Das Staatliche Bauamt wird die Fahrzeugbrücke Margetshöchheim Süd zwischen Sportzentrum und Ärztehaus sanieren. Die Brücke wird ab dem 10. März für voraussichtlich 6 Monate bis Oktober voll gesperrt, der gesamte Verkehr wird über die Rosenstraße umgeleitet. Außerdem wird die Staatsstraße einspurig gesperrt. Die Gemeinde befürchtet chaotische Verkehrs-Verhältnisse.
Ab diesem Monat wird die Fahrzeugbrücke Margetshöchheim Süd zwischen Sportzentrum und Ärztehaus saniert. Dazu wird die Brücke ab dem 10. März voraussichtlich bis Ende Oktober voll gesperrt, damit das Staatliche Bauamt die Generalsanierung des alten Bauwerks durchführen kann. Der gesamte Verkehr wird über die Rosenstraße umgeleitet; dazu werden in der Rosenstraße und am Ärztehaus Ampeln installiert. Die Gemeinde befürchtet chaotische Verkehrs-Verhältnisse, doch die Sanierungsmaßnahme ist unumgänglich.
Dass es unabdingbar ist, die Infrastruktur in Schuss zu halten, dürfte spätestens seit dem Einsturz der Dresdner Carolabrücke jedem klar geworden sein. Klar ist allerdings auch, dass die Ertüchtigung von Bauwerken für die Menschen vor Ort belastend sein kann. In Margetshöchheim steht bald eine solche Ertüchtigung an: ab dem 10. März wird das Staatliche Bauamt das sogenannte Brückenbauwerk IV in der Zeller Straße, das heißt die Fahrzeugbrücke in Margetshöchheim Süd zwischen Sportzentrum und Ärztehaus, generalsanieren. Für die umfassende Baumaßnahme muss die Brücke während der gesamten Bauzeit von März bis voraussichtlich Oktober 2025 voll gesperrt werden; zudem sind Arbeiten am Unterbau notwendig, deshalb muss die Staatsstraße 2300 unterhalb der Brücke ebenfalls einseitig gesperrt werden. Damit fällt die normale Hauptverkehrsachse von Margetshöchheim weg, der komplette innerörtliche Verkehr von Nord nach Süd muss während der Sanierung über die Rosenstraße umgeleitet werden.
An der Sanierung der Brücke führt kein Weg vorbei
Schon auf der Bürgerversammlung im November 2024 wurde deutlich, dass das Bauvorhaben nicht nur den Bürgern, sondern auch der Gemeinde Sorgen bereitet. Es wurde nachgefragt, wie die Sanierung ablaufen soll und ob es nicht Möglichkeiten gebe, die planmäßigen Bauarbeiten zu beschleunigen oder nur mit Teilsperrungen zu realisieren. Bürgermeister Waldemar Brohm konnte den mehr als 100 anwesenden Bürgern da allerdings keine Hoffnung machen: in den Bauvorbesprechungen mit dem Staatlichen Bauamt habe die Gemeinde "lange diskutiert" und das Amt auch mehrfach hinsichtlich der gravierenden Auswirkungen "sensibilisiert", doch am Ablauf der Baumaßnahme könne nichts geändert werden, weil die Brücke sowohl von oben als auch von unten saniert werden muss. Der Gemeinde sei vollkommen klar, dass man den Bürgern damit viel zumute, doch an der Baumaßnahme führe kein Weg vorbei: "Brücken müssen saniert werden. Wir haben gesehen, was passiert, wenn es nicht gemacht wird", sagte Brohm mit Verweis auf Dresden.
Verantwortlich und zuständig für die Sanierung der Fahrzeugbrücke in der Zeller Straße ist das Staatliche Bauamt Würzburg. Die Behörde betreut ein Netz von 333 km Bundesstraßen, 719 km Staatsstraßen, 306 km Kreisstraßen des Landkreises Würzburg sowie 542 km Radwege und 480 Brücken, davon 20 Großbrücken. Oberstes Ziel ist laut Straßenbauamt, für alle Verkehrsteilnehmer ein verkehrssicheres und leistungsfähiges Straßennetz zur Verfügung zu stellen. Im vergangenen Jahr hatte das Staatliche Bauamt Würzburg der Gemeinde Margetshöchheim mitgeteilt, dass zeitnah alle drei Brückenbauwerke, die die St 2300 queren, generalsaniert werden müssen; nach einer Terminverschiebung beginnt die Sanierung nun nicht wie geplant 2024 mit den Brückenbauwerken II und III (Fahrzeugbrücke Birkachstraße und Fußgängerbrücke Untere Steigstraße), sondern am 10. März 2025 mit dem Brückenbauwerk IV in der Zeller Straße. Alle Brücken wurden in den 1980er Jahren errichtet, sind in staatlicher Hand und müssen vom Staatlichen Bauamt turnusgemäß ertüchtigt werden. Bürgermeister Brohm betonte, dass die Gemeinde das Staatliche Bauamt mehrfach deutlich darauf hingewiesen habe, was die Sperrung der Hauptverkehrsachse für die Bürger in Margetshöchheim bedeutet. Die Gemeinde werde in stetigem Austausch mit dem Staatlichen Bauamt sein und die Bürger über die anstehenden Maßnahmen informieren.
Parkplätze in der Rosenstraße fallen weg, damit die Fahrbahn breit genug ist
Damit während der Umleitung in der Rosenstraße genug Platz für den durchrauschenden Verkehr ist, wird es im Bereich der Kreuzung Birkachstraße ein absolutes Halteverbot geben. Durch die derzeitigen Parkflächen könne die erforderliche Fahrbahnbreite für den Begegnungsverkehr nicht gewährleistet werden, deshalb werden die Parkflächen dort für die gesamte Dauer der Brückensanierung wegfallen; auf dem neuen Wohnmobil-Parkplatz sind keine Flächen mehr frei. Um Parkflächen für die Anwohner zu generieren, wird am Neuen Friedhof deshalb die Parkzeitbegrenzung aufgehoben, teilte der Bürgermeister in der jüngsten Gemeinderatssitzung mit. Für die Dauer von Beerdigungen muss der Parkplatz allerdings gesperrt werden. Da während der Umleitung alleine rund 140 Busverkehre am Tag die Rosenstraße befahren werden und die Gemeinde den fließenden Verkehr sicherstellen muss, gebe es keine Alternative zu den genannten Maßnahmen.
Auch die fußläufige Verbindung der Einwohner aus Margetshöchheim Süd zum Sportzentrum oder in die Ortsmitte bereitet der Gemeinde Sorgen, denn während der Vollsperrung an der Brücke in der Zeller Straße werden auch Fußgänger ganz außenrum über die Birkachstraße gehen müssen. Die Gemeinde sei bemüht, "sobald als möglich" eine Fußgängerverbindung wiederherzustellen - ob dies während der laufenden Sanierungsmaßnahmen an der Brücke klappen wird, ist allerdings offen. Ein Fußgängerüberweg über die St 2300 sei trotz aller Bemühungen der Gemeinde bei den Behörden leider nicht möglich, auch nicht temporär, teilt Brohm auf Nachfrage mit.
An der Brücke ist eine umfassende Sanierung nötig
Laut dem Technischen Bauamt der Gemeinde müssen an beiden Enden der zu sanierenden Brücke IV "riesige Baugruben" ausgehoben werden, weil bis auf die Sohle gegraben werden muss, um die Widerlager der Brücke zu erneuern. Deshalb wird auch eine Vollsperrung der Ortsdurchfahrt für die gesamte Bauzeit sowie die halbseitige Sperrung der St 2300 unter der Brücke nötig. Der jetzige Zeitplan sieht vor, dass die Baumaßnahme am 10. März 2025 beginnt und im Oktober bzw. spätestens November 2025 abgeschlossen wird. Die Brückensanierung wird vom Staatlichen Bauamt verantwortet und durchgeführt, die Gemeinde muss aber einen Teil der Kosten für die Planung und Arbeiten am Überbau, sprich dem Straßenbelag und den Gehwegen, übernehmen. Im Haushalt der Gemeinde sind dafür 100.000 Euro vorgesehen.
Bürgermeister Brohm hofft, dass die Sanierungsarbeiten an der Brücke Margetshöchheim Süd zügig und möglichst reibungslos über die Bühne gehen und das befürchtete Verkehrschaos ausbleibt. "Das Ganze wird sehr spannend" meinte Brohm schon in der Bürgerversammlung. Im darauffolgenden Jahr 2026 soll dann die Generalsanierung der Fahrzeugbrücke Birkachstraße (BW II) sowie der Fußgängerbrücke Grabenweg / Untere Steigstraße (BW III) erfolgen; für die Generalsanierung der Fahrzeugbrücke Birkachstraße sind ebenfalls 6 Monate Bauzeit eingeplant. Während der sechs Monate dauernden Sanierung soll auch die Fußgängerbrücke Untere Steigstraße generalsaniert werden. Damit die Schulkinder keinem zusätzlichen Risiko ausgesetzt sind, soll die Sanierung der Fußgängerbrücke in die Sommerferien fallen.
Neben den drei Brücken über die St 2300, die ab nächstem Jahr saniert werden sollen, gibt es noch die Unterführungen am Kindergarten und der Neubergstraße. Diese sind laut Technischem Bauamt derzeit technisch noch in Ordnung, in 10-15 Jahren könnte aber auch dort eine Ertüchtigung fällig werden.

Die Fahrzeugbrücke IV in Margetshöchheim Süd zwischen Sportzentrum und Ärztehaus muss dringend generalsaniert werden. Die Bauarbeiten beginnen am 10. März 2025 und sind sehr umfangreich. (Foto: Tina Göpfert)


Der gesamte Verkehr Richtung Dorfmitte wird für Fahrzeuge, Radfahrer und Fußgänger über die Rosenstraße umgeleitet. Es wird eine Ampelschaltung geben. (Foto: Tina Göpfert)

Auch der Unterbau ist marode und muss ertüchtigt werden. Dazu wird die St 2300 einseitig gesperrt. (Foto: Tina Göpfert)

Während die Brücke in der Zeller Straße saniert wird (blau), führt der Weg von Nord nach Süd nur über die Umleitung in der Rosenstraße (pink). (Grafik: Screenshot google maps / Bearbeitung: Tina Göpfert)


Im Jahr 2026 steht dann die Sanierung der Fahrzeugbrücke in der Birkachstraße (Vordergrund) sowie der Fußgängerbrücke in der Unteren Steigstraße an (Hintergrund). Durch den zeitlichen Versatz sollen zusätzliche Verkehrsbehinderungen vermieden werden. (Foto: Tina Göpfert)
