Neuer Mainsteg: Eröffnung verzögert sich wohl bis zum Herbst

Dass sich Baustellen meistens länger hinziehen und teurer werden als ursprünglich geplant, kann viele Gründe haben. Wie das WNA jetzt mitteilt, dürfte der Höchheimer Mainsteg frühestens im August fertig werden, möglicherweise aber auch erst Wochen später. Mit den aktuellen Problemen der Bauwirtschaft habe das aber wenig zu tun, so das Amt.
Laut der ursprünglichen Planung hätte der neue Höchheimer Mainsteg schon im Februar 2022 fertiggestellt sein sollen; gleich im Anschluss hätte während der regulären 3-wöchigen Schifffahrtssperre (Mitte März bis Anfang April 2022) der Abbruch des Ludwig-Volk-Stegs erfolgen sollen. Nach etlichen Terminverschiebungen ist jetzt klar, dass es mit einer Eröffnung des neuen Mainstegs in diesem Sommer nicht mehr klappen wird. Nach der Fertigstellung benötigen die Gemeinden etwas Zeit, um den Festakt zur Eröffnung vorzubereiten. Dass sich der Neubau um rund 6 Monate verzögert, habe allerdings wenig mit dem aktuellen Baustoff- und Fachkräftemangel zu tun, berichtet Projektleiterin Sylke Buchsot vom Wasserstraßenneubauamt Aschaffenburg (WNA). "Diesbezüglich sind wir zum Glück relativ gut durchgerutscht", sagt die Fachfrau. Die Verzögerungen kämen vorwiegend durch den Bauablauf oder besondere Umstände auf der Baustelle zustande. Dass auch mit höheren Kosten gerechnet werden muss als ursprünglich geplant, dürfte kaum überraschen. "Es ist bereits absehbar, dass der geplante Kostenrahmen durch sogenannte Nachträge zum Hauptvertrag überschritten werden wird", erklärt Buchsot auf Nachfrage. Das Amt werde allerdings sehr genau prüfen, ob und in welcher Höhe Mehrkosten berechtigt seien. Weitere Informationen dazu könnte es möglicherweise bei der nächsten Besprechung der Höchheimer Bürgermeister mit dem WNA geben.
 
Aktuell ist der Neubau recht weit fortgeschritten und die finale Optik des neuen Stegs gut erkennbar. Vor Kurzem wurden beim Überbau die Edelstahl-Gitternetze an den Seiten angebracht, die anstelle der üblichen Streben für maximale Durchsicht in die Umgebung sorgen. Die Handläufe sollen Ende Juli geliefert und montiert werden. Aktuell wird der Treppenturm für den Veitshöchheimer Stegabgang vorbereitet. In Margetshöchheim wird keine Treppe installiert. Der Treppenturm wurde ebenso wie die Bügelböcke und  Rampenstützen in einem Werk in Bulgarien gefertigt. Neben den Schweiß- und Korrosionsschutzarbeiten am Treppenturm soll in Veitshöchheim noch im Juli der Parkplatz an der Obstwiese zurückgebaut werden und die Hilsfundamente entfernt werden. Außerdem sollen an beiden Ufern die Baufelder hergerichtet, Stromleitungen und Leerrohre verlegt und Entwässerungsleitungen inklusive der Einläufe zum Main installiert werden. Im August soll es laut WNA dann mit dem Abstrahlen der Betonflächen und der anschließenden Oberflächenbeschichtung bei Überbau und Rampen weitergehen. Danach folgen die letzten Restarbeiten und die Baufeldberäumung. Spannend werden am Ende noch die Schwingungstests: wenn dabei alles passt, könne mit der Fertigstellung der Brücke im Aug./Sept. 2022 gerechnet werden, erklärt Buchsot. "Wenn Schwingungstilger eingebaut werden müssen, würde sich die Fertigstellung um 1-2 Monate nach hinten verschieben, in den Sep./Okt. 2022." Bis zur offiziellen Eröffnung bräuchte es aber noch etwas Zeit obendrauf, um das Fest zu organisieren und die Gäste einzuladen. Bei der Eröffnung soll dann auch eine Zeitkapsel angebracht werden; sie liegt schon auf der Gemeinde bereit.
 
Einen ausführlichen älteren Blog-Bericht mit Planungsdetails über den Höchheimer Mainsteg finden Sie unter https://www.margetshoechheim-blog.de/politik-gemeinde/baumasnahmen-dorfentwicklung/239-die-pylone-stehen-schon-der-neue-mainsteg-nimmt-gestalt-an
Der endgültige Oberbelag und die Handläufe fehlen noch; das filigrane Edelstahlnetz sorgt für eine filigrane Optik. Der Pylon muss auf Margetshöchheimer Seite wegen der Statik schräg stehen. (Foto: Tina Göpfert)
Kein Vergleich zum Ludwig-Volk-Steg: in einigen Wochen wird der neue Höchheimer Mainsteg fertig sein. (Foto: Tina Göpfert)
Der Unterbau der Hängebrücke ist ebenfalls schlicht und filigran. (Foto: Tina Göpfert)