Neue Kooperation: ILE-Gemeinden wollen gemeinsame IT-Fachkräfte anheuern

Während die digitalen Aufgaben zunehmen, wird der Pool an verfügbaren Computer-Spezialisten immer kleiner. Die ILE-Gemeinden um Margetshöchheim starten nun eine neue interkommunale Kooperation und wollen zwei gemeinsame IT-Fachkräfte für ihre Schulen und Verwaltungen anheuern. Das Projekt wird gefördert.

Zusammen geht manches leichter: Um die Computertechnik der Schulen und Verwaltungen auf Vordermann zu bringen und zu halten, wollen die Gemeinden der ILE Main-Wein-Garten (Margetshöchheim, Zell, Erlabrunn, Leinach, Thüngersheim, Zellingen, Retzstadt und Himmelstadt) nun gemeinsame IT-Fachkräfte anheuern. Dabei soll eine IT-Fachkraft die Schulen der ILE-Gemeinden betreuen, eine andere IT-Fachkraft die Verwaltungen. Schließlich sind gut gewartete Computersysteme in beiden Bereichen unerlässlich. Die Idee zu der neuen interkommunalen Kooperation kam von der ILE selbst; die Allianz unter der Leitung von ILE-Managerin Anna Klüpfel hat ihren Sitz in Thüngersheim und wird als Arbeitgeberin für die beiden IT-Fachkräfte fungieren. Als Vorbild für interkommunal tätige Computerspezialisten dient die ILE Allianz Südost in Iphofen; dort ist das Konzept bereits erfolgreich.

Im Margetshöchheimer Schulverband wurde das Konzept einer gemeinsamen Computer-Fachkraft für alle Schulen im ILE-Gebiet bereits im Dezember erörtert und fand breite Zustimmung. Bis 2019 hatte der einstige Konrektor Stephan Debes über Jahre hinweg mit viel Herzblut leistungsfähige digitale Netzwerke und Infrastrukturen an der Grund- und Mittelschule aufgebaut und sich um die entsprechenden Geräte gekümmert. Nach seinem Ausscheiden wurde eine Lehrkraft provisorisch mit der IT betraut, was aber natürlich keine Dauerlösung sein kann. "Beim Status quo besteht unbedingt Handlungsbedarf", meinte auch Bürgermeister und Schulverbandsvorsitzender Waldemar Brohm in der Sitzung. Es werde vor Allem darum gehen, die Server und Betriebssysteme der Schulen auf Vordermann zu bringen und eine "Nivellierung, Harmonisierung und Standardisierung" der IT in den Schulverbänden zu erzielen, so Brohm. Der technische Support einzelner Geräte (z.B. Drucker, Whiteboards, etc) soll wie bisher über spezialisierte Firmen weiterlaufen. Nachdem alle ILE-Gemeinden dem Konzept einer gemeinsamen IT-Betreuung der Schulen zugestimmt haben, wurde die Stelle ausgeschrieben, sodass es bestenfalls im Juli losgehen kann. Ihren Hauptsitz wird die neue Computer-Fachkraft dann in Zellingen haben, weil es im dortigen Rathaus bereits eine eigene IT gibt. Der Fachkraft wird ein E-Fahrzeug gestellt, mit dem sie zu den verschiedenen Einsatzorten in die ILE-Gemeinden pendeln kann. Angesichts des großen Fachkräftemangels müsse die Allianz entsprechende Startbedingungen bieten: "Wenn wir gute Leute wollen, müssen wir eine unbefristete Stelle in Vollzeit anbieten", betonte Brohm. Die jährlichen Kosten werden auf rund 90.000 Euro taxiert (70.000 Euro Lohnkosten plus 20.000 Euro Sachkosten), davon werden im ersten Jahr 85% durch Fördermittel übernommen. Wieviel die einzelnen ILE-Gemeinden von den verbliebenen knapp 20.000 Euro tragen müssen, richtet sich nach den Schülerzahlen. Margetshöchheim kostet die IT-Fachkraft im ersten Jahr etwa 3.000 Euro.

Neben den Schulen sind auch die Verwaltungen dringend auf funktionierende Computertechnik angewiesen - so lag es nahe, das Konzept einer gemeinsamen IT-Fachkraft an den Schulen der ILE Main-Wein-Garten auch auf die Gemeindeverwaltungen zu übertragen. Im Januar stand das Thema auf der Agenda der Gemeinderatssitzung und wurde einstimmig begrüßt. Die Rathäuser der ILE-Gemeinden werden sich also auch eine IT-Fachkraft teilen. Auch hier liegen die Kosten bei circa 90.000 Euro, ebenso wird im ersten Jahr zu 85% gefördert. Die verbleibende Summe wird in den Gemeinden nach Einwohnerzahlen aufgeschlüsselt. Mit Blick auf die Zukunft erläuterte Bürgermeister Waldemar Brohm, dass derzeit ein IT-Support über den Landkreis vorbereitet werde und noch in diesem Jahr entsprechende Beschlüsse im Kreistag fallen sollen.