Neuer Beschluss: die IT-Sicherheit der Gemeinden Margetshöchheim und Erlabrunn bleibt auf höchstem Niveau

Die IT-Systeme der Gemeinden Margetshöchheim und Erlabrunn wurden vor einigen Jahren auf dem höchsten Standard neu eingerichtet. "Safety first" soll auch in Zukunft gelten, beschloss die Verwaltungsgemeinschaft in ihrer jüngsten Sitzung. Auch wenn das neue System kostspielig ist.

In ihrer letzten Sitzung im April beschäftigte sich die Verwaltungsgemeinschaft (VG) von Margetshöchheim und Erlabrunn mit der IT-Sicherheit der Gemeinden. Das vor fünf Jahren neu installierte Serversystem im Rathaus Margetshöchheim muss wegen der auslaufenden Garantie- und Servicezeit am Ende des Jahres umgestellt werden. Ab nächstem Jahr gibt es für die bestehenden Systeme keinen Support und keine Ersatzteile mehr. Die Serverstruktur der Verwaltung soll auch im Hinblick auf künftige technische Neuerungen und Anforderungen der Gemeinden zukunftssicher gestaltet werden. Bisher läuft das  Serversystem der Verwaltungsgemeinschaft auf dem höchsten Standard. Ausfälle gab es bisher nicht, es kam höchstens vor, dass einzelne Komponenten ausgetauscht werden mussten. Nun musste das Gremium über mehrere Varianten beraten, wie die IT-Infrastruktur künftig aussehen soll. Unterstützung bei der Entscheidungsfindung gab es von IT-Fachmann Christian Wießler, der bei der Würzburger IT-Firma MR Datentechnik als Senior Account Manager arbeitet und die Verwaltungsgemeinschaft betreut. Die Serversysteme der VG wurden von MR Datentechnik installiert und laufen auch über die Fullservice-IT-Firma. Wießler erläuterte im Gremium die möglichen Varianten eines neuen Serversystems sowie deren Vor- und Nachteile.

Das jetzige IT-System der Verwaltungsgemeinschaft läuft seit fünf Jahren erfolgreich ohne nennenswerte Ausfälle; es besteht aus 2 Servern, 1 Storage, 1 Backup-Server und Datensicherung auf NAS (Network Attached Storage) und LTO (Magnetbänder). Über die Server läuft der Datenverkehr, der Backup-Server übernimmt die Datensicherung der Hardware, und die abschließende Datensicherung auf LTO-Band garantiert den sogenannten "Medienbruch". Der Begriff ist wörtlich zu verstehen, denn Daten sind dann am sichersten, wenn deren Speicherung komplett von den Servern und dem digitalem Zugriff abgekoppelt sind. Im Margetshöchheimer Rathaus ist Daniel Biermann vom Technischen Bauamt für den Medienbruch verantwortlich, das heißt ihm obliegt die Lagerung und Verwaltung der Magnetbänder mit den gesicherten Daten. Auch um sonstige Belange mit der IT kümmert sich Biermann im Rathaus; er war in der Sitzung ebenfalls anwesend. Er berichtete, dass das Bayerische Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI) die IT der Verwaltungsgemeinschaft als sehr gut beurteilte.

Während so manche deutsche Behörde oder Kommune in der Vergangenheit mit IT-Ausfällen Schlagzeilen machte, ist die Verwaltungsgemeinschaft Margetshöchheim - Erlabrunn durch die Ausstattung mit zwei Servern gegen einen Ausfall der Verwaltungs-IT bisher so gut wie immun; wenn einer der Server komplett ausfallen sollte, könnte der andere übernehmen. Das soll auch so bleiben: die Räte und Rätinnen entschieden sich einstimmig dafür, dass ein System mit zwei Servern beibehalten wird. Optionen mit nur einem Server wären zwar möglich und erheblich kostengünstiger gewesen, doch das Gremium votierte für "Safety first" (Sicherheit zuerst). Christian Wießler berichtete, dass es in der Region bereits IT-Totalausfälle in einer Schule und einer Kommune gab und die Wiederherstellung der Systeme mehrere Tage in Anspruch nahm. Ein solches Szenario wollte die VG nach ausgiebiger Diskussion dann lieber doch nicht riskieren. Im Grunde wird das bestehende Serversystem eins zu eins ersetzt, es bleibt bei 2 Servern, 1 Storage, 1 Backup-Server und NAS. Nur die Datensicherung auf Band soll outgesourced werden: beim zukünftigen System wird die Datensicherung nicht mehr durch den Medienbruch auf Magnetbänder im Rathaus vollzogen, sondern die Daten wandern digital in ein Sicherungssystem bei der MR Datentechnik, die einen eigenen Medienbruch vollzieht. Der Bürgermeister und VG-Vorsitzende Waldemar Brohm begrüßte die Entscheidung des Gremiums, am hohen Sicherheitsstandard des IT-Systems festzuhalten; der gelernte Informatiker merkte an, dass es in Anbetracht künftiger Entwicklungen nicht ratsam wäre, das Niveau abzusenken. Das Plus an IT-Sicherheit kostet natürlich: für das neue Serversystem sind insgesamt rund 87.000 Euro fällig.

 

Lieber sicher als günstig: Die IT der Verwaltungsgemeinschaft bleibt auf höchstem Niveau. (Symbolbild: Tina Göpfert)