Höchheimer Mainsteg: die Container für das Steg-Cafe stehen jetzt

Am Höchheimer Mainsteg tat sich trotz Winterpause etwas im Januar: seit Kurzem stehen die Container für das neue Steg-Café an ihrem künftigen Platz. Im Vorfeld sorgten die Bauarbeiten für die Leitungen der Espressobar allerdings für Unmut. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurde nachgehakt.

Bei den nötigen Restarbeiten an der neuen Brücke herrscht wetterbedingt zwar Stillstand, doch im Umfeld des Höchheimer Mainstegs hat sich jüngst etwas getan. Seit Kurzem stehen die beiden Verkaufscontainer für das neue Café am Steg an ihrem vorgesehenen Platz. Dort will die Erlabrunnerin Anja Löser in zwei zusammenhängenden Containern künftig eine Espressobar mit Kaffeespezialitäten und Selbstgebackenem betreiben. Ihr Pachtvertrag läuft bereits seit dem ersten Januar, informierte Bürgermeister Waldemar Brohm in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

"Die Bauarbeiten sind leider nicht gut gelaufen", bedauerte der Bürgermeister

Die Vorarbeiten für die Leitungen und Anschlüsse der Container durch eine regionale Baufirma, die eigentlich für ordentliches Arbeiten bekannt ist, sorgten im Vorfeld allerdings für Unmut bei der SGM (wir hatten an dieser Stelle zuvor von Problemen mit der Segelkameradschaft berichtet; das trifft nicht zu; wir bitten den Fehler zu entschuldigen). Gemeinderat Stefan Herbert (SPD / UB) kritisierte, dass die Baufirma dort "ohne Kenntnis der liegenden Leitungen" agiert, Beschädigungen verursacht und die Baustelle nicht ordnungsgemäß abgesichert habe. Auch dass die Grundstücksnutzer, das heißt die SGM, im Vorfeld nicht über die anstehenden Arbeiten informiert wurden, monierte Herbert. Bürgermeister Brohm (CSU) entschuldigte die ungewöhnlichen Vorkommnisse und erläuterte, dass die Bauarbeiten aus verschiedenen Gründen "aus dem Ruder gelaufen" seien. Auf Nachfrage erklärt Brohm, dass die Bauarbeiten unter großem Zeitdruck stattgefunden hätten und so bedauerlicherweise vergessen wurde, die Nutzer über die anstehenden Arbeiten zu informieren. Zudem sei es wegen der beengten Platzverhältnisse schwierig gewesen, die nötigen Leitungen für das Café außerhalb eines liegenden Leitungsschachts zu verlegen. Der Leitungsverlauf sei jedoch mit den Versorgungsunternehmen abgesprochen worden, so Brohm. In der Gemeinderatssitzung berichtete der Bürgermeister, dass die Baufirma unerwartet "rustikal" agiert und mehrere Leitungen beschädigt habe, daher werde sie vertraglich verpflichtet, die Leitungen auf eigene Kosten wieder stillzulegen, wenn die neuen Anschlüsse gelegt werden. Hintergrund ist, dass im Zuge des Umbaus am Steg-Umfeld sowieso neue Leitungen verlegt werden sollen, wenn die Parkplätze neu angelegt werden. Mit den neuen Leitungen sollen die Sportgemeinschaft, die Segler und das Café dann autark angedient werden. Eigentlich sollte das Café von vorneherein über die neuen Parkplätze angeschlossen werden - das klappte aber nicht, weil sich die Bauarbeiten an der Brücke bekanntlich in die Länge ziehen. "Hier kamen mehrere Faktoren zusammen, vor allem großer Termindruck. Es mussten mehrmals Termine verschoben werden und die Leitungen mussten liegen, bevor die Container kamen", sagte Brohm. Der Bürgermeister versicherte, dass die Probleme nach den Betriebsferien der Baufirma ab kommender Woche behoben werden. Die Kosten für die Erschließungsarbeiten tragen die Gemeinde und die künftige Café-Betreiberin Anja Löser.

Im Frühjahr 2024 soll das Steg-Café eröffnen

Der Bürgermeister betonte in der Sitzung, dass die Betreiberin absolut nichts dafür könne, wie die Bauarbeiten im Vorfeld der Container-Aufstellung gelaufen sind. Der Standort sowie die Anschlüsse der Container seien mit den zuständigen Behörden wie dem Wasserstraßen-Neubauamt Aschaffenburg (WNA) sowie dem Bauamt abgestimmt, erklärte Brohm. Der Pachtvertrag für das Steg-Café läuft seit dem 1. Januar 2024. Betreiberin Anja Löser bedauert die Vorkommnisse, will sich aber voller Vorfreude daran machen, die Espressobar in den nächsten Wochen einzurichten, wenn die Anschlüsse für Wasser und Strom fertiggestellt sind. Auf Nachfrage erklärt sie, dass sie die Eröffnung des Steg-Cafés in Abstimmung mit dem WNA und der Gemeinde unabhängig von den Bauarbeiten an der neuen Brücke plane, da niemand genau wisse, wann das Bauwerk fertig werde. "Ich denke, dass ich in einigen Wochen soweit bin und plane die Eröffnung der Espressobar am Steg für das Frühjahr 2024 ein", berichtet Anja Löser.

Die Container für das neue Steg-Café stehen jetzt an ihrem vorgesehenen Platz. Das Café soll in diesem Frühjahr eröffnen - unabhängig davon, ob der Steg dann "schon" fertig ist. (Foto: Tina Göpfert)

Bis dahin könnte möglicherweise auch das Steg-Umfeld schon ansprechend hergerichtet sein. Unter der neuen Brücke wird ein gepflasterter Weg vom Radweg zum Sportplatz angelegt, sodass der Bereich anfahrbar ist. Die übrige Fläche wird voraussichtlich begrünt. Auf die Idee, eine kleine Espressobar unter dem Höchheimer Mainsteg zu betreiben, kam die Erlabrunnerin, weil sie leidenschaftlich gerne Kuchen backt und das Ambiente am Main liebt - jetzt wagt Anja Löser einen beruflichen Neustart, um die Margetshöchheimer Gastronomie mit einem kleinen Café zu bereichern. Die Espressobar wird in zwei zusammenhängenden Containern mit Blick auf das Mainufer errichtet. Die Container werden Fenster haben und außen in Holzoptik verkleidet; so soll ein kleiner, gemütlicher Verkaufsraum mit 15 Sitzplätzen entstehen, im Außenbereich sind ebenfalls 15 Sitzplätze geplant. Die Bar soll von Montag bis Samstag geöffnet haben und neben Kaffeespezialitäten und Gebäck bzw. Süßwaren auch kleine Geschenkartikel für die Gäste bereithalten, so Löser. Als die Erlabrunnerin mit ihrer gastronomischen Idee an den Bauausschuss herantrat, herrschte dort zunächst große Skepsis. Viele fanden die Idee einer Espressobar in Margetshöchheim gut, hatten aber Zweifel an der Machbarkeit. Löser verfolgte ihr Vorhaben dennoch weiter und bekam sowohl die wasserrechtliche Genehmigung als auch die Baugenehmigung für ihr Café. Bei Hochwassergefahr sind die Container jederzeit entfernbar, was eine Grundvoraussetzung für den Betrieb des Cafés war. "Wir hätten ja nie gedacht, dass Sie für dieses Vorhaben eine Genehmigung von der Wasserwirtschaft bekommen", staunte Bürgermeister Waldemar Brohm 2023 in einer Bauauschuss-Sitzung und zeigte sich beeindruckt vom Engagement der künftigen Gastronomin. Das Café am neuen Steg werde eine Bereicherung für Margetshöchheim, meinten viele GemeinderätInnen. Wir halten Sie auf dem Laufenden.

So soll die Espressobar am neuen Steg einst aussehen. (Grafik: Anja Löser)