Jahrelang rang die Gemeinde mit der Diözese Würzburg darum, das alte Klostergelände zu bekommen. Schließlich bietet das brachliegende Areal laut Bürgermeister "großes Entwicklungspotenzial" für den Altort. Vor wenigen Wochen konnte die Gemeinde nun endlich den Kaufvertrag unterschreiben. Im Frühjahr sollen die Planungen für die Umgestaltung starten.
Das weitläufige Areal des ehemaligen Maria-Stern-Klosters zwischen Rathaus und Gartenstraße bietet viel Platz, dümpelt aber seit Jahren kaum genutzt vor sich hin. Denn das Gebäude hat einen unvorteilhaften Grundriss und ist völlig in die Jahre gekommen, technische Anlagen und die Innenausstattung sind veraltet. Derzeit wird ein Teil des Gebäudes vom Jugendkonvent genutzt, zudem sind in einem Trakt das Pfarrheim und die katholische öffentliche Bücherei untergebracht. Mangels Alternativen wird die schlechte Zugänglichkeit und das staubige Flair des alten Gemäuers zwar in Kauf genommen, als attraktiver Begegnungsraum kann das ehemalige Kloster derzeit aber nicht dienen.
Das soll sich bald ändern, denn die Gemeinde konnte im Dezember 2023 endlich den Kaufvertrag für das Klostergelände unterzeichnen. Über 10 Jahre dauerten die Verhandlungen zwischen der Gemeinde und der Diözese Würzburg, bis der Kaufvertrag vor wenigen Wochen endlich unter Dach und Fach gebracht werden konnte. Der wichtigste Grund für das langwierige Verfahren war natürlich das Geld - die Diözese wollte weit mehr, als die Gemeinde zu zahlen bereit war. Ein Knackpunkt war die Bewertung des Gebäudes - die Gemeinde sah das stark sanierungsbedürftige Gemäuer als preismindernd an, die Diözese als preissteigernd oder zumindest neutral im Verhältnis zum reinen Grundstückswert. Die Kirchenverwaltung und der katholische Pfarrer Andreas Kneitz haben die Gemeinde engagiert unterstützt. Letztlich konnte sich Margetshöchheims Position in den Verhandlungen durchsetzen - das alte Kloster geht für 220.000 Euro an die Gemeinde, das Geld ist im Haushalt eingestellt.
Aus Sicht der Gemeinde bietet das weitläufige Areal ein erhebliches städtebauliches Entwicklungspotenzial für Begegnungsräume im Altort, zudem könnte endlich eine barrierefreie Verbindung zwischen der Gartenstraße und den öffentlichen Gebäuden der Mainstraße wie Rathaushof, Kirche, Pfarrheim und Bücherei hergestellt werden. Was genau aus dem alten Gemäuer werden soll, steht bisher noch nicht fest, es gibt aber schon erste Ideen z.B. für ein vielseitig nutzbares Bürgerhaus. Die Gemeinde will sich zeitnah daran machen, erste Planungen zu erarbeiten, berichtet Bürgermeister Waldemar Brohm auf Nachfrage: "Wir werden uns im Frühjahr in einem Workshop mit den GemeinderätInnen und der Kirchenverwaltung mit dem Areal beschäftigen. Wir müssen uns klarwerden, was wir wollen. Dann gilt es ein Nutzungskonzept zu erarbeiten, das die Ansprüche der Gemeinde und die Ansprüche der Kirchenstiftung zusammenbringt." Perspektivisch soll laut Brohm auch die Öffentlichkeit einbezogen werden - in welchem Rahmen, ist derzeit noch offen. Am Ende soll ein tragfähiges Konzept für die Umgestaltung des Klostergeländes herauskommen, das "realisierbar und finanzierbar" ist, so Brohm. Wir halten Sie auf dem Laufenden.