Margetshöchheim bekommt 2022 mindestens 3 barrierefreie Bushaltestellen

Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) soll in Deutschland laut gesetzlichen Bestimmungen zum Januar 2022 barrierefrei sein, sodass auch Menschen mit Beeinträchtigungen ungehindert am öffentlichen Leben teilhaben können. Für Margetshöchheim wurde der Nahverkehrsplan fristgerecht erarbeitet, heuer kommen die ersten barrierefreien Bushaltestellen. Los geht es mit den beiden Haltestellen am Ärztehaus und der Falkenstraße auf Seite der Margarethenhalle.

Barrierefreiheit bedeutet dabei nicht nur, dass der Gehweg zur Haltestelle abgesenkt und von der Straße aus hindernisfrei erreichbar ist. Denn wenn Gehweg und Straße auf einer Ebene liegen, ist der Abstand zum Buseinstieg umso höher und von Menschen mit Gehbehinderungen, Rollstuhl oder Rollator nicht mehr zu bewältigen. Deshalb werden alle Bushaltestellen mit sogenannten Hochborden ausgebaut: das ist ein meist rund 18 cm hoher Bodenaufbau, der damit auf derselben Ebene liegt wie der Buseinstieg. Das macht es auch Menschen mit Gehschwierigkeiten, Kinderwagen oder Einkaufstrolley leichter, in den Bus zu kommen. Darüber hinaus können in solchen barrierefreien Bushaltestellen beispielsweise auch Blindenleitsysteme integriert werden.

Trotz abgesenktem Bordstein ist die Haltestelle Birkachstraße nicht barrierefrei - viele Zentimeter Höhe gilt es zum Buseinstieg zu überwinden. Die Haltestelle wird spätestens 2023 nach Süden verlegt und mit Hochbord barrierefrei ausgebaut. (Foto: Tina Göpfert)

Begonnen wird mit den beiden Haltestellen am Ärztehaus, wie Bürgermeister Waldemar Bohm mitteilt, höchstwahrscheinlich im zweiten Quartal 2022. Die Haltestelle auf der Seite des Ärztehauses wird dann auch mit einem Wartehäuschen nachgerüstet. Weil die Bauarbeiten dort recht umfangreich werden, kosten sie relativ viel Geld: rund 120.000 Euro sind laut Brohm angesetzt, allerdings dürften für die Gemeinde auch Zuschüsse fließen. Der Ausbau der Haltestelle Falkenstraße auf Seite der Margarethenhalle wird rund 25.000 Euro kosten. Nach derzeitigem Stand sollen auch die Planungen für die beiden barrierefreien Haltestellen Birkachstraße in der Ortsmitte noch 2022 abgeschlossen werden, teilt das Technische Bauamt der Gemeinde mit. Die Haltestelle an der ehemaligen Apotheke, jetzt Buntstifte-Station und Post, muss dabei Richtung Süden verlegt werden, der endgültige Standort wird vor den "Schröderhäusern" gegenüber der anderen Bushaltestelle sein. Dies hatte der Bauausschuss in seiner letzten Sitzung beschlossen.

Vorerst nicht barrierefrei bleiben die beiden Haltestellen Dorfstraße, weil diese aufgrund baulicher Gegebenheiten zu schmal sind und die erforderlichen Mindestmaße nicht umgesetzt werden können. Auch die Haltestelle Falkenstraße wird auf Seite der Sparkasse vorerst nicht barrierefrei. "Der Platz soll insgesamt umgestaltet werden. Das wird sicherlich nicht in den nächsten 2-3 Jahren geschehen", sagt Bürgermeister Brohm mit Verweis auf die zahlreichen großen und kostspieligen Bauprojekte, die die Gemeinde aktuell stemmen muss.