Mit seinen 21 Jahren ist Marcel Holstein der wohl jüngste Verwaltungschef Deutschlands. Mit dem Bürgerbegehren, dem neuen Mainsteg, der Schulsanierung und anderem hatte er gleich große Themen auf dem Tisch. Was ihn von München nach Margetshöchheim verschlagen hat, lesen Sie im Interview.

Mehr als 30 Jahre lang – von 1991 bis Januar 2022 - arbeitete Roger Horn als Verwaltungsleiter der Gemeinde Margetshöchheim. Es war ein Abschied mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Was ein Verwaltungschef so macht und wie sich seine Arbeit in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat, lesen Sie im Interview.

Kommunen können unterschiedliche Fördertöpfe anzapfen, um ihre Projekte zu realisieren. Eines davon ist das EU-Programm "LEADER", das unter dem Motto "Bürger gestalten ihre Heimat" breites Engagement im ländlichen Raum stärken will. Jahrelang war die Gemeinde nur "schlafendes" Mitglied, jetzt ist sie voll beigetreten und kann auch Gelder beantragen.

Im Oktober 2020 rief die Gemeinde den Margetshöchheim Blog als digitales Infoportal für die BürgerInnen ins Leben. Mittlerweile hat er sich gut etabliert, die Webseite wird im Monat öfter aufgerufen, als Margetshöchheim EinwohnerInnen hat.

Jede Baumaßnahme verursacht eine Veränderung der natürlichen Gegebenheiten, deshalb müssen Eingriffe in der Regel kompensiert werden - mit sogenannten Ausgleichsflächen. Die acht ILE-Gemeinden haben kürzlich ein interkommunales Ökokonto beschlossen, um ökologische Ausgleichsflächen zu vernetzen oder sich bei Bedarf gegenseitig auszuhelfen.

Bei Immobilien zählen vor Allem drei Dinge: Lage, Lage, Lage. Dass Margetshöchheim zu den beliebtesten Wohnortgemeinden im Landkreis zählt, verdeutlicht auch der neue Wohnmarktbericht der Sparkasse Mainfranken, der die Entwicklung am regionalen Immobilienmarkt jährlich analysiert. Durch die große Beliebtheit haben sich Häuser und Wohnungen zum Kauf oder zur Miete in der Region Margetshöchheim um mehr als 4% verteuert; Spitzenreiter ist die Nachbargemeinde Zell.

Nach fast 31 ereignisreichen Dienstjahren in der Gemeinde Margetshöchheim nahm Verwaltungsleiter Roger Horn kürzlich an seiner letzten Gemeinderatssitzung teil. Es war ein Abschied "mit einem lachenden und einem weinenden Auge", wie er sagte. Die Fraktionen dankten ihm reihum für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Jetzt führt sein Nachfolger Marcel Holstein als vermutlich jüngster Verwaltungschef Deutschlands die Gemeinde.

Nach der Online-Versammlung im letzten Jahr wurde die Bürgerversammlung heuer wieder als Präsenzveranstaltung in der Margarethenhalle durchgeführt - mit überraschend reger Beteiligung. Derzeit gibt es zahlreiche Projekte, die kontrovers diskutiert wurden.

Eltern hatten es in der Pandemie in mehrfacher Hinsicht besonders schwer, vor Allem wenn zeitweise auch noch die Betreuungseinrichtungen geschlossen waren wie zu Beginn des Jahres. Allen Eltern, die ihre Kinder von Januar bis Mai 2021 an weniger als fünf Tagen im Monat in der Notbetreuung hatten, wird zumindest die finanzielle Belastung genommen: die Beiträge werden erstattet. Der Freistaat Bayern übernimmt die Kosten zu 70%, den Rest sollen auf dessen Wunsch die Kommunen finanzieren. In der Juli-Sitzung stimmte der Gemeinderat zwar einstimmig zu, die restlichen 30% zu übernehmen, allerdings zähneknirschend.

Für Margetshöchheim könnte seine Lage in der Talsohle direkt am Mainufer bei Hochwasser oder Starkregen theoretisch gravierende Folgen haben - wie hoch die Risiken hier genau sind, weiß aber niemand. Deshalb nimmt die Gemeinde nach einem Beschluss in der letzten Gemeinderatssitzung bald an einem Audit zu Hochwasser und Starkregen teil, das von der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft (DWA) durchgeführt wird.

Weil das Kommunale Förderprogramm und die dazugehörige Sanierungsberatung so gut angenommen werden, wird es turnusmäßig bis 2024 fortgeführt. "Ich denke, es ist unstrittig, dass wir dieses Erfolgsmodell weiterverfolgen wollen", sagte Bürgermeister Waldemar Brohm (CSU) in der Gemeinderatssitzung. Die Räte votierten einstimmig für die Verlängerung.

Nachdem es vor einiger Zeit Zwist um einen Beitrag im Blättle von einer politischen Partei in Erlabrunn gegeben hatte, hat die Verwaltungsgemeinschaft Margetshöchheim / Erlabrunn jetzt neue Richtlinien für Veröffentlichungen im Gemeindeblatt beschlossen. Außer für politische Parteien und Wählervereinigungen ändert sich im Grunde nicht viel.