"Großes Entwicklungspotenzial": Die Gemeinde kann endlich das Klostergelände kaufen

Seit vielen Jahren versucht die Gemeinde das alte Klostergelände zwischen Rathaus und Gartenstraße zu bekommen, denn das brachliegende Areal bietet laut Bürgermeister Brohm "großes Entwicklungspotenzial" für den Altort. Jetzt haben die zähen Verhandlungen zum Erfolg geführt: die Gemeinde darf das Gelände kaufen.

Das weitläufige Areal des ehemaligen Maria-Stern-Klosters zwischen Rathaus und Gartenstraße bietet viel Platz, dümpelt aber seit Jahren kaum genutzt vor sich hin. Denn das Gebäude hat einen unvorteilhaften Grundriss und ist völlig in die Jahre gekommen, technische Anlagen und die Innenausstattung sind veraltet. Derzeit wird ein Teil des alten Klosters vom Jugendkonvent genutzt, zudem sind in einem Trakt das Pfarrheim und die katholische öffentliche Bücherei untergebracht. Mangels Alternativen wird die schlechte Zugänglichkeit und das staubige Flair des alten Gemäuers zwar in Kauf genommen, als attraktiver Begegnungsraum kann das ehemalige Kloster aber nicht dienen.

Das soll sich künftig ändern. Schon seit rund 10 Jahren versucht die Gemeinde, das marode Klostergelände von der Diözese Würzburg abzukaufen, seit fünf Jahren laufen laut Bürgermeister Waldemar Brohm "intensive Gespräche". Aus Sicht der Gemeinde bietet das weitläufige Areal ein erhebliches städtebauliches Entwicklungspotenzial für Begegnungsräume im Altort, zudem könnte endlich eine barrierefreie Verbindung zwischen der Gartenstraße und den öffentlichen Gebäuden der Mainstraße wie Rathaushof, Kirche, Pfarrheim und Bücherei hergestellt werden. Was genau aus dem alten Gemäuer entstehen soll, steht noch nicht fest. Eine erste Idee war beispielsweise ein vielseitig nutzbares Bürgerhaus. Sicher ist seit kurzem aber, dass die Gemeinde Margetshöchheim das Areal endlich kaufen kann. "Im Januar hat bereits ein erstes Gremium der Diözese dem Verkauf an uns zugestimmt, Mitte Februar bekamen wir die schriftliche Information, dass auch der Bischof und der Diözesanvermögensrat in den Verkauf eingewilligt haben", freut sich Bürgermeister Waldemar Brohm über den Erfolg der langen und zähen Verhandlungen. Die Kirchenverwaltung und der neue katholische Pfarrer Andreas Kneitz haben die Pläne der Gemeinde engagiert unterstützt. Ein Grund für das langwierige Verfahren war natürlich das Geld: die Gemeinde bot der Diözese 220.000 Euro für das Gelände an, die Kirche wollte 350.000 Euro. Ein Knackpunkt war die Bewertung des Gebäudes - die Gemeinde sah das stark sanierungsbedürftige Gemäuer als preismindernd an, die Diözese als preissteigernd oder zumindest neutral im Verhältnis zum reinen Grundstückswert. Letztlich konnte sich Margetshöchheims Position in den Verhandlungen durchsetzen - das alte Klostergelände geht für 220.000 Euro an die Gemeinde, das Geld ist im Haushalt bereits eingestellt. Jetzt müssen noch die Verträge und Vereinbarungen ausgearbeitet werden, das sei laut Bürgermeister aber nur noch eine Formsache.

Das brachliegende Areal des alten Klostergeländes bietet großes Potenzial für die Entwicklung des Margetshöchheimer Altortes. Die Gemeinde kann es nun endlich kaufen. (Foto: Gemeinde Margetshöchheim)