Gefahr durch Astbrüche: die südliche Mainlände muss bis Herbst gesperrt bleiben

Die großen Schwarzpappeln am südlichen Mainufer sind altersbedingt in schlechtem Zustand, kürzlich brachen unvermittelt große Äste aus den mächtigen Bäumen heraus. Nach der provisorischen Absperrung mit Flatterband hat die Gemeinde den gesamten Bereich kurz vor der MainART mit Bauzäunen gesperrt; er darf bis zu den Schnittmaßnahmen im Herbst nicht mehr betreten werden.

Der Margetshöchheimer Baumsachverständige Dr. Gerhard Väth hatte den GemeinderätInnen beim letzten Umweltausschuss im Mai bei einem Ortstermin den schlechten Zustand der 15 Schwarzpappeln an der südlichen Mainlände zwischen Steinernem Weg und neuem Steg erläutert und darauf gedrungen, den Bereich wegen drohender Astbrüche umgehend zu sperren (siehe auch Blog-Artikel https://www.margetshoechheim-blog.de/politik-gemeinde/baumasnahmen-dorfentwicklung/419-altersschwache-oldies-viele-pappeln-am-mainufer-werden-es-wohl-nicht-mehr-lange-machen). Die Gemeinde wollte eine Sperrung zunächst vermeiden. In den Tagen vor der MainART waren dann tatsächlich zwei große Äste aus den Pappeln gebrochen, deshalb ließ die Gemeinde den Bereich umgehend provisorisch mit Flatterband abriegeln. Am Tag vor der MainART-Eröffnung konnten schließlich 69 Bauzäune für eine ordnungsgemäße Absperrung organisiert werden. Zuvor seien allen Bemühungen zum Trotz in Margetshöchheim und den umliegenden Gemeinden keine Bauzäune mehr zu bekommen gewesen, berichtete Bürgermeister Waldemar Brohm auf Nachfrage. Bei einer Würzburger Firma habe die Gemeinde dann jedoch Glück gehabt und einen verfügbaren Restbestand von 69 Zäunen erwerben können. "Wir haben denen den ganzen Hof leergekauft", so Brohm. Die Bauzäune wurden unmittelbar nach der Lieferung an der Mainlände aufgestellt und kosten die Gemeinde knapp 5.000 Euro. Der Bereich um die betreffenden Pappeln am südlichen Mainufer gehört zwar der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung, die Gemeinde ist aber für die Verkehrssicherheit im Ortsgebiet zuständig und im dortigen Uferbereich wegen der geplanten Umbaumaßnahmen auch für die Baumpflege verantwortlich, daher bleibt Margetshöchheim laut dem Bürgermeister auf den Kosten sitzen.

Mit Bauzäunen wurde das gesamte südliche Mainufer abgesperrt. Bei den alten Pappeln dort könnten jederzeit unvermittelt Astbrüche auftreten und Menschen gefährden. (Foto: Tina Göpfert)

Dass die Sperrung nötig war, ist unstrittig. Einige Tage vor der MainART traten an zwei alten Schwarzpappeln gefährliche Astbrüche auf, bei denen glücklicherweise niemand zu Schaden kam. "Die ausgebrochenen Äste waren mehrere Meter lang, ein Ast hatte 80-90 Kilo" berichtete der Baumsachverständige über die Gefahrenlage. Dabei habe es sich um sogenannten Grünastbruch gehandelt, der unabhängig von Unwettern auftritt, beispielsweise bei großer Hitze. Da die Bäume altersbedingt schwächeln - die Schwarzpappeln haben mit rund 80 Jahren ihr biologisches Höchstalter erreicht - soll im Herbst mit starken Schnittmaßnahmen versucht werden, ihre Standzeit zu verlängern und das Risiko von Astbrüchen zu beseitigen. Dazu möchte sich die Gemeinde außerdem erneut mit dem örtlichen Baumsachverständigen Dr. Gerhard Väth beraten. Bis zu den Schnittmaßnahmen am Ende der Vogelbrutsaison bleiben die alten Bäume eine Gefährdung und der Bereich komplett gesperrt.