Am 3. Mai 2025 haben Margetshöchheim und Veitshöchheim die offizielle Eröffnung des Höchheimer Mainstegs als "Meilenstein" groß gefeiert. Die Gemeinde Margetshöchheim als Bauherrin und Veitshöchheim, sowie die Vereine stellten ein tolles Programm auf die Beine. Das Spektakel wurde mit rund 1.000 Besuchern ein rauschendes Fest am Fuß der Brücke.
Zwar war der neue Höchheimer Mainsteg schon im November 2024 fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben worden, doch die offizielle Einweihung ließ wegen der umfangreichen Vorbereitung und dem besseren Wetter noch ein halbes Jahr auf sich warten. Nun wurde am Samstag, den 3. Mai 2025 die offizielle Einweihung des Höchheimer Mainstegs mit einem großen Fest gefeiert. Die Gemeinde Margetshöchheim hatte den Termin als Bauherrin der neuen Brücke lange ersehnt, schließlich war es ein steiniger Weg bis zum Festakt.
Mit großer Freude verkündete Bürgermeister Waldemar Brohm bei der feierlichen Übergabe mit Segnung des "Jahrhundertbauwerks" die Fertigstellung dieser Brücke als Symbol für Verbundenheit, Zusammenarbeit und Fortschritt der Gemeinden Margetshöchheim und Veitshöchheim. Brohm und Bürgermeister Jürgen Götz aus Veitshöchheim hielten ihre Festrede abwechselnd gemeinsam und blickten dabei ausführlich auf den annähernd 20 Jahre langen Weg bis zum fertigen Bauwerk zurück: von den ersten Diskussionen ab 2006 über den Grundsatzbeschluss zum Steg-Neubau im Jahr 2008, den Planfeststellungsbeschluss 2017 und schließlich den Baubeginn im Herbst 2020, den mehrmonatigen Baustopp und die offizielle Verkehrsfreigabe am 5. November 2024. Ihre Festrede schlossen die beiden Bürgermeister mit einem gemeinsamen Satz: "Möge diese Brücke uns allen dienen und uns verbinden - heute und für viele Generationen".

Ein Meilenstein in der Geschichte Margetshöchheims
Zahlreiche Gäste aus nah und fern wohnten der großen Eröffnungsparty am Fuß der neuen Brücke in Margetshöchheim bei. Auch der Wettergott meinte es gut und spendierte pünktlich zum Festbetrieb fünf regenfreie Sonnenstunden. Moderatorin Karen Heußner vom Veitshöchheimer Kulturamt konnte etliche Ehrengäste aus der Politik willkommenheißen, darunter Landrat Thomas Eberth, die Landtagsabgeordneten Kerstin Celina, Volkmar Halbleib und Felix von Zobel. Der Margetshöchheimer Landtagsabgeordnete Björn Jungbauer bekundete in seiner Rede als Vertreter des Freistaats Bayern seine Freude darüber, dass "wir als Fördermittelgeber hier heute gemeinsam feiern können." Der Höchheimer Mainsteg sei ein "Generationenprojekt", das man gerne mit 3,1 Millionen Euro bezuschusst habe. Die Gesamtkosten für die neue Brücke liegen bei rund 10 Millionen Euro, die Schlussrechnung steht laut Bürgermeister Waldemar Brohm aber noch aus und dürfte erst im nächsten Jahr kommen, berichtet er auf Nachfrage.


Rückbau des alten Stegs geht wohl schneller als gedacht
Die Gemeinde Margetshöchheim ist Eigentümerin der Brücke und teilt sich mit der Gemeinde Veitshöchheim einen Kostenanteil von 50,62 %. Die restlichen 49,38 % der Kosten für den Höchheimer Steg zahlt der Bund, das heißt die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV). Zu dieser gehört auch das Wasserstraßen-Neubauamt Aschaffenburg (WNA), das als Träger des Bauvorhabens fungierte und in Kooperation mit den Gemeinden für die Planung zuständig sowie für die Bauausführung verantwortlich war. Amtsleiterin Mareike Bodsch vom WNA nahm die "schwierige Zeit" bis zur Fertigstellung in ihrer Festrede mit Humor: "Ausdauer wird belohnt, beim Höchheimer Mainsteg ab sofort". Es sei ein besonderes, nicht alltägliches Bauprojekt gewesen, weil es von vier Partnern - dem Land Bayern, der WSV bzw. dem WNA und den beiden Gemeinden Margetshöchheim und Veitshöchheim - gebaut wurde. Nun sei der Höchheimer Mainsteg ein Blickfang und "etwas sehr Schönes fürs Auge", über das sich heute alle freuen. Bodsch berichtete außerdem, dass der Rückbau des alten Ludwig-Volk-Stegs unheimlich effektiv und schnell vonstatten gehe und wahrscheinlich sogar früher fertig werde als geplant. In Margetshöchheim ist der Abriss bereits abgeschlossen, in Veitshöchheim soll er planmäßig im Juni durch sein.

Das "tolle Brückenbauwerk" wurde ordentlich gefeiert
An der Eröffnungsfeier nahmen außerdem Würzburger Bezirksräte und Kreisräte sowie Gemeinderäte aus beiden Gemeinden teil. Bezirkstagspräsident Stefan Funk beschrieb seine Instituiton als "Brückenbauer" zwischen den Menschen und wünschte der neuen Brücke in seiner Rede "recht viele Menschen, die über diesen Steg gehen und eine Verbindung schaffen". Als besondere Ehrengäste wurden die beiden Altbürgermeister Günter Stock aus Margetshöchheim und Rainer Kinzkofer aus Veitshöchheim begrüßt, die den Steg-Neubau in ihrer Amtszeit einst angestoßen hatten. Zudem beehrte der Veitshöchheimer Brigadegeneral André Michael Abed als Standortältester und Kommandeur der Divisonstruppen die Veranstaltung. Bürgermeister Brohm lud alle Gäste und Besucher ein, "dieses tolle Brückenbauwerk" und das Erreichte nun ordentlich zu feiern.
Das ließen sich die Bürger und Bürgerinnen nicht zweimal sagen. Die Gemeinde hatte Biergarnituren für 800 Personen aufstellen lassen, und so gut wie alle waren voll besetzt. Darüber hinaus tummelten sich an den Stehtischen und um oder auf der Brücke zahlreiche Menschen. Am Ende feierten bei der Eröffnung des Höchheimer Mainstegs etwa 1.000 Bürger und Bürgerinnen ein rauschendes Fest. Für eine stimmungsvolle musikalische Unterhaltung haben sich die Vereine auf beiden Seiten des Mains einiges einfallen lassen. Die Margetshöchheimer Blasmusiker mit Promusica aus Zell und der Veitshöchheimer Musikverein verbanden sich zu einem beachtlichen Orchester und eröffneten den Festakt mit einem zünftigen "Höchheimer Marsch". Auch die Männerchöre von Margetshöchheim und Veitshöchheim taten sich zusammen und präsentierten eine Weltpremiere: Jürgen Konrad aus Veitshöchheim und Fred Martetschläger vom Margetshöchheimer Sängerverein haben dem "Veitshöchheimer Lied" einen neuen Text und neue Noten verpasst und daraus als Hommage ein "Steg-Lied" mit folgendem Refrain kreiert: "Der Höchheimer Steg, im herrlichen Franken, schöne Architektur, sei mir gegrüßt. Mit Freunden zu zwein, auf dem Steg zu verweilen, für schöne Momente, die man niemals vergisst." Für Stimmung sorgte außerdem der Margetshöchheimer Schulchor mit einem eigenen Lied auf den neuen Steg, und auch die Jüngsten aus der KiTa bereichterten das Eröffnungsfest mit einem musikalischen Beitrag.

Zeitkapsel mit historischen Dokumenten
Nach den Festreden mit Musik wurde in einem symbolträchtigen Moment die Zeitkapsel am Fuß des Brückenaufgangs eingebracht. Der Margetshöchheimer Sängerverein umrahmte den feierlichen Akt musikalisch. In der kupfernen Zeitkapsel befinden sich in beiden Kommunen eine Chronologie des alten sowie des neuen Mainstegs, Pläne vom Höchheimer Mainsteg, ein vom Bürgermeister verfasster Bericht über die Gemeinde, mehrere Euromünzen, ein Betonstück des alten Ludwig-Volk-Stegs samt Zertifikat sowie eine Ausgabe der Mainpost vom 3. Mai 2025. Bauhof-Chef Matthias Kreiner hatte die Ehre, auf Margetshöchheimer Seite die Zeitkapsel im engen Kanalschacht wasserdicht versiegelt einzubauen. Zum Schluß wurde der Schacht mit einem extra angefertigten Zierdeckel verschlossen, den die Wappen beider Gemeinden und der Schriftzug "Höchheimer Mainsteg" zieren. Der charmante Kanaldeckel erinnert die beiden Kommunen ungewollt allerdings auch an die schwierige Bauphase, denn als Jahreszahl wurde bei der Fertigung 2023 eingegossen - das Datum der planmäßigen Brückeneröffnung...

Bürgermeister Waldemar Brohm (Mitte) mit der kupfernen Zeitkapsel, bevor diese im Kanal eingebracht wurde. Von links: MdL Björn Jungbauer, Amtsleiterin Mareike Bodsch vom WNA, Bezirkstagspräsident Stefan Funk und Bezirksrat Florian Kuhl. Im Schacht wartete Bauhof-Chef Matthias Kreiner auf die Übergabe zum Einbau der Kapsel. (Foto: Tina Göpfert)
Ein Stück fränkische Geschichte und ein Kalender vom Ludwig-Volk-Steg
Viel Wissenswertes über den Main als längstem innerdeutschen Fluss und über den Höchheimer Mainsteg gab es am Stand des Wasserstraßen-Neubauamtes Aschaffenburg zu erfahren, denn das WNA hat die Baugeschichte auf Bannern visuell eindrucksvoll aufbereitet. Auch "ein Stück fränkische Geschichte" konnte man sich gegen Spende mit nach Hause nehmen: an einem Tisch lagen bunte Beton-Bruchstücke vom abgerissenen Ludwig-Volk-Steg bereit. Eine Reminiszenz an Margetshöchheims allererste Mainbrücke bot außerdem die Arbeitsgruppe Historisches Margetshöchheim an; die Gruppe hat im Vorfeld zum Dorfjubiläum einen Kalender für 2026 mit Steg-Impressionen herausgebracht. Neben 12 stimmungsvollen Monatsblättern mit ästhetischen Bildern vom Ludwig-Volk-Steg zeichnet der Kalender auf den Rückseiten auch dessen Geschichte nach, mit vielen Informationen und historischen sowie zeitgenössischen Bildern von der Planung bis zum Abriss plus dem Neubau des Höchheimer Mainstegs. Erhältlich ist der Steg-Kalender zum Preis von 15 Euro im Margetshöchheimer Bürgerbüro, dem Salon Hairstyle, dem Schreibwarenladen "Buntstifte", der Margareten Apotheke, der Gärtnerei DuoArt und in der Touristinformation Veitshöchheim. Die Gemeinde Margetshöchheim verkauft im Bürgerbüro außerdem noch hochwertige Weingläser mit einer Gravur des Höchheimer Mainstegs und dem Datum der Eröffnungsfeier für 5 Euro.

Am Stand des WNA konnte ein historisches Stück Ludwig-Volk-Steg mit Zertifikat erworben werden. (Foto: Tina Göpfert)

Ein bemerkenswerter und herausragender Tag
Ein spirituelles Highlight beim Festakt war die Segnung des Höchheimer Mainstegs durch die Geistlichen beider Nachbargemeinden. Die evangelischen Pfarrer Peter Fuchs (Mhh) und Johannes Riedel (Vhh) sowie die katholischen Geistlichen Dariusz Kowalski (Mhh) und Christian Nowak (Vhh) weihten das Brückenbauwerk mit Segenssprüchen und Weihwasser. Umrahmt wurde die Segnung von einem Spektakel der Feuerwehren: sie drehten auf beiden Uferseiten ihre Schläuche auf und ließen mit ihren Fontänen eine eindrucksvolle "Wasserbrücke" vor dem Höchheimer Steg entstehen. Für die Kinder haben sich die Vereine ebenfalls etwas Besonderes einfallen lassen: in Margetshöchheim bot die Mittagsbetreuung der Schule das beliebte Kinderschminken an und Abenteuerlustige konnten auf einem Boot der Wasserwacht über den Main an beide Ufer schippern. Für das leibliche Wohl sorgten die Sportgemeinschaft, der Obst- und Gartenbauverein, das Partnerschaftskomitee, der Förderverein für Kinder und Jugendliche, der mainART-Kulturverein sowie CSU und SPD. Die Segelkameradschaft stellte dafür ihre Flächen und Infrastruktur zur Verfügung. Laut Bürgermeister wollen alle Vereine auf ihre Gewinne verzichten und die Einnahmen für einen guten Zweck in Margetshöchheim spenden. Waldemar Brohm ist beeindruckt von dem außergewöhnlichen Engagement der Vereine und des Bauhofs.

"Der 3. Mai 2025 war ein bemerkenswerter und ein herausragender Tag für die Gemeinde Margetshöchheim", meint der Bürgermeister. Er freut sich, dass die Eröffnung des Höchheimer Mainstegs gelungen ist und ein rauschendes Fest wurde, an dem die Besucher so zahlreich teilgenommen haben. Fortan soll der neue Höchheimer Mainsteg, eine 311 Meter lange und 3 Meter breite pfeilerlose Seilnetz-Hängebrücke mit zwei Pylonen, nach den Worten der Bürgermeister Brohm und Götz die beiden Gemeinden gut zusammenbringen: "Möge diese Brücke uns allen dienen und uns verbinden - heute und für viele Generationen".
Impressionen von der Eröffnung des Höchheimer Mainstegs am 3. Mai 2025 (alle Fotos von Tina Göpfert):








Rund 1.000 Bürger und Bürgerinnen zelebrierten mit den beiden Gemeinden die Eröffnung der neuen Brücke.

In Margetshöchheim spielte die Musik, denn die Gemeinde ist Bauherrin des Höchheimer Mainstegs und richtete das Fest aus. Veitshöchheim beteiligte sich am Brückenbau und feierte mit, doch dort war deutlich weniger los.

Spaß für die Kleinen gab es beim Kinderschminken am Stand der Mitti und beim Bootfahren mit der Wasserwacht.

Am Stand des WNA Aschaffenburg konnte man die Baugeschichte des Höchheimer Mainstegs nachlesen.

Möge die neue Brücke die Margetshöchheimer und die Veitshöchheimer gut verbinden - heute und für viele Generationen.