoppelt, nun ist das gesamte Ortsgebiet samt Scheckert-Lausrain abgedeckt. Vorbereitungen für Ernstfälle machen in Margetshöchheim durchaus Sinn. Zum Einen, weil das Dorf einer realen Hochwassergefahr ausgesetzt ist und durch die Tallage auch Starkregenereignisse zum Ernstfall werden könnten. Zum Anderen, weil Margetshöchheim laut Störfallverordnung im Einzugsgebiet zweier Würzburger Betriebe liegt, bei denen im Störfall Evakuierungen bis in die Bachwiese nötig werden könnten.

Eigentlich wurde erwartet, dass die neuen Sirenen erst Ende des Jahres kommen, weil so ziemlich alle Landkreisgemeinden ihre Warnsysteme austauschen wollten und es Wartelisten gab. Dass es jetzt schon Mitte Mai geklappt hat und sowohl die Installation als auch die Funktionstests reibungslos über die Bühne gingen, freut den 1. Feuerwehrkommandanten Matthias Kreiner sehr. Noch werden die neuen Sirenen über Funk angesteuert, das soll sich aber ab 2024 ändern, wenn der Landkreis wie geplant auf digitale Alarmierungen umstellt. Insgesamt kosten die drei neuen Sirenen rund 45.000 Euro. Der Freistaat hat für die Modernisierung der Warnsysteme im vergangenen Jahr zwar ein Förderprogramm aufgelegt, dieses war laut Bürgermeister Waldemar Brohm allerdings "komplett überzeichnet", sodass Margetshöchheim von dem Fördertopf nicht profitieren konnte. Von der Regierung von Unterfranken bekam die Gemeinde aber eine Genehmigung für den vorzeitigen Maßnahmenbeginn, sodass in diesem Jahr Fördermittel in Höhe von 24.000 Euro fließen könnten, falls wieder ein Programm aufgelegt wird, so der Bürgermeister. Unabhängig von möglichen Fördergeldern hatte der Gemeinderat die Umrüstung der Sirenen allerdings ohnehin beschlossen, weil der Bevölkerungsschutz dem Gremium ein wichtiges Anliegen war.

Mit den modernen Sirenen wird der Bevölkerungsschutz im Ernstfall deutlich verbessert. Das vormalige Sirenen-Einzugsgebiet (rot), der Soll-Bereich (gelb) und der neue Erfassungsbereich mit den modernen Sirenen (grün). (GrafiK: Gemeinde Margetshöchheim)

 

Die Installation der drei neuen Sirenen und die Funktionstests verliefen reibungslos. (Foto: FFW Margetshöchheim)
Die erste Sirene wurde am Montag auf dem Mast am Feuerwehrgerätehaus installiert. ( Foto: FFW Margetshöchheim)
Seit Mittwoch sind alle neuen Sirenen in Betrieb. (Foto: Tina Göpfert)