Matthias Oehrlein als neuer Feldgeschworener vereidigt

Das Feldgeschworenentum ist eines der ältesten Ehrenämter in Bayern, in Franken besteht es schon seit dem 13. Jahrhundert. Zugleich ist es wohl eines der unbekanntesten und wichtigsten, denn Feldgeschworene überwachen die Grenzen und helfen so den Vermessungsämtern, Eigentumsverhältnisse zu klären. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde nun Matthias Oehrlein als neuer "Siebener" vereidigt.

Das Feldgeschworenentum ist eines der ältesten Ehrenämter in Bayern, in Franken besteht es schon seit dem 13. Jahrhundert. Zugleich ist es wohl eines der unbekanntesten und wichtigsten, denn Feldgeschworene überwachen die Grenzen von Grundstücken sowie Gemarkungen und helfen so den Vermessungsämtern, Eigentumsverhältnisse zu klären. Die Unesco hat das Ehrenamt 2016 als deutsches Kulturerbe anerkannt; allerdings gibt es Feldgeschworene in der Bundesrepublik nur noch in Bayern und Rheinland-Pfalz. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde nun Matthias Oehrlein als neuer "Siebener" vereidigt.

Besonders in Franken, das im Lauf der Jahrhunderte wegen seiner kleinteiligen Eigentumsverhältnisse bei Grenzziehungen auf Ortskundige angewiesen war, lebt diese Tradition mit aktuell rund 15.000 Feldgeschworenen fort.

Wurde neu in den Kreis der Feldgeschworenen aufgenommen: Matthias Oehrlein (Mitte) bei seiner Vereidigung mit Bürgermeister Waldemar Brohm und Obmann Bernd Müller. (Foto: Tina Göpfert)

Hauptaufgabe der Feldgeschworenen ist, beim sogenannten Grenzgang die Gemeindegrenzen aktiv zu kontrollieren, freizuhalten oder die Kenntnis über den Verlauf von Grenzen zu vermitteln. Zudem tragen Feldgeschworene durch die Kennzeichnung von Grundstücksgrenzen und Flurstücken dazu bei, die Besitzverhältnisse und verwaltungsmäßigen Zuständigkeiten eines Territoriums zu dokumentieren. Ein gewissenhaftes, unparteiisches und verschwiegenes Arbeiten ist Pflicht. Wer als Feldgeschworener vereidigt wurde, bleibt dies auf Lebenszeit. Allerdings kann man das Amt - etwa aus gesundheitlichen Gründen - ruhen lassen, wie es jetzt Otto Götz tat. An seine Stelle wurde aus dem Kreis der Siebener Matthias Öhrlein als Nachfolger gewählt und von Obmann Werner Müller eingeführt.