Generalsanierung: Die Schule startet mit neuer Rektorin in die nächste Bauphase

Die Generalsanierung der Grund- und Mittelschule schreitet gut voran, der Verwaltungstrakt nimmt sichtlich Gestalt an. Derzeit wird schon an den Außenanlagen gearbeitet. Begleitet wird die Generalsanierung jetzt von der neuen Schulleiterin Katja Leipold. Sie wechselte aus Main-Spessart nach Margetshöchheim und freut sich auf die Herausforderung.

Im Sommer diesen Jahres trat der vormalige Rektor Stephan Becker seinen Ruhestand an, seitdem ist Katja Leipold die neue Schulleiterin in Margetshöchheim. Die 56-Jährige hat zwei erwachsene Söhne und ist bereits seit einem Vierteljahrhundert im Schuldienst, davon unterrichtete sie 23 Jahre lang an der Mittelschule Zellingen und stand dieser 11 Jahre lang als Rektorin vor. Nun wolle sie "nochmal etwas Neues wagen", begründet Leipold ihren Ortswechsel. Im Gegensatz zu Zellingen hat Margetshöchheim nämlich eine sogenannte Vollschule (Grundschule plus Mittelschule) mit etwa doppelt so vielen SchülerInnen und einem deutlich größeren Kollegium. "Das ist eine neue Herausforderung für mich und ein interessantes neues Betätigungsfeld", berichtet die Schulleiterin. Bisher sei der Start in Margetshöchheim gut verlaufen, sagt Katja Leipold; sie träfe auf ein herzliches und offenes Kollegium und auf wertschätzende, freundliche Kinder. Positiv findet sie außerdem, dass der Sachaufwandsträger (sprich der Schulverband aus den Gemeinden Margetshöchheim, Erlabrunn, Leinach und Zell) mit der Generalsanierung und Erweiterung der Schule sehr zukunftsorientiert agiere: "Es ist richtig stark, dass man diesen Schritt gegangen ist." Ende September stellte sich Leipold bei den SchulverbandsrätInnen vor und bekräftigte den Wunsch nach einer guten Zusammenarbeit, "um für die Kinder der Gemeinde das Bestmögliche zu erreichen". Mitte November wird die neue Schulleiterin offiziell in ihr Amt eingeführt; wir werden berichten. Im Schulbetrieb herrsche durch die Umbaumaßnahmen zwar ein gewisser Ausnahmezustand, doch Leipold und das Kollegium freuten sich darauf, wie die Schule Schritt für Schritt fertig wird, sagt die neue Rektorin.

Die neue Schulleiterin der Margetshöchheimer Grund- und Mittelschule, Katja Leipold. (Foto: Tina Göpfert)

 

Durch die Insolvenz des Planungsbüros verzögert sich der Bau um rund 4 Monate

Derzeit lassen sich die Baufortschritte bei der Generalsanierung gut erkennen. Im Sommer hatte es allerdings unerwartete Probleme gegeben, die den Umbau um rund vier Monate verzögerten. Das erste Fachplanungsbüro für Heizung, Lüftung und Sanitär ging insolvent; im Juni konnte der Schulverband den Vertrag fristlos kündigen, weil auch notwendige Leistungen nicht mehr erbracht wurden. Dank dem persönlichen Einsatz von Nicole Scherbaum aus dem Technischen Bauamt der Gemeinde und Judith Ruckert vom Büro Haas und Haas (Gesamtplanung) konnten aber zügig zwei neue Planungsfirmen für die Elektrik sowie Heizung, Lüftung und Sanitär gefunden werden. "Die Planung ist jetzt deutlich besser als mit dem vorigen Büro", konstatierte Bürgermeister Waldemar Brohm. Angesichts der angespannten Lage in der Bauwirtschaft sei der Schulverband mit dem schnellen Einstieg der zwei neuen "Wunschbüros" mit einem blauen Auge davongekommen. Zudem gab es zwar Verzögerungen, aber "gottseidank keinen Stillstand auf der Baustelle", so Brohm. Für die Bauabschnitte II-IV müssen die Planungsleistungen für Heizung, Lüftung und Sanitär mit einem eigenen VGV-Verfahren neu aufgerollt werden. Aktuell läuft die Generalsanierung gut weiter. Nicole Scherbaum vom Technischen Bauamt der Gemeinde berichtet auf Nachfrage, dass die Fassade des künftigen Verwaltungstrakts bis auf wenige Restarbeiten bereits fertiggestellt ist und der Innenausbau gut vorankommt: "Momentan wird innen Estrich verlegt". Zudem wurde bereits mit der Herstellung der Außenanlagen begonnen, sodass der neue Zugang zur Schule steht, wenn der neue Verwaltungstrakt nach den Osterferien 2024 fertiggestellt ist. In den Sommerferien 2024 soll dann der zweite Bauabschnitt starten.

Am neuen Verwaltungstrakt mit großzügiger Glasfassade ist gut erkennbar, wie modern das Schulgebäude künftig wirkt. Auch innen wird nach dem neuesten Stand der Technik gebaut. (Foto: Tina Göpfert)

 

In der Turnhalle gab es gar keinen Schimmel - sie ist ab November wieder voll nutzbar

Auch von der Turnhalle gibt es gute Neuigkeiten. Aufgrund von unvermeidbaren bautechnischen Maßnahmen hat das Dach der Schulturnhalle während der Umbaumaßnahmen ein Leck bekommen, das einen erheblichen Feuchtigkeitseintrag in das Gebäude verursachte. Im Zuge der Bauarbeiten musste auf der Turnhalle nämlich ein Gerüst für den BA I installiert werden, dafür war aus statischen Gründen eine Öffnung des Daches nötig. Provisorische Dichtungsmaßnahmen reichten nicht aus, daher drangen große Mengen an Feuchtigkeit ein und verursachten ein vermeintliches Schimmelproblem in den Umkleideräumen sowie den Toiletten der Turnhalle. Eine Lösung schien kompliziert, denn die Schulturnhalle hat aus der Historie eine innenliegende Entwässerung, keine Fenster und keine Lüftung, erläuterte Architekt Stephan Haas bei der Begehung von Bauabschnitt I im Mai diesen Jahres. Ab Juni war die Turnhalle gesperrt, es wurden schadhafte Gipskartonplatten beseitigt und Trocknungsgeräte installiert. Zudem wurde eine Fachfirma mit der Schimmelsanierung beauftragt. Wie das Technische Bauamt berichtet, haben die Experten nun aber festgestellt, dass es in der Schulturnhalle gar keinen Schimmelbefall gab. Es handelte sich lediglich um harmlose Ausblühungen aus dem Mauerwerk. Durch erhöhte Feuchtigkeit können sich Salze aus dem Mauerwerk lösen und an der Oberfläche auskristallisieren, wo sie schimmelähnliche helle oder dunkle Flecken bilden können. Solche Ausblühungen sind zwar unschön, aber völlig harmlos: "Die Fachfirma hat uns versichert, dass zu keiner Zeit eine Gesundheitsgefahr bestand", berichtet Scherbaum. Die Abbrucharbeiten kosteten einen mittleren fünfstelligen Betrag. Derzeit werden die Nebenräume der Schulturnhalle fertig saniert, nach den Allerheiligen-Ferien sind dann zwei Umkleidekabinen, zwei WCs sowie eine Dusche wieder voll nutzbar. Die modernisierten Nebenräume bleiben auch erhalten, wenn die Turnhalle im letzten Bauabschnitt bis 2027 saniert wird, sodass die Maßnahmen auch langfristig sinnvoll waren.

Die Umbaumaßnahmen sind in 5 Bauabschnitte gegliedert, hier der Plan für die Generalsanierung und Erweiterung der Schule in der Draufsicht. Erster Baubaschnitt BA I (grün) = Verwaltungstrakt; BA II (pink) = Grundschule; BA III (türkis) = Mittelschule; BA IV (gelb) = Mittelschule; letzter BA V (lila) ist die Turnhalle, die im August 2027 fertig werden soll. (Grafik: Gemeinde Margetshöchheim)

 

Die Generalsanierung ist das teuerste kommunale Bauvorhaben im Landkreis

Die Generalsanierung der Margetshöchheimer Grund- und Mittelschule ist das größte und teuerste kommunale Bauprojekt im Landkreis Würzburg. Die Bauarbeiten laufen seit Januar 2022 und sollen bis Herbst 2027 abgeschlossen sein. In der jüngsten Schulverbandssitzung erläuterte der Vorsitzende Waldemar Brohm, dass bei der Regierung von Unterfranken 27 Millionen Euro als Gesamtkosten eingereicht wurden und davon 18 Millionen Euro als Festbetrag anerkannt wurden. Rund 9 Mio. Euro sind nicht förderfähig, darunter fallen etwa Leistungen wie Statik, Konzeption, Brandschutzgutachten und andere Posten der Leistungsphasen I-III. Brohm kritisierte dies, da die Quote der nicht förderfähigen Kosten mittlerweile auf bis zu 28 % der Gesamtkosten geklettert sei. Konkret bekommt der Schulverband 15,6 Millionen Euro Fördermittel für das Schulgebäude (entspricht dem Höchstsatz) und 2,9 Millionen Euro für die Turnhalle (weniger als der Höchstsatz). Wie Brohm erläuterte, werde der Schulverband bei der Förderung einem Zweckverband gleichgestellt, wodurch sich die jährliche Förderquote nach der Finanzkraft der Schulverbandsgemeinden richte. Derzeit erlebe Margetshöchheim einen Rückgang der Einkommenssteuer sowie der Gewerbesteuer um mehrere Prozentpunkte, folglich schwinde die Finanzkraft. Im Juli diesen Jahres wurden der Gemeinde 700.000 Euro Fördermittel bewilligt, für 2024 sind 750.000 Euro vorgesehen. "Wir müssen zwischenfinanzieren, bis die Fördermittel in der entsprechenden Höhe eingehen. Das Delta zwischen Kosten und Fördermitteln ist groß", erläuterte Brohm in der Sitzung.

Von den Umbauarbeiten des Schulgebäudes lagen den SchulverbandsrätInnen etliche Nachträge vor, unter Anderem wegen der nötigen Neuplanungen und gestiegener Preise für Stahl und Beton. Zudem wurden bei der ursprünglichen Sanitärplanung die Armaturen sowie ein Wasseranschluss vergessen und mussten nachgenehmigt werden. Auch die Dämmung nach dem Gebäudeenergiegesetz sei "vergessen oder nicht ausgeschrieben" worden, so Brohm. Die entsprechende Korrektur im niedrigen fünfstelligen Bereich musste bei der Behörde begründet werden, damit kein neues Ausschreibungsverfahren nötig wird. Erfreulich ist, dass einige Posten auch kostengünstiger ausfielen als ursprünglich gedacht; so konnten etwa bei der Lüftungsanlage rund 20.000 Euro eingespart werden. .

Weitere umfassende Informationen zur Generalsanierung und Erweiterung der Schule finden Sie in einem älteren Blog-Artikel unter https://www.margetshoechheim-blog.de/politik-gemeinde/baumasnahmen-dorfentwicklung/639-generalsanierung-der-schule-der-bau-geht-gut-voran,-doch-es-k%C3%B6nnte-neue-probleme-geben