Die Pylone stehen schon: der neue Mainsteg nimmt Gestalt an

Der neue Mainsteg wird eine pfeilerlose Brücke, stattdessen sorgen sogenannte Pylone für die Stabilität und die Geometrie. Am 29. Oktober wurden die Pylonen für den neuen Mainsteg mithilfe von Kränen aufgestellt. In den nächsten Tagen werden dann die Tragseile montiert, teilt das Wasserstraßenneubauamt Aschaffenburg (WNA) mit. Langsam nimmt der Steg sichtbar Gestalt an. Bis jetzt ist der Bau des Mainstegs im vorgesehenen Zeit- und Kostenrahmen geblieben.

In einer gemeinsamen Pressemitteilung der Gemeinden Margetshöchheim, Veitshöchheim und des Wasserstraßen-Neubauamtes Aschaffenburg wurde vor der Aufstellung der Pylone über die Planung informiert:

Als Ersatz für den Ludwig-Volk-Steg lässt das Wasserstraßen-Neubauamt Aschaffenburg in Zusammenarbeit mit den Gemeinden Margetshöchheim und Veitshöchheim den neuen Mainsteg in Form einer rückverankerten Hängebrücke errichten. Mit dem Aufrichten der Pylone wird ein wichtiger Meilenstein erreicht.

Die Aufstellung der Pylone verlief bis auf ein versehentlich durchfahrendes Schiff problemlos. (Foto: Tina Göpfert)

Am 29.10.2021 werden durch das beauftragte Bauunternehmen Adolf Lupp GmbH + Co KG und dessen Nachunternehmer für das Seiltragwerk, Fa. Pfeifer structures die Pylone der neuen Hängebrücke aufgerichtet und über Abspannseile an Bügelböcke angeschlossen.

Durch zwei Koppelseile werden die Pylone verspannt und stabilisiert. In der KW 44 bis 48 folgen dann u.a. der Anschluss der Tragseile an die Pylone, die Montage der Hängerseile und der Einbau der Fertigteile für den Überbau. Durch das Aufstellen der Pylone wird die zukünftige Geometrie des Bauwerkes erstmals vor Ort sichtbar. Mittels Bauzaun werden auf den beiden Mainufern erweiterte Sicherheitsbereiche eingerichtet.  Das Fahrwasser des Main muss für verschiedene Montagezustände stundenweise gesperrt werden. Die Maßnahmen dienen der Sicherheit der Bauausführung und der Verkehrsteilnehmer.

Der bestehende Ludwig-Volk-Steg mit seinen zwei Flusspfeilern befindet sich im Gefährdungsraum für die durchgehende Schifffahrt und kann die nach heutiger Vorschrift anzusetzenden Lasten nicht vollständig aufnehmen. Über einen kooperativen Planungsprozess mit den beteiligten Gemeinden wurde durch das WNA Aschaffenburg die Planung eines Neubaus in Form einer rückverankerten Hängebrücke an neuem Standort durchgeführt und die Leistung ausgeschrieben.

Der neue Mainsteg wurde im August 2020 für 8,375 Mio. Euro beauftragt. Der Bund und die Gemeinden teilen Sie die Baukosten im Verhältnis 49,38% zu 50,62%.

Datenblatt Ersatzneubau Fußgängersteg

Brückentyp:                                 rückverankerte, pfeilerlose Hängebrücke über den Main mit 2 Pylonen

Kreuzungswinkel:                        ca. 19 gon

Baubeginn:                                 September 2020

Bauzeit:                                      ca. 19 Monate

Voraussichtliche Kosten:             ca. 8,4 Mio. €

Gesamtlänge:                             inkl. beider Rampen 311 Meter

Hängebrückenlänge:                   ca. 122 m, über dem Main

Pylonhöhe:                                 ca. 25 m                                  

Auch auf Veitshöchheimer Seite ging alles glatt. (Foto: Tina Göpfert)

Brückenfläche                             ca. 950 m²

Brückenbreite:                            3 Meter

Geländerhöhe:                            1,30 m, befahrbar für Radfahrer/innen

Träger des Vorhabens:                Bundesrepublik Deutschland

In Kooperation mit                       den Gemeinden Margetshöchheim und Veitshöchheim

Gefördert mit Mitteln                   des Freistaats Bayern

Vertreten durch                           Wasserstraßen-Neubauamt Aschaffenburg

 

Technische Besonderheiten:

durchlaufendes Edelstahl-Seilnetz-Geländer

LED-Beleuchtung im Handlauf integriert, schlanke Stahlbetonbrückenplatte 22cm Bauhöhe

behinderten- und radfahrergerechte Rampen auf beiden Uferseiten, und zusätzlich ein Treppenaufgang in Form einer Wendeltreppe zum direkten Zugang zur Brücke auf Veitshöchheimer Seite

Die Maste bilden mit der Abspannung der Tragseile einen stabilen Dreibock, der weithin sichtbar den Standort des Steges markiert und damit die nötige Orientierung für die Überquerung des Mains liefert. Die Mastfüße sind kugelgelagert ausgeführt.

Für die Zugabspannungen von Tragseil und Mast sind Abspannfundamente vorgesehen, die mittels Verpressankern im Boden verankert werden. Die aufgefächerten Verpressanker tragen die Lasten in den anstehenden Boden über Mantelreibung ein.

Die Pylonen auf beiden Seiten des Mains stehen und sind durch Koppelseile miteinander verbunden, in die dann die Hängerseile für die Brückenelemente eingehängt werden. (Foto: Tina Göpfert)