Verzögerungen - die neue Gaststätte in der Mainstraße kann frühestens im Herbst eröffnen

Der Bau schreitet sichtlich voran, doch die für den Frühsommer geplante Eröffnung der neuen Gaststätte in der Mainstraße 20/20a muss um mehrere Monate verschoben werden. Zuviele Widrigkeiten sorgten in der Vergangenheit für Verzögerungen - auch Corona. Jetzt hoffen die Bauherren, dass die "Marokko-Schenke" im Herbst die ersten Gäste empfangen kann.

Seit Februar 2015, also schon fast 7 Jahre lang, plant und baut die von dem gebürtigen Margetshöchheimer Andreas Böhmer gegründete Patrandi GbR an der neuen Gaststätte. Dabei hatte er von Anfang an mit allerlei Widrigkeiten zu kämpfen - Streit um die erste Baugenehmigung, Klagen aus der Nachbarschaft, Zerwürfnis mit dem ersten Architekten. Dass er dennoch an dem von der Gemeinde unterstützten Bauprojekt weitermacht, sei nach seiner Aussage wohl dem Umstand zu verdanken, dass er als Marathonläufer wisse, wie wichtig Durchhaltevermögen sein kann.

Auch Corona hat die Bauarbeiten negativ beeinflusst: diverse Materialien waren zeitweise gar nicht lieferbar, andere nicht in erforderlicher Menge. Für den Innenausbau gab es vor einigen Monaten beispielsweise nicht genügend Brandschutzplatten beim Lieferanten. Glücklicherweise hatte die Margetshöchheimer Firma Leitmike noch einen Bestand auf Lager und konnte aushelfen. Auch beim Personal gab es während der Pandemie immer wieder Engpässe auf der Baustelle.

Die Arbeiten an der Aussenhülle des Gebäudes sind schon relativ fertig, aber der Innenausbau hinkt mehrere Wochen hinterher. Und nach dem Gebäude sind noch die Aussenanlagen zu gestalten. Andreas Böhmer sagt, dass die geplante Eröffnung zur MainART im Juni auf keinen Fall klappen wird. Er geht aber davon aus, dass die Gaststätte im Herbst eröffnen kann.

Bis dahin dürfte sich auch die Frage geklärt haben, wie die Grenzmauer zum Nachbaranwesen ausgestaltet wird. Dies war in der jüngsten Bauausschusssitzung Thema. Die Mauer gehört nämlich beiden Parteien - der Patrandi GbR sowie dem Nachbarn - je zur Hälfte. Jener Nachbar klagt zudem aktuell in zweiter Instanz vor dem Münchner Verwaltungsgericht gegen die Baugenehmigung für die Gaststätte. Der Nachbar möchte die Mauer aus Schallschutz-Gründen partiell erhöht haben; monatelang haben die Patrandi GbR und der Nachbar darüber miteinander verhandelt und im Ergebnis jetzt einen gemeinsamen Bauantrag gestellt. Die Grenzmauer zwischen den beiden Grundstücken soll mit Bruchstein verkleidet werden und an der höchsten Stelle zur Mainstraße hin auf bis zu 3,95 m erhöht werden und dann in Abstufungen zum Main immer flacher auf 86 cm abfallen. Im Zuge der Erhöhung der Mauer soll dann auch das noch zu bauende Grenzgebäude der Gaststätte an die Höhe der Mauer angepasst werden, damit ein einheitliches Bild entsteht. Der Bauausschuss begrüßte, dass die beiden Parteien nach zähem Ringen einen gemeinsamen Nenner gefunden haben und stimmte dem Bauantrag unter dem Vorbehalt zu, dass die Bauherren noch Details über die Ausgestaltung der Mauer nachreichen und der Sanierungsbeauftragte der Gemeinde dem Bauvorhaben zustimmt.

Für weitere Informationen über die Gaststätte siehe auch Blog-Artikel https://www.margetshoechheim-blog.de/politik-gemeinde/baumasnahmen-dorfentwicklung/45-wann-kommt-die-neue-gastst%C3%A4tte-in-der-mainstra%C3%9Fe.

Für besseren Schallschutz möchte der Nachbar die angrenzende Mauer (links) erhöhen. (Foto: Tina Göpfert)
Die künftige Gaststätte in der Mainstraße 20/20a von der Straße aus gesehen. Die Aussenanlagen soll unter Anderem die Margetshöchheimer Firma Gerhard Väth gestalten. (Foto: Tina Göpfert)
Der Gebäudeteil am Mainufer bekam eine Verschalung aus Douglasienholz. (Foto: Tina Göpfert)
Im Verbindungstrakt wurde kürzlich die Treppe fertig; die Firma Natursteine Korbmann fertigte sie aus fränkischem Muschelkalk. (Foto: Tina Göpfert)
Bis im künftigen großen Gastraum der Ausschank starten kann, ist noch viel zu tun. (Foto: Tina Göpfert)
An der neuen Küche baut die Sanitärfirma Kimmel mit. (Foto: Tina Göpfert)
Freut sich trotz aller Widrigkeiten schon auf die Eröffnung: Bauleiter und künftiger Betreiber Tadeusz Sienkiewicz. (Foto: Archiv Tina Göpfert)