Beim traditionellen Neujahrsempfang der Gemeinde wurden am 7. Januar wieder zahlreiche BürgerInnen für ihren herausragenden Einsatz im Ort geehrt. Lorbeeren ernteten diesmal nicht nur engagierte Vereinsmitglieder, sondern auch ein Start-Up und ein Gesangsduo, welche bereits Förderpreise abgeräumt haben.
Am ersten Sonntag des Jahres lädt die Gemeinde Margetshöchheim traditionell zum Neujahrsempfang in die Margarethenhalle ein, um gemeinsam auf ein gutes neues Jahr anzustoßen und verdiente BürgerInnen zu ehren. Den Auftakt zu der Veranstaltung machten heuer vier Mädchen, die als Sternsingerinnen mit einer festlichen Zeremonie und einer großen Menge Weihrauch den Neujahrssegen in die Halle brachten. Für die musikalische Untermalung sorgte der Projektchor des Sängervereins unter Anderem mit Andrew Lloyd Webbers "Make a joyful noise". Bürgermeister Waldemar Brohm und seine Stellvertreter Norbert Götz und Christine Haupt-Kreutzer freuten sich sehr über die rege Beteiligung der BürgerInnen in der fast voll besetzten Margarethenhalle: "Sie Alle, die Sie durch Ihre Anwesenheit heute Ihre Verbundenheit mit der Gemeinde Margetshöchheim bekunden, seien Sie herzlich willkommen", sagte Brohm. Auch prominente Gäste wurden begrüßt, darunter Margetshöchheims einziger Ehrenbürger Edwin Döbling, Altbürgermeister Günter Stock, Repräsentanten aus der Politik wie der Margetshöchheimer Landtagsabgeordnete Björn Jungbauer, der ehemalige Abgeordnete Manfred Ach, der Abgeordnete Volkmar Halbleib, Landrätin Karen Heußner, sowie die Margetshöchheimer GemeinderätInnen. Herzlich willkommengeheißen wurden außerdem zahlreiche Aktive aus den Kirchen, der Schule, dem Kindergarten und vielen weiteren Verbänden und Vereinen, die das Leben in Margetshöchheim prägen. Die NeubürgerInnen begrüßte Bürgermeister Brohm augenzwinkernd mit den Worten:" Unter den 52 Gemeinden im Landkreis haben Sie sich das Filetstückchen rausgesucht. Sie haben sich eine gute Gemeinde ausgesucht, die sich im positiven Sinne ihre dörflichen Strukturen erhalten hat und sehr viel in die Zukunft investiert."
"Wir brauchen mehr Wir", so Brohm
Damit nahm Brohm auch das Motto seiner Neujahrsansprache auf: "Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen". Auf das vergangene Jahr blickte er mit gemischten Gefühlen zurück und thematisierte einige der zahlreichen Ereignisse, "die uns bewegt oder gar entsetzt haben" wie die kriegerischen Auseinandersetzungen in Israel und dem Gazastreifen oder der Ukraine. Brohm sprach auch die "immensen Probleme und Aufgaben" auf nationaler Ebene an, beispielsweise die hohen Energiekosten, die Rohstoffprobleme, die Herausforderungen des Klimawandels, die hohe Inflation, die marode Infrastruktur, die überbordende Bürokratie und die hohen Migrationszahlen. Zwar könnten solche Probleme nur auf höheren Ebenen gelöst werden, dennoch würden sie auch die Kommunen beschäftigen und dort Sorgen bereiten, sagte der Bürgermeister. Obwohl keiner von uns großen Einfluss auf die Weltpolitik nehme, so könne doch jede und jeder Einzelne seinen Beitrag dazu leisten, "dass das soziale Klima wieder mehr Sicherheit und Geborgenheit vermittelt". Statt einem um sich greifenden Individualismus und nationalem Denken plädierte Brohm dafür, "mehr Wir" zu wagen und gemeinsam etwas dafür zu tun, um "unseren kleinen, überschaubaren Wirkungsbereich in Ordnung zu halten".
Im vergangenen Jahr standen viele Projekte an
Im Wirkungsbereich der Gemeinde wartete das vergangene Jahr mit zahlreichen Herausforderungen auf. Brohm nannte etwa die Generalsanierung der Schule samt der Insolvenz eines Planungsbüros, wo die Gemeinde "mit einem blauen Auge davongekommen" sei, und die abgeschlossene Sanierung der Kinderkrippe sowie die anstehende Erweiterung der KiTa. Als Brohm zum nicht enden wollenden Neubau des Höchheimer Mainstegs erklärte, dass die beiden Gemeinden den Steg "im ersten Halbjahr 2024" eröffnen wollen, gingen viele unterdrückte Lacher durch den Saal. Zum Baustopp des Neubaugebiets Scheckert-Lausrain durch ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts erkärte der Bürgermeister, dass die Gemeinde noch in diesem Jahr einen fertigen Bebauungsplan verabschieden und danach mit den Ausschreibungen der Erschließungsmaßnahmen beginnen will. Es gab aber auch Positives zu vermelden, etwa dass im Dezember die Teil-Fertigstellung des ersten Bauabschnitts an der Mainlände gefeiert wurde und dass die Gemeinde am 18. Dezember endlich die Verträge zum Erwerb des Klostergeländes unterzeichnen konnte. Zudem fiel der Startschuss für die interkommunale Freifeld-Photovoltaikanlage, außerdem konnte die Sanierung des Hochbehälters abgeschlossen werden und so "die Sicherung der eigenen Wasserversorgung weiter verbessert" sowie der ökologische Anspruch der Gemeinde gestärkt werden.
Viele Ehrungen für herausragendes Engagement
Mit Blick auf das vor uns liegende 2024 hoffte Bürgermeister Brohm, dass es auch in diesem Jahr "in unserer Heimatgemeinde Margetshöchheim wieder viele Menschen geben wird, die mit großem Engagement, Leidenschaft, Sachverstand und Hingabe" für eine gute Zukunft des Ortes wirken. Zugleich dankte er all jenen, die sich in der Vergangenheit "eingebracht und zugepackt haben" und rief die BürgerInnen dazu auf, sich ein solches Engagement selbst auch zum Vorbild zu nehmen. "Wir haben ein richtig gutes Leben hier in Margetshöchheim - dank der Aktivitäten der Vereine, der Bürgerinnen und Bürger", sagte Brohm.
Beim diesjährigen Neujahrsempfang konnten wieder zahlreiche BürgerInnen für ihr herausragendes Engagement in der Gemeinde geehrt werden. Für ihr langjähriges Wirken und ihre Ernennung zur Ehrenvorsitzenden für 18 Jahre Vorstandschaft im Feuerwehrverein erhielt Maria Brohm die Kommunale Verdienstmedaille in Bronze. In der Feuerwehr ist Brohm weiterhin aktiv. Auf ihren Posten im Verein ist Claudia Haupt als neue Vorsitzende nachgerückt. Auch bei der Freiwilligen Feuerwehr gab es ein Jubiläum zu feiern: Armin Götz wurde für 40 Jahre Dienst mit der Kommunalen Verdienstmedaille in Gold ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr hat Götz bereits das Staatliche Ehrenzeichen in Gold für seine langjährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr erhalten. Vom Sängerverein wurden Gerd Haupt und Heinz Döll für jeweils stolze 60 Jahre aktive Mitgliedschaft mit der Verdienstmedaille in Gold ausgezeichnet. Vom Musikverein St. Johannes wurde Christel Sterk für 10 Jahre im geschäfstführenden Vorstand geehrt. Vom Obst- und Gartenbauverein erhielten Roland Storch, Werner Oppmann, Wolfgang Emmert, Bernd Müller und Dominik Zorn die Kommunale Verdienstmedaille in Bronze für jeweils 20 Jahre Dienst im erweiterten Vorstand. Für ihre Bemühungen um den Fairen Handel wurden die Aktiven des Weltladens Ulrike Herberich, Monika Blaß, Jürgen Herberich, Gisela Schlereth (in Abwesenheit), Renate Engert, Gerold Weiß-Engert und Klaus Korbmann (in Abwesenheit) geehrt. Eine sportliche Ehrung mit Geld- und Sachpräsenten erhielt die Handball-Damenmannschaft der SGM für ihren Gewinn der Meisterschaft in der Bezirksliga Frauen Süd.
Darüber hinaus konnten heuer noch zwei außergewöhnliche Ehrungen an junge Menschen aus Margetshöchheim verliehen werden: an ein Start-Up sowie an ein Gesangsduo, welche bereits Förderpreise in Bayern abgeräumt haben. Geehrt wurden Oliver Greiner, Tobias Greiner und Chris Schmidt vom Margetshöchheimer Unternehmen "Webinclusion GmbH"; das Start-Up arbeitet unter der Marke "Eye-Able" mit großer Innovationskraft daran, Webseiten barrierefrei und damit auch für Menschen mit Beeinträchtigungen zugänglich zu machen. Dafür wurden die drei Jungunternehmer unter Anderem bereits mit dem Würzburger Innovationspreis 2023 ausgezeichnet. Mittlerweile ist das Unternehmen auf 45 MitarbeiterInnen angewachsen und expandiert ins Ausland. "Es ist bemerkenswert, dass junge Menschen wie Sie so etwas machen, dass Sie die Energie und den Mut und das unternehmerische Risiko auf sich nehmen", lobte Bürgermeister Brohm. "Solche Unternehmen gibt es sonst nur in Hongkong oder New York". Margetshöchheim war eine der ersten Kommunen bundesweit, die Eye-Able in ihre Webseiten integriert hat. Firmengründer Oliver Greiner erklärte, das Unternehmen wolle mit seiner Forschung und Arbeit die Inklusion der etwa 8 Millionen Menschen mit Behinderung in Deutschland fördern und gleichzeitig Margetshöchheim in dem Bereich bekannt machen. Weitere Infos finden Sie auf der Homepage des Unternehmens unter https://eye-able.com/
Eine weitere Auszeichnung ging an das Gesangsduo "Lena & Linus", das laut Laudatorin Christine Haupt-Kreutzer innerhalb von zwei Jahren eine "Blitzkarriere" vom Würzburger Probekeller in die Berliner Hansa Studios hinlegte und schon jetzt ausverkaufte Konzerte für die anstehende Tour verbuchen kann. Vor Kurzem wurde das Duo von Lena Bäcker aus Margetshöchheim und Linus Knobling aus Würzburg mit dem hochdotierten Bayerischen Kunstförderpreis vom Bayerischen Staatsminister für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst als die "wohl spannendste deutsche Popmusik" ausgezeichnet; zudem hatten die beiden bereits einen tollen Auftritt in der TV-Sendung "Ina's Nacht" und tourten unter Anderem mit der Band Lotte. Ihre Musik beschreiben die beiden jungen Talente selbst als dezenten "Indie-Pop über bittersüße Anekdoten und berührende Augenblicke". Mehr von "Lena & Linus" finden Sie auf der offiziellen Homepage unter https://www.lenaundlinus.de/#home.
Übersicht über die Ehrungen beim Neujahrsempfang der Gemeinde Margetshöchheim 2024
OGV: Roland Storch (Medaille in Bronze), Werner Oppmann (Medaille in Bronze), Wolfgang Emmert (Medaille in Bronze), Bernd Müller (Medaille in Bronze), Dominik Zorn (Medaille in Bronze); Musikverein St. Johannes: Christel Sterk; Weltladen: Ulrike Herberich, Monika Blaß, Jürgen Herberich, Gisela Schlereth (in Abwesenheit), Renate Engert, Gerold Weiß-Engert, Klaus Korbmann (in Abwesenheit); Feuerwehrverein: Maria Brohm (Medaille in Bronze); Freiwillige Feuerwehr: Armin Götz (Medaille in Gold); Start-Up "Webinclusion GmbH": Oliver Greiner, Tobias Greiner, Chris Schmidt; Sängerverein: Gerd Haupt (Medaille in Gold), Heinz Döll (Medaille in Gold); Gesangsduo "Lena & Linus": Lena Bäcker; SGM MG Maintal Mannschaft Handball Frauen (stellvertretend anwesend Franziska Herbert und Marina Haas)
