Die Streuobst-Genossenschaft bildete 20 neue BaumpflegerInnen aus

Streuobstbestände müssen fachgerecht gepflegt werden, um sie zu erhalten. Deshalb bietet die hiesige Streuobst-Genossenschaft jedes Jahr Kurse für die zertifizierte Baumpflege an. Im vergangenen Jahr ließen sich 20 TeilnehmerInnen aus ganz Süddeutschland erfolgreich in Margetshöchheim ausbilden.

Streuobstwiesen gehören zu den wertvollsten und artenreichsten Biotopen in Deutschland, zudem sind sie UNESCO-Weltkulturerbe. Damit sie nicht nur attraktiv, sondern auch gesund und ertragreich wachsen, müssen die Streuobst-Bäume sowie die Wiesen fachgerecht gepflegt werden. Dafür bietet die Margetshöchheimer Streuobst-Genossenschaft Main-Streuobst-Bienen eG jährlich mehrere Ausbildungs-Kurse an, die den insgesamt 20-25 TeilnehmerInnen in sieben Modulen alles Wissenswerte vermittelt. Nach erfolgreicher Prüfung in Theorie und Praxis sind die TeilnehmerInnen dann "zertifizierte BaumpflegerIn Streuobst". In den verschiedenen Modulen werden diverse Themenfelder rund ums Streuobst behandelt, erklärt der Kursleiter und Geschäftsführer der Genossenschaft, Agrarwirt Krischan Cords. Von der Sortenauswahl über die perfekte Pflanzung bis hin zu Schnitt- und Pflegemaßnahmen an Altbäumen oder Maßnahmen zur Schädlingsbekämpfung lernen die TeilnehmerInnen alle Aspekte der Streuobst-Pflege kennen.

Im vergangenen Jahr konnten die insgesamt 20 TeilnehmerInnen alle erfolgreich die Prüfung zur zertifizierten Baumpflege Streuobst ablegen, berichtet Cords. Durch Corona waren die Kursbedingungen zeitweise schwierig, umso mehr freut ihn der Erfolg. Dabei kamen die TeilnehmerInnen nicht nur aus dem Umland, sondern reisten aus ganz Süddeutschland an, sogar aus Passau. "Solche Baumpflege- und Schnittkurse sind in Deutschland relativ selten, deshalb kommen die Leute teilweise von weit her", erklärt Cords. Die Kurs-Module finden meist Samstags statt. Der theoretische Unterricht findet meist Vormittags im Margetshöchheimer Rathaus statt, zur Praxis geht es dann hinaus in die Streuobstwiesen. Die Praxistage werden allerdings nicht nur in Margetshöchheim, sondern auch im Landkreis Kitzingen oder Main-Spessart abgehalten, wo die Margetshöchheimer Genossenschaft ebenfalls Streuobstbestände unterhält. Live am Baum können die KursteilnehmerInnen die richtigen Schnitttechniken an Jung- und Altbäumen erproben, verschiedene Werkzeuge ausprobieren, Kletterausrüstung testen usw. Bei den Ausbildungskursen kooperiert die Streuobst-Genossenschaft außerdem mit der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim (Veredelungstechniken) und dem Landschaftspflegeverband (Unterwuchspflege).

Krischan Cords freut sich, dass die Margetshöchheimer Ausbildung zur zertifizierten Streuobst-Baumpflege so rege nachgefragt wird. Meist lassen sich Privatleute ausbilden, die selbst Streuobstbestände haben oder aber BaumpflegerInnen, die sich auf den Obstbaumschnitt spezialisieren wollen. Die zertifizierten BaumpfegerInnen für Streuobst sind eine wichtige Komponente, damit die wertvollen Streuobstbestände in Deutschland für die Zukunft erhalten werden können.

Informationen zu den Kursen der Main-Streuobst-Bienen eG finden Sie auf der Homepage unter https://www.streuobst-bienen.de/ausbildungsprogramm.html

 

Bei Krischan Cords (links) haben im vergangenen Jahr 20 TeilnehmerInnen erfolgreich den Kurs zur zertifizierten Baumpflege Streuobst in Margetshöchheim absolviert. (Foto: Main-Streuobst-Bienen eG)