Politik-Urgestein Werner Stadler (SPD) schied überraschend aus dem Gemeinderat aus - Marco Herbert rückt nach

Überraschend wurde Werner Stadler in der jüngsten Gemeinderatssitzung aus seinem Amt als Gemeinderat verabschiedet. Der für sein herausragendes Engagement bekannte Margetshöchheimer führte persönliche Gründe für sein Ausscheiden an. Durch bestimmte Umstände hätten sich in den letzten Monaten "die Prioritäten verschoben" und er habe "den Kopf nicht mehr frei für kommunale Aufgaben", erklärte Stadler im Gremium. Der gelernte Elekrotechniker ist ein Urgestein der Margetshöchheimer Kommunalpolitik: seit 1972 saß er mit Unterbrechungen im Gemeinderat; ab 2008 war er Fraktionsvorsitzender der SPD. Für sein großes Engagement in der Gemeinde wurde Werner Stadler 2015 die Kommunale Verdienstmedaille in Bronze verliehen. Bei seiner Verabschiedung bekam er für sein herausragendes Engagement und seine politischen Leistungen Lob und Anerkennung von allen Seiten; die Reaktionen der Gemeinderäte waren sichtlich emotional, und am Ende gab es neben guten Wünschen sogar Standing Ovations für das scheidende Ratsmitglied.

Bürgermeister Waldemar Brohm (CSU) würdigte Stadler in seiner Laudatio als einen herausgehobenen beliebten und geachteten, sozial eingestellten Mitbürger, der sich durch überdurchschnittliches soziales Engagement auszeichne. Beispielhaft führte er Stadlers Wirken in der Jugendarbeit der Sportgemeinschaft an oder als Fahrer des Bürgerbusses, den er auch politisch mit auf den Weg gebracht hat. Zahlreiche wichtige Projekte habe Stadler in seiner langen Zeit als Gemeinderat begleitet, etwa den Bau der Umgehungsstraße St2300, der KiTa und der Kinderkrippe, den Beginn der Altortsanierung, den Neubau des Lebensmittelmarktes, die Umgestaltung des Dorffestes und vieles mehr. "Ich möchte dir persönlich von ganzem Herzen danken für die stets faire, offene und gute Zusammenarbeit", sagte Brohm. Die Parteikollegin und stellvertretende Landrätin Christine Haupt-Kreutzer (SPD) resümierte: "Mit dir verliert der Gemeinderat jemanden, der immer sachbezogen und partnerschaftlich gearbeitet hat". Der Fraktionsvorsitzende der MM, Gerhard von Hinten, sagte:" Ich habe sehr großen Respekt vor deinem sozialen Engagement. Es ist keine Kleinigkeit, wenn sich jemand so lange für andere einsetzt." Simon Haupt, Fraktionsvorsitzender der CSU, erklärte, Stadler sei für alle ein Vorbild für ehrenamtliches Engagement: "Da können sich sehr Viele eine Scheibe abschneiden, die mehr mit sich selbst beschäftigt sind als mit dem Gemeinwohl". Sein Amt als Seniorenbeauftragter der Gemeinde wird Stadler weiterhin behalten.

Neue Fraktionsvorsitzende der SPD ist jetzt Gemeinderätin Daniela Kircher. Für Werner Stadler ist Marco Herbert in den Gemeinderat nachgerückt. Auch in den Ausschüssen tritt er an Stadlers Stelle, etwa im Ausschuss für Soziales, Kultur und Sport oder im Finanzausschuss. Für den 48-jährigen Verwaltungswirt ist es das erste Mal in dem kommunalpolitischen Gremium, aber er freue sich auf die anstehenden Aufgaben. Vielen Margetshöchheimern ist Herbert unter Anderem von seinem Engagement in der Sportgemeinschaft bekannt. "Ich freue mich sehr darauf, meine Motivation und Erfahrung einzubringen zum Wohl der Gemeinde", sagt er.

Sichtlich emotional wurde der langjährige SPD-Gemeinderat Werner Stadler (links im Bild) aus dem Gremium verabschiedet. Sein Nachfolger ist Marco Herbert (rechts). (Foto: Tina Göpfert)