Barrierefreier Ausbau der Bushaltestellen Bachwiese startet ab dem 18. März - die Zeller Straße muss einseitig gesperrt werden

Update: der Start zum barrierefreien Ausbau der beiden Bushaltestellen "Bachwiese" wurde auf den 18. März verschoben. Die Baumaßnahmen sind umfangreich, deshalb muss die stark befahrene Zeller Straße einseitig gesperrt werden. BürgerInnen sollten Ausweichmöglichkeiten nutzen. Derzeit werden die Ersatz-Haltestellen eingerichtet; die Baumaßnahmen sollen bis Juni dauern.

Nach etlichen Terminverschiebungen soll am 18. März der barrierefreie Ausbau der beiden Bushaltestellen "Bachwiese" beginnen. Während der Bauarbeiten wird es zu Verkehrsbehinderungen kommen, denn die Zeller Straße muss rund um das Ärztehaus dauerhaft einseitig gesperrt werden. Derzeit wird die Baumaßnahme vorbereitet - in Richtung Zell wurde eine Ersatzhaltestelle nahe der Auffahrt zur St 2300 angelegt, damit diese auch von den Schnellbussen nach Würzburg angedient werden kann. Die Ersatzhaltestelle Richtung Margetshöchheimer Ortsmitte wird in den Kurvenbereich versetzt. Mit den eigentlichen Bauarbeiten sollen nach der Baustelleneinrichtung ab dem 18. März beginnen. Da die Zeller Straße stark befahren ist - täglich rollen alleine 100 Busverkehre durch - sollten BürgerInnen während des Umbaus der Bushaltestellen möglichst auf andere Routen ausweichen.

Der Umbau kostet über 300.000 Euro

Insgesamt kostet der barrierefreie Ausbau samt Straßenbauarbeiten und Planung etwa 380.000 Euro. Die Gemeinde hat einen Förderantrag gestellt und erwartet 25.000-30.000 Euro Zuschuss vom Freistaat für die Herstellung von Barrierefreiheit. Die Haltestelle auf der Seite am Ärztehaus wird zudem mit einem Wartehäuschen nachgerüstet, was die MFN mit 5.000 Euro bezuschusst. Der Umbau ist auch deshalb so teuer, weil die Zeller Straße im Bereich der Haltestellen laut Bürgermeister Waldemar Brohm "ziemlich durch" ist und für die Sanierung umfangreiche Erdarbeiten nötig sind; dabei konnte die Gemeinde bereits Kosten reduzieren, denn bei den Bushaltestellen wird dieselbe Baufirma tätig, die aktuell mit der Sanierung der Frankenstraße beschäftigt ist. Die Ullrich Bau GmbH will beide Baustellen mit verschiedenen Bautrupps parallell abwickeln, die Gemeinde erhofft sich dadurch Synergieeffekte und einen zügigen Baufortschritt. Planmäßig sollen die beiden Bushaltestellen "Bachwiese" nach drei Monaten im Juni fertig sein. Entgegen voriger Planungen wird sich an der Auffahrt zur Staatsstraße vorerst nichts ändern - ursprünglich war angedacht, dort einen Kreisverkehr oder eine Ampel und / oder eine Fußgänger-Unterführung Richtung Grillplatz anzulegen. Diese Pläne liegen derzeit jedoch auf Eis, teilt Daniel Biermann vom Technischen Bauamt auf Nachfrage mit. Die Verkehrsführung dieses Knotenpunkts sei "kaum aufzulösen", weil sich das Staatliche Bauamt anhand der durchgeführten Berechnungen gegen einen Kreisverkehr sträube, eine Ampelanlage aufgrund der Platzverhältnisse nicht möglich sei und eine Unterführung aufgrund der höhentechnischen Gegebenheiten kaum umgesetzt werden könne.

Mehrere Bushaltestellen werden künftig barrierefrei
Der Ausbau der Haltestellen "Bachwiese" markiert nun den Startpunkt für mehr Barrierefreiheit in Margetshöchheim. Damit ist Marokko - wie viele andere Gemeinden in Deutschland - recht spät dran; eigentlich sollte der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in Deutschland laut gesetzlichen Bestimmungen schon zum Januar 2022 komplett barrierefrei sein, sodass auch Menschen mit Beeinträchtigungen ungehindert am öffentlichen Leben teilhaben können. Für Margetshöchheim wurde der Nahverkehrsplan zwar fristgerecht erarbeitet, doch die Baumaßnahmen verzögerten sich immer wieder. Nach dem Umbau der Bushaltestellen "Bachwiese" werden künftig noch die Haltestelle "Falkenstraße" auf Seite der Margarethenhalle sowie die "Birkachstraße" barrierefrei werden. Die Haltestelle "Birkachstraße" an der Post wird zudem in Richtung Süden vor die "Schröderhäuser" verlegt; damit soll es wegen der erwartbaren Verkehrsbehinderungen allerdings erst im kommenden Jahr losgehen. Vorerst nicht barrierefrei bleiben die beiden Haltestellen "Dorfstraße", weil diese aufgrund baulicher Gegebenheiten zu schmal sind und die erforderlichen Mindestmaße nicht umgesetzt werden können. Auch die Haltestelle "Falkenstraße" wird auf Seite der Sparkasse vorerst nicht barrierefrei: "Der Platz soll insgesamt umgestaltet werden. Aber das wird sicherlich nicht in den nächsten 2-3 Jahren geschehen", sagt Bürgermeister Waldemar Brohm mit Verweis auf die zahlreichen kostspieligen Bauprojekte, die die Gemeinde aktuell zu stemmen hat.
 

Barrierefreiheit im ÖPNV bedeutet nicht nur, dass der Gehweg zur Haltestelle abgesenkt und von der Straße aus hindernisfrei erreichbar ist. Denn wenn Gehweg und Straße auf einer Ebene liegen, ist der Abstand zum Buseinstieg umso höher und von Menschen mit Gehbehinderungen, Rollstuhl oder Rollator nicht mehr zu bewältigen. Deshalb werden alle Bushaltestellen mit sogenannten Hochborden ausgebaut: das ist ein meist rund 18 cm hoher Bodenaufbau, der damit auf derselben Ebene liegt wie der Buseinstieg. Das macht es auch Menschen mit Gehschwierigkeiten, Kinderwagen oder Einkaufstrolley leichter, in den Bus zu kommen. Darüber hinaus können in solchen barrierefreien Haltestellen durch spezielle Bodenbeschichtungen oder elektronische Hilfsmittel beispielsweise auch Blindenleitsysteme integriert werden.

 

Die beiden Bushaltestellen "Bachwiese" sind die ersten in Margetshöchheim, die barrierefrei ausgebaut werden. Die Bauarbeiten beginnen im März und sollen bis Juni abgeschlossen sein. Während der Baumaßnahme muss die Straße einseitig gesperrt werden. (Foto: Tina Göpfert)

 

Trotz abgesenktem Bordstein ist die Haltestelle "Birkachstraße" vor der Post nicht barrierefrei - viele Zentimeter Höhe gilt es zum Buseinstieg zu überwinden. Die Bushalte soll im kommenden Jahr nach Süden verlegt und mit Hochbord barrierefrei ausgebaut werden. (Foto: Tina Göpfert)