Schwache Resonanz beim Kinder- und Jugendforum - das Format soll überarbeitet werden

Das Kinder- und Jugendforum in der vergangenen Woche stieß auf sehr geringes Interesse - nur zwei Jugendliche kamen ins Rathaus, um über die Belange der jungen Generation im Ort zu diskutieren. Die Jugendbeauftragten rätseln, ob es schlicht kein Interesse gibt oder keinen Bedarf, und wollen das Format überarbeiten.

Vergangene Woche veranstalteten die Jugendbeauftragten der Gemeinde, Lukas Götz (CSU) und Stephanie Röll (MM) in Zusammenarbeit mit Andrea Klug vom Kinder- und Jugendzentrum wieder das jährliche Kinder- und Jugendforum im Rathaus. Sie wollten zusammen mit den Gemeinderäten Marco Herbert (SPD) und Bernd Scheumann (CSU) sowie der Leiterin des Kinder- und Jugendzentrums Andrea Klug die Belange der jungen Generation im Ort diskutieren. Eingeladen waren alle Kids von 8-18 Jahren, wochenlang lief eine Informationskampagne über Mailverteiler und Plakate in der Schule und anderen Einrichtungen. Die Resonanz war allerdings mehr als mau - am Ende kamen nur zwei Jugendliche zum Forum. Ein Grund könnte der unglückliche Termin gewesen sein: zur gleichen Zeit fand nämlich auch der Martinszug statt, bei dem beispielsweise Geschwisterkinder und die Jugendfeuerwehr mitmachten. Auch der Bürgermeister und der Jugendbeauftragte Lukas Götz konnten wegen der Parallelveranstaltung nicht beim Forum teilnehmen.

Die Jugendbeauftragte Stephanie Röll ließ sich von der geringen Teilnehmerzahl aber nicht entmutigen und eröffnete die Sitzung mit einem Rückblick auf die Erfolge des Jugendforums von 2022: "Wir haben eure Wünsche und Anregungen ernst genommen und dank eurer Ideen einige Dinge in der Gemeinde umgesetzt", berichtete sie den beiden Jugendlichen, die im vergangenen Jahr schon wertvolle Impulse beisteuerten. Dazu gehörten etwa eine Tischtennisplatte, die mittlerweile am Grillplatz installiert wurde, sowie zwei Fahrrad-Reparaturstationen, die gerade in der Ausschreibung sind und eventuell über das Regionalbudget der ILE gefördert werden können. Zu den größten Wünschen im damaligen Jugendforum gehörte außerdem eine Skaterbahn. Auch da gibt es gute Nachrichten, denn in Veitshöchheim soll zwischen dem neuen Steg und dem Rewe-Markt eine hochwertige Skateranlage am Mainufer errichtet werden. Darüber hinaus äußerten Margetshöchheimer Kids damals den Wunsch, am Veitshöchheimer Hüttendorf teilnehmen zu können. Auch in diesem Punkt konnte die Jugendbeauftragte gute Neuigkeiten verkünden: "Wir haben vor Kurzem die Zusage bekommen, dass Margetshöchheimer Kinder sich beim Hüttendorf anmelden können", sagte Röll. Derzeit würden noch die Details über Kontingente, Kosten usw. verhandelt; wir halten Sie auf dem Laufenden. Beim diesjährigen Jugendforum äußerten die beiden Jugendlichen den Wunsch nach Räumlichkeiten für Treffen oder selbst organisierte Veranstaltungen. KIJUZ-Leiterin Andrea Klug wies darauf hin, dass Mitglieder das Jugendzentrum für private Veranstaltungen mieten können. Bernd Scheumann erklärte, der Jugendkonvent bzw. die Junge Union hätten früher Veranstaltungen im Pfarrheim und im Foyer der Margarethenhalle organisiert. Stephanie Röll nahm die Äußerungen der Jugendlichen beim Forum als wertvolle Anregung für die Umgestaltung des Klostergeländes auf. Klug regte an, dass beim Umbau auch an die junge Generation gedacht werden sollte und Räume "multifunktional nutzbar" sein sollten. 

Ob nächstes Jahr wieder ein Kinder- und Jugendforum in diesem Format stattfindet, ist fraglich. Die Runde diskutierte lebhaft darüber, ob die Resonanz so gering war, weil kein Bedarf besteht oder ob die Jugendlichen kein Interesse haben, sich in der Gemeinde einzubringen. Desinteresse vermuteten einige in der Runde als Hauptgrund. Die KIJUZ-Leiterin gab zu bedenken, dass man in Margetshöchheim ein sehr gutes Angebot für Jugendliche habe und jeder, der etwas auf die Beine stellen wolle, wisse, an wen man sich wenden müsse. Einen ganz anderen Grund vermutet die neue Schulleiterin Katja Leipold; sie berichtet auf Nachfrage, dass die Veranstaltung an der Schule intensiv beworben wurde, sowohl bei den Jugendlichen in den Klassenzimmern als auch bei den Eltern und Lehrkräften. Sie bedauert die schwache Resonanz und vermutet, dass es einen engeren Rahmen bräuchte, damit sich die jungen Menschen angesprochen fühlen und bereit sind, mitzumachen: "Ich denke, man müsste die Kinder mehr an die Hand nehmen. Sie trauen sich oft nicht zu, dass sie Einfluß nehmen können." Ihrer Erfahrung nach täten sich gerade MittelschülerInnen schwer mit einem zu freien Angebot. Sie könne sich gut vorstellen, dass ein Engagement der Jugendlichen beispielsweise über Arbeitsgruppen mit dem Schulsozialarbeiter gelingen könnte oder über Fragebögen beim jährlichen Besuch der ViertklässlerInnen beim Bürgermeister. Die Jugendbeauftragten der Gemeinde wollen nun anhand der gewonnen Eindrücke und Erkenntnisse überlegen, wie das Kinder- und Jugendforum künftig aussehen soll. Noch wollen sie es nicht aufgeben, dass die Stimme der jungen Generation in einem Gremium gehört wird.