Auch wenn die meisten Haushalte ihren bestellten Highspeed-Anschluss inzwischen nutzen können, ist der Glasfaser-Ausbau in Margetshöchheim auch nach fast drei Jahren noch immer nicht abgeschlossen. Kürzlich hat die Deutsche Glasfaser aber endlich den Auftrag zur Mängelbeseitigung im Straßenpflaster der Dorfstraße erteilt. Die große Stolperfalle soll im März beseitigt werden.
Zu den lästigsten Dauer-Baustellen in Margetshöchheim gehört zweifellos der Glasfaser-Ausbau. Dass die Verlegung des schnellen Internets am Ende Jahre dauern würde, hatte wohl niemand erwartet. Die Deutsche Glasfaser GmbH wollte den Netzausbau schon bis zum Frühsommer 2024 abgeschlossen haben, inklusive Mängelbeseitigung - doch daraus wurde wieder nichts. Die Gemeinde war von Anfang an skeptisch und befürchtete schwierige Verhandlungen, was sich bereits nach kurzer Zeit auch bestätigt hat. Die Ansprechpartner bzw. Projektleiter des Unternehmens wechselten mehrfach, Absprachen wurden nicht eingehalten, nötige Dokumente teils nicht erstellt. Das Technische Bauamt der Gemeinde bezeichnet den Ablauf beim Glasfaser-Ausbau insgesamt als "eher unzufriedenstellend".
Nach einem Jahr Verzögerung ging der Auftrag raus
Jetzt gibt es allerdings gute Neuigkeiten: nach nur einem Jahr Verzögerung hat das Unternehmen jetzt endlich eine regionale Baufirma beauftragt, die Mängelbeseitigung in der Dorfstraße / Ecke Erlabrunner Straße durchzuführen. Der Auftrag sei von der Deutschen Glasfaser bisher aufgrund firmeninterner Probleme nicht wie vereinbart vergeben worden, heißt es aus dem Technischen Bauamt. Jetzt ging der Auftrag seitens der Deutschen Glasfaser aber endlich raus. Nach den Erfahrungen mit den Bautrupps der Deutschen Glasfaser hatte die Gemeinde nämlich früh darauf bestanden, dass die Mängelbeseitung bei hochwertigen Straßenbelägen wie in der Dorfstraße keinesfalls von der Deutschen Glasfaser, sondern von einem regionalen Bauunternehmen durchgeführt wird, das regelmäßig für die Gemeinde Margetshöchheim tätig ist und die Arbeiten zuverlässig in hoher Qualität ausführt. Die Baufirma hat den Auftrag von der Deutschen Glasfaser inzwischen offiziell erhalten und terminiert die Beseitigung der Mängel in der Dorfstraße auf kommenden März. Die nötigen Pflastersteine, um die große "Stolperfalle" im Straßenpflaster endlich zu beseitigen, lagern bereits seit einem Jahr bei der Gemeinde.
Der Glasfaser-Ausbau beschäftigt die Gemeinde noch eine Weile
Für die Verwaltung zieht sich der Abschluss des Glasfaser-Ausbaus in Margetshöchheim jedoch noch weiter hin. Das Unternehmen hat bereits Nachanschlussarbeiten angekündigt, für nachgemeldete Hausanschlüsse. Nachanschlüsse werde die Gemeinde allerdings erst genehmigen, wenn das Projekt und die Mängelbeseitigung abgeschlossen ist und die Gemeinde die Abnahmen durchgeführt hat. Dazu würden seitens der Deutschen Glasfaser GmbH aber noch wichtige Dokumente fehlen, etwa zur Standortsicherung und zur Gewährleistungsfristverlängerung, berichtet das Technische Bauamt auf Nachfrage. Es wird also noch dauern, bis der Ausbau des Glasfasernetzes in Margetshöchheim endlich vollständig abgeschlossen ist.
Den Ausbau überwacht eine externe Bauaufsicht
Nach der erfolgreichen Nachfragebündelung im Jahr 2020 begann im April 2021 die eigentliche Bauphase; nach dem damaligen Plan der Deutschen Glasfaser sollten die Verlegearbeiten bis Februar 2022 beendet und der Ort im Highspeed-Internet unterwegs sein. Für die Gemeinde stellte sich allerdings schon bald heraus, dass aus den vollmundigen Versprechungen der Hochglanzbroschüren nichts werden würde. Zahlreiche aufgerissene Straßenabschnitte, die von den Bautrupps teilweise wochenlang mehrfach bearbeitet wurden, sorgten nicht nur bei den Bürgern für Unverständnis. Der Ausbau hinkte schon früh zeitlich hinterher - und es war bald klar, dass nach der eigentlichen Verlegung noch "etliche Mängelbeseitigungen" anstehen würden, berichtete Bürgermeister Waldemar Brohm bereits im Jahr 2022. Im April desselben Jahres erklärte Daniel Biermann vom Technischen Bauamt, dass einige Stellen ein deutliches Nachspiel haben würden und das Ganze deutlich schwieriger sei, als man es sich anfangs vorgestellt hat. Alternativen gab es allerdings nicht: ein Vertreter von einem der größten deutschen Telekommunikationsunternehmen hatte im Gemeinderat damals erklärt, sein Unternehmen habe keinerlei Kapazitäten für den Ausbau von Glasfasernetzen. Um gerüstet zu sein, erkundigte sich die Verwaltung deshalb im Vorfeld bei anderen Kommunen über mögliche Stolpersteine bzw. Schwierigkeiten mit der Deutschen Glasfaser und beauftragte gleich zu Beginn eine spezialisierte Firma als externe Bauaufsicht; diese erstellt die Dokumentationen und Mängelaufnahmen des Glasfaser-Ausbaus für die Gemeinde Margetshöchheim. Wie sich herausstellte, war dies ein wichtiger und richtiger Schritt.

Die große Stolperfalle, die der Glasfaser-Ausbau an der Einmündung zur Dorfstraße hinterlassen hat, ist in puncto Verkehrssicherheit heikel. (Foto: Tina Göpfert)

