Prekäre Bauwirtschaft: Eröffnung der neuen Gaststätte im Altort verzögert sich um Monate

Nach diversen Widrigkeiten während der letzten sieben Jahre Bauzeit hat die neue Gaststätte in der Mainstraße jetzt obendrein mit den großen Problemen der Bauwirtschaft zu kämpfen: Corona-Ausfälle, Fachkräftemangel und Materialmangel werden die Fertigstellung der "Marokko-Schenke" um weitere Monate hinauszögern. Ob es dieses Jahr noch mit der Eröffnung klappt, steht in den Sternen.

Bauherrin der neuen Gaststätte in der Mainstraße 20/20a ist die Firma Patrandi GbR des gebürtigen Margetshöchheimers Andreas Böhmer. Nach all den Verzögerungen der letzten Jahre hatte er gehofft, diesen Herbst das erste Bier im neuen Gasthaus ausschenken zu können. Doch daraus wird wieder nichts werden, primär wegen den Problemen, mit der die ganze Bauwirtschaft aktuell zu kämpfen hat: Ausfälle durch Corona, ein teils eklatanter Fachkräftemangel und Lieferschwierigkeiten beim Baumaterial. Bereits im Trockenbau hatten zahlreiche Lieferengpässe für Verzögerungen gesorgt. Ob nun Material oder Fachkräfte fehlen: "Wenn ein Handwerker ausfällt, kommt der nächste mit seinen Gewerken auch in Verzug. Das Ganze subsummiert sich", erklärt Böhmer. Momentan hakt es auf der Dauer-Baustelle beispielsweise bei der Heizungs- und Lüftungstechnik. Obendrein hat die Gaststätte teils mit enormen Preissteigerungen zu kämpfen: "Es ist natürlich wesentlich teurer geworden als geplant", resümiert Böhmer frustriert. Ans Aufgeben denkt der Marathonläufer dennoch nicht und hofft, dass es bei seiner "Marokko-Schenke" bis zum Ende des Jahres mit der Eröffnung klappt.

Ob bis dahin auch über die von Anwohnern beim Münchner Verwaltungsgericht eingereichte Klage gegen die Baugenehmigung der Gaststätte entschieden ist, steht ebenfalls in den Sternen. Einig waren sich die direkten Anwohner und die Patrandi GbR aber darin, gemeinsam eine Mauer bauen zu wollen. "Wir hätten die Mauer nicht bauen müssen", berichtet Andreas Böhmer, "wir haben sie errichtet, um den Nachbarn entgegenzukommen". Die Mauer an der Grundstücksgrenze gehört zu beiden Grundstücken und sollte auf Wunsch des Anwohners unter Anderem aus Lärmschutzgründen erhöht werden. Inzwischen ist ein Teil der mit Bruchstein verkleideten abgetreppten Mauer fertig.

Informationen finden Sie auch auf der Homepage der neuen Gaststätte vom Bauleiter und künftigen Betreiber Tadeusz Sienkiewicz: https://marokko-schenke.de/

 

Bis zur Fertigstellung ist es noch ein weiter Weg, denn nach Plan läuft bei den Bauarbeiten an der neuen Gaststätte momentan wenig. (Grafik: Patrandi GbR)
Am Außengelände wird fleißig an der Terrasse und dem Biergarten gebaut. (Foto: Tina Göpfert)
Ein Teil der mit Bruchstein verkleideten Grenzmauer ist bereits fertiggestellt (linker Bildrand). (Foto: Tina Göpfert)
Im ganzen Außenbereich werden regionaltypische Baustoffe verwendet. (Foto: Tina Göpfert)
Das kleine Vorderhaus fügt sich harmonisch ins Ortsbild. (Foto: Tina Göpfert)