Während Deutschland über die Zukunft von E-Fuels diskutiert, ist die Margetshöchheimer Feuerwehr schon einen Schritt weiter: vor Kurzem wurden als Ersatz für das alte Tanklöschfahrzeug zwei neue Fahrzeuge beschafft, die mit umweltfreundlichem Kraftstoff aus Pflanzenfasern betankt werden. Ein Novum im Landkreis.
Eigentlich sah der Feuerwehr-Bedarfsplan als Ersatz für das inzwischen 45 Jahre alte Tanklöschfahrzeug TLF 8/20 erneut ein geländegängiges, wendiges und watfähiges Allrad-Fahrzeug vor. Allerdings konnte das vorgesehene Modell aufgrund langer Lieferzeiten, steigender Anschaffungskosten und immer neuer behördlicher Auflagen bisher nicht wie geplant beschafft werden. Da im Zuge der angestrebten Verkehrswende außerdem nicht sicher ist, wie lange die EURO 6-Norm für dieselbetriebene Einsatzfahrzeuge noch Bestand hat, war die Gemeinde zum umdenken gezwungen und mußte sich nach Alternativen umschauen.
Zusammen mit der Margetshöchheimer Feuerwehr wurden in den vergangenen Monaten landkreisweit mehrere Alternativen getestet, am Ende blieb für die Einsatzfähigkeit der Floriansjünger in Bezug auf Wendigkeit, Geländegängigkleit und Watfähigkeit nur noch ein Modell übrig. Ein Novum im Landkreis ist, dass die beiden neu beschafften Fahrzeuge nicht mit mineralöl-basiertem Sprit fahren, sondern mit einem innovativen Kraftstoff aus Pflanzenfasern. Zudem ist der ökologische Antrieb besonders wartungsarm. Mit den neuen emmissionsfreien Einsatzfahrzeugen ist die Margetshöchheimer Feuerwehr ein Vorreiter für den ganzen Landkreis.
Nach langer Wartezeit konnte die Margetshöchheimer Feuerwehr nun kürzlich die beiden Modelle "Rappe 972" und "Blesse 76" beschaffen und in den Dienst stellen. Beide Einsatzfahrzeuge besitzen einen innovativen und umweltfreundlichen Antrieb, den sogenannten „Hafer-Motor“. Im Verbund sind diese jeweils 1 PS starken Modelle nun schlagkräftig genug, um beispielsweise auch als Zugfahrzeug für das Rettungsboot eingesetzt werden zu können. "Einziger Wehmutstropfen ist bisher, dass noch nicht alle Maschinisten über die erforderliche Fahrerlaubnis verfügen, denn die Führerscheinklasse CE berechtigt nicht zum Führen von mit „Hafer-Motor" angetriebenen Fahrzeugen. Hier haben wir also noch Schulungsbedarf", berichtet Andreas Winkler von der Freiwilligen Feuerwehr. Bisher sind nur die Maschinistin Emilia Haupt sowie die beiden Vorsitzenden Claudia Haupt und Anette Heinrich für die neuen Einsatzfahrzeuge ausgebildet. Die restliche Mannschaft soll in den kommenden Monaten auf den Betrieb und die Wartung der Modelle mit "Hafer-Motor" geschult werden.
