Wieder Corona-Infektionen in der Schule, die KiTa blieb weitestgehend verschont

In der Grund- und Mittelschule gab es unter den SchülerInnen und Lehrkräften erneut Corona-Infektionen, dennoch können alle Klassen in Präsenz unterrichtet werden. Etliche der vom Gesundheitsamt gemeldeten Neuinfektionen kommen aus der Schule. In der KiTa St. Johannes blieben die Kinder weiterhin vom Virus verschont, erwischt hat es aber zwei MitarbeiterInnen.

Das Landratsamt vermeldet für Margetshöchheim 32 Neuinfektionen binnen einer Woche (siehe der wöchentlich aktualisierte Blog-Artikel https://www.margetshoechheim-blog.de/leben-freizeit/dorfleben-soziales/227-aktuelle-corona-infos-mit-karte-margetsh%C3%B6chheim-hat-jetzt-314-f%C3%A4lle-32). Allerdings wird wegen der hohen Auslastung des Gesundheitsamtes der Infektionskontext nicht mehr ermittelt, sodass unklar bleibt, wo es größere Infektionsherde gibt. Eine Nachfrage bei der Schule brachte Klarheit: Laut Schulleiter Stephan Becker sind aktuell 12 Kinder (6 aus der Grundschule, 6 aus der Mittelschule) mit Corona infiziert. Weitere 12 Kinder befänden sich in Quarantäne. Allerdings musste keine Klasse in Quarantäne geschickt werden, unter anderem weil sich die Vorgaben geändert haben. So dürfen SchülerInnen und Lehrkräfte weiterhin den Unterricht besuchen, wenn sie ein negatives Testergebnis vorweisen können. Die alte Regelung, dass eine Schulklasse ab zwei Infektionsfällen in Isolation geschickt wird, wurde vom Gesundheitsministerium kürzlich aufgehoben. Bei Fragen oder Unklarheiten wird die Schule vom Würzburger Gesundheitsamt beraten.

Des Weiteren sind laut Becker eine Lehrkraft an Corona erkrankt sowie eine Fachkraft aus der Verwaltung. Eine weitere Lehrerin dürfe wegen ihrer Schwangerschaft und des damit verbundenen Infektionsrisikos nicht mehr unterrichten. Sie wird von einer sogenannten Team-Lehrkraft vertreten. Team-Lehrkräfte sind keine voll ausgebildeten LehrerInnen, sondern meist LehramtsanwärterInnen nach dem 1. Staatsexamen; sie werden von der Regierung von Unterfranken vermittelt und organisieren den Unterricht in Kooperation mit der eigentlichen Lehrkraft. Becker sagt, die Schule habe mit dieser unbürokratischen Lösung gute Erfahrungen gemacht; im Hinblick auf den "Berufsstand Lehrer" sei der Einsatz nicht voll ausgebildeter Lehrkräfte allerdings auch kritisch zu betrachten. In der Mobilen Reserve (voll ausgebildete Lehrkräfte, die an Schulen einspringen) gibt es derzeit kein Personal mehr, um Engpässe aufzufangen. Insgesamt findet der Schulleiter, dass der Freistaat in der Pandemie "in puncto Lehrerversorgung nicht gut vorgesorgt" habe. Nicht nur Corona führe zu Ausfällen, sondern auch "normale" Krankheiten. Derzeit fallen an der Margetshöchheimer Grund- und Mittelschule krankheitsbedingt 5 Lehrkräfte aus.

Auch in der KiTa St. Johannes fehlen aktuell zwei MitarbeiterInnen, und zwar wegen Corona. Glücklicherweise habe sich aber in Krippe oder Kindergrarten kein Kind mehr infiziert, berichtet die KiTa-Leiterin Ursula Schleyer. Dass das so bleibt, ist für Schleyer eher unwahrscheinlich: "Auch wenn wir in der Einrichtung strenge Hygienemaßnahmen umsetzen und die Gruppen strikt getrennt betreuen, sind am Nachmittag viele z.B. beim Kinderturnen im Verein wieder gemischt beisammen." Teilweise stelle sich schon die Frage nach der Sinnhaftigkeit einzelner Corona-Regelungen, findet die KiTa-Leiterin.

Trotz dass aktuell zwei MitarbeiterInnen corona-bedingt ausfallen, sieht Schleyer den Kindergarten St. Johannes in puncto Personal ganz gut aufgestellt. Einen eklatanten Personalmangel gebe es in der Margetshöchheimer KiTa glücklicherweise nicht. Erst kürzlich hatte der bayerische Städte- und Gemeindetag einen alarmierenden Fachkräftemangel in den Kinderbetreuungseinrichtungen des Freistaats beklagt. Allerdings sei die Personaldecke generell nicht üppig. Und die Belastungszeiten hätten gerade in der Pandemie deutlich zugenommen: "Wir sind zeitweise alle an der Belastungsgrenze", sagt Schleyer. Die Folge sei oft ein höherer Krankenstand. Insgesamt findet Schleyer, die Politik habe die Bedürfnisse der Kinder nicht genügend im Blick: "Seit ich 1985 in meinem Beruf angefangen habe, hat sich an den Rahmenbedingungen für die Kinderbetreuung nichts geändert. Der Personalschlüssel und der berechnete Raumbedarf sind gleich geblieben." Dabei hätten sich die Lebensbedingungen und der Betreuungsbedarf der Kinder eklatant verändert, ohne dass die Politik dem Rechnung trage. Es gebe Kinder, die bereits um 7 Uhr morgens bis zum Nachmittag in der KiTa betreut werden, ihnen würde etwa ein Ruheraum guttun - wegen dem Mangel an Räumlichkeiten und Personal gibt es ihn aber nicht.