"Es ist nicht schön, aber nötig", sagt der Bürgermeister über die neuen Sicherheitsmaßnahmen am Main-Radweg im Altort. Dort machen rücksichtslose RadfahrerInnen seit Jahren Probleme. Mit Piktogrammen, farblichen Markierungen und Drängelgittern sollen sie ausgebremst werden. Weitere Maßnahmen sollen folgen.
Der Main-Radweg wurde als erster deutscher Radweg mit fünf Sternen ausgezeichnet und gilt mit seiner fast 600 Kilometer langen Strecke entlang des Mains von Bayreuth bis Mainz als einer der schönsten im Land. Im Margetshöchheimer Altort sorgt der Premium-Radweg allerdings für Probleme, deshalb wurden jetzt die Sicherheitsmaßnahmen verschärft. Da sich die FußgängerInnen und die RadfahrerInnen den Weg am Mainufer teilen müssen, kam es in der Vergangenheit durch rücksichtslose RadfahrerInnen bereits zu brenzligen Situationen und teils schweren Unfällen. Der Gemeinderat berät schon seit Jahren, wie die Situation entschärft und der stark frequentierte Weg für die EinwohnerInnen sicherer gemacht werden kann. Jetzt wurden erste Maßnahmen umgesetzt. Sorge bereitete den GemeinderätInnen in den vergangenen Monaten unter Anderem die Engstelle auf Höhe der neuen Gaststätte, wo der Biergarten unmittelbar an den kombinierten Fuß-/Radweg angrenzt. "Ich will nicht erleben müssen, dass dort ein Kind aus dem Biergarten läuft und auf dem Weg zusammengefahren wird", meinte etwa Bürgermeister Waldemar Brohm (CSU) in einer der letzten Sitzungen zum Thema. Die Gemeinde hat deshalb nach einem Beschluss des Gemeinderates und in Absprache mit der Polizei rot-weiße Drängelgitter installiert und den Belag mit roter Farbe sowie mit Fußgänger-Piktogrammen gekennzeichnet. Die Drängelgitter sind so konzipiert, dass sie auch mit Kinderwagen und Fahrradanhängern befahren werden können.
Bei den ganzen Diskussionen um verschärfte Sicherheitsmaßnahmen am Radweg stand allerdings nicht die neue Gaststätte, sondern der Spielplatz im Fokus der GemeinderätInnen. "Anlass war nicht die Gastronomie, sondern die Kinder und Eltern am Spielplatz. Der Weg ist stark frequentiert, das macht es sehr gefährlich", meinte etwa Daniela Kircher von der SPD/UB. Auf Höhe des Spielplatzes sollen ebenfalls noch Drängelgitter eingebaut werden. Dies könnte alllerdings bis zum Frühjahr dauern, erklärt Bauhof-Chef Matthias Kreiner auf Nachfrage. Hintergrund ist, dass in Kürze hinter dem Spielplatz am Mainufer ein neues Spielgerät aufgestellt wird, das der Obst- und Gartenbauverein sponsert (Bericht folgt). Aktuell ist jedoch unklar, ob die nötige Umzäunung noch in diesem Jahr errichtet werden kann, daher könnte die Fertigstellung bis zum nächsten Jahr dauern. Um einen "sauberen Abschluss" zu bekommen, wird der Bauhof die Drängelgitter am Spielplatz erst installieren, wenn die Arbeiten rund um das neue Spielgerät beendet sind.
Sollten die Markierungen und Drängelgitter als Sicherheitsmaßnahmen am Radweg nicht ausreichen, kann die Gemeinde noch sogenannte Sperrfelder in den Weg einbauen lassen, die durch ihre unebene Oberfläche eine langsame Passage erzwingen. Die Maßnahme ist bereits mit der zuständigen Verkehrspolizei besprochen worden. Der Gemeinderat hatte außerdem überlegt, den Radverkehr grundsätzlich über die Mainstraße umzuleiten und erst am Grasigen Weg wieder auf den Radweg zu führen; dagegen protestierten allerdings etliche AnwohnerInnen der Mainstraße mit einer Unterschriftenaktion, daher liegt eine Umleitung erstmal auf Eis. Zweiter Bürgermeister Norbert Götz (CSU) berichtete in der jüngsten Bauausschuss-Sitzung, dass die Maßnahmen am Radweg auch außerhalb der Gemeinde "hohe Wellen geschlagen" hätten; kürzlich habe sich sogar der Tourismusverband Franken danach erkundigt.