Gegen das Insektensterben: Waldwege werden jährlich nur noch einseitig gemäht

Im Oktober lässt die Gemeinde immer die Wegränder im Gemeindewald mähen, doch seit diesem Jahr nur noch auf einer Seite der Waldwege. Grund dafür ist ein Antrag der MM für Maßnahmen gegen das Insektensterben. Zahlreiche Insekten überwintern nämlich in abgeblühten Stauden und Gräsern oder legen dort ihre Eier ab. So zum Beispiel viele Schmetterlinge.

Werden alle Pflanzen im Herbst abgemäht, sieht es für die Insekten mau aus - sie finden keinen Unterschlupf für die Überwinterung und sterben oder können keine Nachkommen hervorbringen, wenn es an organischem Material für die Eiablage fehlt.

Der Fraktionsvorsitzende der MM, Gerhard von Hinten, erklärte in seinem Vortrag, dass ein einseitiges Mähen 1x pro Jahr genüge, um eine Verbuschung wirksam zu verhindern. Im folgenden Jahr wird dann die andere Wegseite gemäht, sodass an jedem Waldweg immer ein Streifen mit Pflanzenbewuchs für die Tierwelt zur Verfügung steht. Der Gemeinderat stimmte dem Antrag einstimmig zu, allerdings vorerst befristet auf drei Jahre, um Erfahrungswerte zu sammeln.

Übrigens können auch Gartenbesitzer den Insekten über den Winter helfen, indem sie abgeblühte Stauden und Gräser, Laub und anderes organisches Material in der kalten Jahreszeit stehen lassen.