30-jähriges Jubiläum der Gemeindepartnerschaft: die Frankreich-Fahrt an Pfingsten war ein wunderbares Erlebnis

Nach vier Jahren Corona-Pause konnte endlich wieder Biéville-Beuville in der Normandie besucht und dort das 30-jährige Jubiläum der Gemeindepartnerschaft gefeiert werden. An der Jubiläumsfahrt des Partnerschaftskomitees nahmen 36 BürgerInnen teil, darunter auch 12 "Neulinge". Die Reise hinterließ wundervolle Eindrücke.

Um das 30. Jubiläum der Partnerschaft mit dem französischen Dorf Biéville-Beuville gebührend zu feiern, veranstaltete das Partnerschaftskomitee heuer über Pfingsten eine 4-tägige Reise in die Normandie. 36 MargetshöchheimerInnen zwischen 11 und 82 Jahren folgten der Einladung, erfreulicherweise waren auch zwölf neue Mitreisende darunter. Wie Marlene Kremer vom Partnerschaftskomitee berichtet, stellten sich alle Befürchtungen wegen mangelnder Sprachkenntnisse als völlig unbegründet heraus: "Alle fanden Wege, sich mit ein paar Brocken Englisch, mit Mimik und Gestik und notfalls mit einem Übersetzungsprogramm zu verständigen."

Die kleine französische Gemeinde Biéville-Beuville (gesprochen "Bjeewill-Böwill") liegt rund 970 Kilometer von Margetshöchheim entfernt in der Nähe der Großstadt Caen und hat rund 3.600 EinwohnerInnen. Sie befindet sich im Norden Frankreichs im Département Calvados. Die Gegend ist bekannt für ihre gleichnamige Spirituose, für Cidre und für Camembert. Die Region gehört zur Normandie und diese hat für BesucherInnen allerlei zu bieten: mildes Klima, grüne Hügel, die reizvolle Atlantikküste und Sehenswürdigkeiten wie den berühmten Mont St. Michel oder den Teppich von Bayeux.

Los ging es von Margetshöchheim am Pfingstsamstag um vier Uhr in der Früh. Gegen Mittag machte die Reisegruppe eine längere Pause im nordfranzösischen Soissons an der Aisne und nutzte diese zur Besichtigung der berühmten gothischen Klosterruine Saint-Jean-des-Vignes, deren zwei 75 Meter hohe Türme über der Stadt in den Himmel ragen. Die Französische Revolution hatte dieser reichen und sehr bedeutenden Abtei ein Ende gesetzt. Am Abend erreichten die MargetshöchheimerInnen dann Biéville-Beuville und wurden von den Gastfamilien herzlich willkommen geheißen; den anstrengenden Reisetag ließ man bei gutem Essen in den Familien ausklingen, von denen im Lauf der 30-jährigen Partnerschaft viele auch schon oft Gäste in Margetshöchheim waren.

Am Pfingstsonntag stand ein Ausflug in die „Normannische Schweiz“ im größten Gebirge Nordwestfrankreichs auf dem Programm. Dort konnten die deutschen Gäste eine große Miniatur-Eisenbahnanlage bestaunen und am Nachmittag die Eisenerz-Minen von Saint-Germain-le-Vasson besichtigen. Am Abend wurde das 30-jährige Jubiläum der Gemeindepartnerschaft mit einem großartigen Festabend in der Mehrzweckhalle von Biéville-Beuville mit einem typisch französischen mehrgängigen Menu gefeiert, das keine Wünsche offen ließ. Auch der Apéritif le trou normand, das „normannische Loch“, durfte nicht fehlen: man reicht Calvados vor dem Hauptgang, um Platz im Magen zu schaffen. Nach dem Festmahl sorgte eine Tanzgruppe in französischen Trachten und Holzschuhen für Unterhaltung und bezog auch die Gäste in ihren Tanz ein. Anschließend übergaben die MargetshöchheimerInnen das Gastgeschenk, eine Parkbank, mit einem kleinen Sketch. In einer Rückschau wurden die ehemaligen Vorsitzenden und der einstige Margetshöchheimer Bürgermeister Günther Stock geehrt, der die Gemeindepartnerschaft vor 30 Jahren mitinitiiert hat und an der Jubiläumsfahrt teilnahm.

Der Pfingstmontag stand im Zeichen der Landung der Alliierten am Ende des Zweiten Weltkriegs, da sie die Normandie nördlich von Caen sehr prägte und immer noch prägt. Die Reisegruppe besuchte in Ranville die bei der Invasion 1944 wichtige Pegasus-Brücke über den Canal de Caen (die bei Schiffspassagen hochgeklappt werden kann) und das dazugehörige Museum, wo man viel über die Landung der Alliierten erfahren konnte. Anschließend ging es zum Seebad Cabourg am Atlantik, wo die MargetshöchheimerInnen am Strand noch eine Brise Meerluft bei schönem Wetter, aber heftigem Wind, mitnehmen konnten. Am Abschiedsabend wurde bei Spanferkel und mitgebrachtem Marokkaner Brauhaus-Bier spürbar, wie sich alte und neue Bande der Freundschaft geknüpft haben. Eine dieser neuen Freundschaften fand ihren Ausdruck sogar in einer musikalischen Einlage: obwohl sich die deutschen und französischen Mitglieder gerade erst 48 Stunden vorher kennen gelernt haben, harmonierten sie prima.

Am Dienstagmorgen hieß es wieder Abschied nehmen nach den schönen Begegnungen. Das Partnerschaftskomitee freut sich jetzt schon auf den Gegenbesuch an Christi Himmelfahrt 2024 und die 30-Jahr-Feier, die dann auch in Margetshöchheim stattfinden wird.

Wenn Sie sich für das Partnerschaftskomitee interessieren oder französische Gäste aufnehmen möchten oder an einer Fahrt in die Normandie teilnehmen möchten, kontaktieren Sie gerne die 1. Vorsitzende des Partnerschaftskomitees Gisela Schreiber unter der Tel. 0931-461036 oder per Email unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Beim Festabend in Biéville-Beuville wurde das 30-jährige Partnerschaftsjubiläum gebührend gefeiert. Margetshöchheim brachte eine typisch deutsche Parkbank als Gastgeschenk mit. Von links: Bürgermeister Waldemar Brohm, Jean-Marie Bérard, Viola Theiss, dahinter der ehemalige Bürgermeister Günter Stock, Gisela Schreiber, Stephan Herbert, Silvia von Preuschen, Martine Koral, Hilde Oppmann und der französische Bürgermeister Christian Chauvois. (Foto: Partnerschaftskomitee)
Beim Ausflug ins Seebad Cabourg genoss die Reisegruppe die frische Meeresbrise. (Foto: Partnerschaftskomitee)
Zwischen den MargetshöchheimerInnen und ihren französischen Gastfamilien entwickelten sich schöne Freundschaften. (Foto: Partnerschaftskomitee)
Diese Urkunde besiegelt seit 30 Jahren die Partnerschaft der beiden Gemeinden. Von links: Christine Haupt-Kreutzer, Jean-Marie Bérard, Viola Theiss, Stephan Herbert, der ehemalige Bürgermeister Günter Stock und sein französischer Kollege Christian Chauvois, Martine Koral, Bürgermeister Waldemar Brohm, die Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees Gisela Schreiber und Günther Jona sowie Mitbegründerin Silvia von Preuschen. (Foto: Partnerschaftskomitee)