Ausgleich für den neuen Mainsteg: die Streuobst-Genossenschaft bepflanzte rund 2000 m2 mit Raritäten

Als Ausgleichsfläche für die Baumaßnahmen am neuen "Höchheimer Mainsteg" hatte die Gemeinde in der Sandflur eine fast 2000 Quadratmeter große Wiese vorgesehen. Diese wurde jetzt von der Margetshöchheimer Streuobst-Genossenschaft mit ökologisch wertvollen, seltenen und fränkischen Obstsorten bepflanzt.

Der Wiesenstreifen liegt außerhalb der Wasserschutzzone und grenzt an einen Acker an. Verantwortlich für die Pflanzungen ist Krischan Cords, Geschäftsführer der hiesigen Main-Streuobst-Bienen eG. Er wählte nicht die klassischen Streuobstsorten wie Äpfel und Birnen auf Hochstämmen, sondern pflanzte besondere Obstsorten wie Aprikosen, Pfirsiche, Quitten und Mispeln. Zu den 32 Obstgehölzen gesellen sich zudem verschiedene Beerensträucher und Beerenobstsorten. Weil der Boden auf der Fläche recht sandig ist und durch die Nähe zum Main auch im Winter ein mildes Klima hat, würden diese wärmeliebenden Sorten dort gut gedeihen, erläutert Cords. Außerdem soll die sortenreiche Bepflanzung "an die Vielfalt der ursprünglichen fränkischen Streuobstwiesen anknüpfen", sagt der Streuobst-Fachmann. An einigen Gehölzen sind Ansitzstangen für Greifvögel angebracht, die die Mäuse von den jungen Pflanzen fernhalten sollen. Mäuse schaden den Wurzeln durch Unterhöhlungen und Fraß. Damit die Fläche leicht gepflegt werden kann, wurde die Fahrgasse zum Mähen recht breit gehalten.

Krischan Cords, Geschäftsführer der hiesigen Streuobst-Genossenschaft, freut sich über die besondere Bepflanzung. Die Vielfalt der seltenen Sorten hat ökologische Vorteile. (Foto: Tina Göpfert)

Die Bepflanzung ist die einzige Ausgleichsmaßnahme für die Baumaßnahmen am neuen Mainsteg. Gepflanzt wurde vor einigen Wochen auf einer Fläche von 1987 Quadratmetern. Das zuständige Wasserstraßenneubauamt Aschaffenburg (WNA) hat die Maßnahme bereits abgenommen, berichtete Bürgermeister Waldemar Brohm in der letzten Gemeinderatssitzung. Seiner Ansicht nach ist die Pflanzung nicht nur aus ökologischen Gesichtspunkten wertvoll: weil die Fläche von der Streuobst-Genossenschaft weiter bewirtschaftet wird, sei damit im Vergleich zu einmaligen Maßnahmen auch eine gewisse Nachhaltigkeit gegeben.