Hitze, Rauch und die Rettung von Menschen - die Feuerwehr trainierte reale Einsatzszenarien mit Firetrainer und Nebelmaschine

Der Kampf gegen Feuer und Rauch und die Rettung von Menschen gehören für die Floriansjünger zu den wichtigsten Aufgaben. Um auf solche Einsätze bestmöglich vorbereitet zu sein, machte die Freiwillige Feuerwehr kürzlich eine anspruchsvolle praxisnahe Heißübung mit Firetrainer, Nebelmaschine und Wärmebildkamera.

Rauch, Hitze, heißer Wasserdampf und hilflose Menschen - bei der Brandbekämpfung gibt es viele Herausforderungen für die Feuerwehrleute. Zwar hat die Margetshöchheimer Feuerwehr gut ausgebildete Atemschutzgeräteträger, doch um auf verschiedenste Szenarien bestmöglich vorbereitet zu sein, braucht es neben den normalen Belastungsübungen auch regelmäßige Weiterbildungen in Form von praktischen, einsatznahen Übungen. Eine solche praxisnahe Heißübung mit Firetrainer und Nebelmaschine fand kürzlich unter der Leitung des früheren Kommandanten und Ausbilders Peter Götz in einem ausrangierten Container am Margetshöchheimer Bauhof statt. Laut Feuerwehr lief der Löschaufbau zu Beginn routiniert ab, und die Basics zur Persönlichen Schutzausrüstung waren eine gute Wiederholung. Das Vorgehen und die Einsatztaktik seien aber essenziell wichtig gewesen. Schwerpunkt der Übung war der richtige Einsatz der Wärmebildkamera. Mit ihr lassen sich z.B. anhand der Temperatur einer noch verschlossenen Eingangstür schon taktische Schlüsse ziehen, noch bevor der Brandraum geöffnet wird.

Im Brandraum angekommen gilt es, das Wärmebild und die Rauchentwicklung zu interpretieren. Der Atemschutztrupp muss zügig einschätzen, wo der Brandherd ist, welche Umgebungstemperatur herrscht, wie sich der Rauch verhält, und ob die Konturen zu rettender Menschen oder Tiere auf der Wärmebildkamera zu sehen sind. Bei dem Trainingsszenario wurde auch die Rettung einer bewusstlosen Person mit der entsprechenden Drosselung von Löschwasser und Schlauchleitung geübt. Bei mehreren hundert Litern Wasser im Schlauch sei das eine schwierige Aufgabe, aber wichtig, um z.B. eine mögliche Raum- oder Rauchdurchzündung zu verhindern, berichtet die Feuerwehr.

Mit dem von der ILE bezuschussten Firetrainer und seinen rund 400°C heißen Flammen konnte die Brandbekämpfung mit passender Wasserabgabe (Wurfweite, Sprühbild und Durchflussmenge) sehr realitätsnah geübt werden. Eine zu hohe Durchflussmenge kann nicht nur einen vermeidbaren Wasserschaden verursachen, sondern durch die Gleichung 1 Liter Wasser = 1.700 Liter Wasserdampf auch den Atemschutztrupp gefährden - Stichwort Verbrühung. Was außerhalb von Gebäuden reibungslos klappt, darunter die Kommunikation im Trupp oder der richtige Umgang mit der Ausrüstung, etwa der passenden Einstellung von Durchflussmenge und Strahlart am Hohlstrahlrohr, sei mit den Sichteinschränkungen durch Rauch und Atemschutzmaske eine besondere Herausforderung, vor Allem wenn die Routine und regelmäßige Übung fehle.

Auch wenn die Heißübung mit dem Firetrainer kein Spaziergang war, sind die Feuerwehrleute stolz und dankbar, so umfangreich und realitätsnah trainieren zu können. Denn am Ende des Tages bleibt die Gewissheit, ein starkes Team zu sein und Menschen in Notlagen bestmöglich helfen zu können. Interessierte Neu- und Quereinsteiger sind in der Feuerwehr übrigens jederzeit herzlich willkommen und es gibt vielfältige Möglichkeiten, seine Talente in der Truppe einzubringen. Weitere Informationen und die Kontaktdaten finden Sie unter https://www.feuerwehr-margetshoechheim.de/mitmachen/

 

Flammen und Rauch in einem ausrangierten Container am Bauhof: mit Firetrainer, Nebelmaschine und Wärmebildkamera konnten die Feuerwehrleute ein sehr realistisches Szenario trainieren. (Foto: Freiwillige Feuerwehr Margetshöchheim)

 

Damit auch in einem lebensbedrohlich verqualmten Raum alle nötigen Handlungsschritte sitzen, muss regelmäßig geübt werden. (Foto: Freiwillige Feuerwehr Margetshöchheim)

 

Die Wärmebildkamera gehört zu den wertvollsten Hilfsmitteln bei der Brandbekämpfung. (Foto: Freiwillige Feuerwehr Margetshöchheim)