Schnee erhöht die Gefahr von Astbrüchen - Vorsicht beim Aufenthalt in der Nähe von Bäumen

So zauberhaft eine schneeweiß überzuckerte Landschaft wirken mag - Schnee birgt auch Risiken, besonders wenn er nass ist. Durch die Schneelast steigt bei Bäumen die Gefahr, dass Äste brechen oder ganze Bäume umfallen. Aufgrund der Wetterlage sollten Aufenthalte in der Nähe von Bäumen besser gemieden werden.

Im Sommer sorgten anhaltende Trockenheit und Wassermangel für eine erhöhte Gefahr von Astbrüchen, jetzt bergen Schnee, Eis und der durchfeuchtete Boden dasselbe Risiko. Besonders feuchter Schnee bringt ein hohes Gewicht mit sich, das dann auf den Bäumen lastet und dazu führen kann, dass Äste brechen oder ganze Bäume umfallen. Aktuell kommt mit dem durchfeuchteten Boden noch ein weiterer Risikofaktor dazu, denn in dem feuchten Untergrund können sich die Baumwurzeln schlechter halten. Einzelne Regionen haben bereits Warnungen vor Aufenthalten in Wäldern, Parks und allgemein der Nähe von Bäumen erlassen, darunter Landkreise im Rhein-Main-Gebiet. Im Landkreis Würzburg gab es noch keine Meldungen, sicherheitshalber sollte man beim Aufenthalt in der Nähe von Bäumen aber auch hier Vorsicht walten lassen. Da in den kommenden Wochen weitere Schneefälle vorausgesagt sind, dürfte die Gefahr von Astbrüchen weiter steigen.

Ist es richtig kalt, fällt der Schnee locker und leicht. Deutlich problematischer sind Schneefälle bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, da der Schnee dann einen hohen Wassergehalt und damit ein hohes Gewicht hat. Während trockener Neuschnee bis zu 50 kg pro Kubikmeter wiegt, bringt es feuchtnasser Altschnee auf bis zu 500 kg pro Kubikmeter. Unter dieser Last können auch gesunde, stabile Bäume zusammenbrechen. Alles, was die Schneelast für die Bäume erhöht - etwa langanhaltende Schneefälle mit feuchtem Schnee oder ein häufiger Wechsel von Frost und Tauwetter - steigert die Gefahr von sogenanntem Schneebruch (Astbruch aufgrund von Schnee). Eisregen kann ebenso dazu führen, dass Äste und Baumkronen brechen. Wichtig zu wissen: Astbrüche wegen Schnee oder Eis können auch noch Tage später auftreten, wenn sich das Wetter schon wieder beruhigt hat; an windigen Tagen ist das Risiko besonders hoch. Im Allgemeinen sind Nadelbäume wie die Erlabrunner Schwarzkiefern oder Laubbäume, die ihre Blätter erst im zeitigen Frühjahr verlieren wie etwa die Buche, anfälliger für Schneebruch als beispielsweise Obstbäume. Außerdem steigt das Risiko in schneereichen Höhenlagen, aber auch in Mulden und Kessellagen wie hier im Landkreis.

Darüber hinaus haben die vom trockenen Sommer geschwächten Bäume in Wald und Flur noch damit zu kämpfen, dass der Boden durch die anhaltenden Regenfälle der vergangenen Wochen aufgeweicht ist. Dadurch können sich die Wurzeln schlechter im Boden halten und die Gefahr steigt, dass ganze Bäume umkippen.  In der Nähe von Bäumen sollte man in nächster Zeit also besser Vorsicht walten lassen.

Bei dieser Eiche ist ein Ast abgebrochen (Mitte links), vermutlich kürzlich durch die Schneelast. Das Bild wurde am 30. November an einem Margetshöchheimer Feldweg aufgenommen. (Foto: Tina Göpfert)
Die schneebedeckten Baumwipfel sind schön anzusehen, in ihrer Nähe sollte man derzeit aber aufpassen. (Foto: Tina Göpfert)