Am 15. Juni ist der Margetshöchheimer Manfred Ach im Alter von 83 Jahren überraschend verstorben. Der ehemalige Gemeinderat und CSU-Landtagsabgeordnete war ein stiller Macher mit Wertekompass und wurde für seine politische Arbeit hochgeschätzt. Die CSU in Margetshöchheim und im Landkreis Würzburg trauert um ihr langjähriges Mitglied.
Margetshöchheim trauert um Manfred Ach, der im Alter von 83 Jahren am vergangenen Samstag überraschend verstorben ist. Ach wurde am 14. September 1940 geboren und begann nach seiner Mittleren Reife 1957 eine Laufbahn im gehobenen Verwaltungsdienst; nach beruflichen Aufenthalten in Nürnberg und München wechselte Ach 1970 an das Staatliche Rechnungsprüfungsamt in Würzburg, das er von 1991-1994 leitete. Im Jahr 1962 trat Manfred Ach in die CSU ein. Seine politische Karriere startete er im Margetshöchheimer Gemeinderat, dem er von 1978 bis 2000 angehörte, sowie im Kreisrat Würzburg von 1978-2008. Im Jahr 1994 wurde Manfred Ach für den Stimmkreis Würzburg-Land in den Bayerischen Landtag gewählt und gehörte diesem 14 Jahre lang bis 2008 an. Auch im politischen Wirken blieb Ach seinem beruflichen Metier treu, so leitete er im Parlament zehn Jahre lang den Ausschuss für Staatshaushalt und Finanzfragen und hatte damit großen Einfluss auf die Finanzen im Freistaat. In der Region weiterhin verwurzelt, gehörte Ach lange dem Rechnungsprüfungsausschuss des Würzburger Kreistags an. Darüber hinaus engagierte sich Manfred Ach in der Sozial- und Familienpolitik und war Gefängnisbeirat der JVA Würzburg. Auf persönlicher Ebene war Manfred Ach der Musik verbunden, er leitete von 2003 bis 2009 den Nordbayerischen Musikbund und für einige Jahre als Präsident den Bayerischen Blasmusikverband. Gesellschaftliches Engagement war Manfred Ach ein Anliegen, so war er beispielsweise maßgeblich an der Gründung des Stammzellzentrums an der Würzburger Universitätsklinik beteiligt.
Manfred Ach war für viele Margetshöchheimer CSU-Mitglieder sowohl politisch als auch menschlich ein Vorbild. Er hielt sich als stiller Macher eher im Hintergrund, konnte trotzdem oder gerade deswegen auf politischer Ebene auch überregional viel bewegen. Mit seinem ausgeprägten Wertekompass und seinem von Menschlichkeit geprägten Handeln wurde Manfred Ach für viele politisch Aktive in der CSU zu einem wertvollen Unterstützer und Mentor.
Für Bürgermeister Waldemar Brohm, der zugleich als stellvertretender Landrat tätig ist, gehörte Manfred Ach zu seinen wichtigsten politischen Begleitern in Margetshöchheim und der Region.
Der Nachruf des Bürgermeisters:
"Ich bedauere den plötzlichen Tod von Manfred Ach sehr und bin tief betroffen. Ich kenne ihn seit 1991 und er war mir politischer Ratgeber, Mentor und mein Freund. Ich erinnere mich mit großem Dank an viele gemeinsame Veranstaltungen, besonders in den Jahren 1993 und 1994, als ich die Ehre hatte, ihn im Wahlkampf zu begleiten. Auf den gemeinsamen Fahrten haben wir auch sehr persönliche Gespräche geführt.
Immer wenn es für mich politische Weichenstellungen gab, wusste ich ihn als verlässlichen Ratgeber und Unterstützer an meiner Seite. Ich bin sehr dankbar, dass ich nach seinem Ausscheiden aus der Landespolitik des Öfteren mit ihm telefonieren konnte oder wir uns bei einer Tasse Kaffee im Rathaus austauschen konnten.
Seiner Frau Karola und ihren Töchtern gilt mein aufrichtiges Mitgefühl und Anteilnahme. Mit Manfred Ach verliere ich mein politisches Vorbild. Er hatte eine klare und konsequente Haltung, ein sehr starkes Wertebewußtsein und ein überdurchschnittliches Maß an Loyalität. Ich habe ihm sehr sehr viel zu verdanken und werde ihn immer in bester Erinnerung behalten."
Auch den Landtagsabgeordneten Björn Jungbauer aus Margetshöchheim unterstützte Manfred Ach mit Rat und Tat in seiner politischen Karriere, ebenso Landrat Thomas Eberth.
Der CSU Kreisverband Würzburg-Land veröffentlicht folgenden Nachruf:
Ehemaliger CSU-Landtagsabgeordneter Manfred Ach gestorben
Was bleibt, ist die Erinnerung.
Trauer um den früheren CSU-Landtagsabgeordneten und Vorsitzenden des Haushaltausschusses im Bayerischen Landtag, Manfred Ach bei der CSU im Landkreis Würzburg. Er ist am Samstag überraschend im Alter von 83 Jahren gestorben.
„Ich bin bestürzt über die Nachricht vom Tod von Manfred Ach. Er war ein außergewöhnlicher Politiker, der sich jahrzehntelang vor allem in der Finanz- und Lokalpolitik als Vordenker und Pionier einen Namen gemacht hat", sagte CSU-Kreisvorsitzender und Landrat Thomas Eberth (CSU). Er würdigte Ach als "ruhigen Macher, dem es nie um die eigene Person ging, sondern der immer mit klugen Argumenten und Weitsicht überzeugen konnte". Mit Manfred Ach verlieren wir einen geradlinigen und hochgeschätzten Politiker und CSU‘ler. Seine Finanzkompetenz war einmalig und er hat als Vorsitzender des Haushaltsausschusses viel für die Region erreicht.
„Gerade auch als Vorsitzender des Haushaltsausschusses ist es ihm gelungen, viele Projekte für Würzburg Stadt und Land zu verwirklichen. Damit war sein Wirken im Bayerischen Landtag ein Segen für die ganze Region“, erinnert sich Bundestagsabgeordneter Paul Lehrieder, als langjähriger, politischer Weggefährte.
„Ein großartiger Mensch und Freund, der mit Empathie und Kompetenz für die Region viel erreicht hat“, gedenkt der ehemalige Landtagsabgeordnete Manfred Ländner, der Manfred Ach als Abgeordneter 2008 nachgefolgt ist.
Landtagsabgeordneter Björn Jungbauer, der als Margetshöchheimer schon lange vom Verstorbenen politisch begleitet wurde: „Manfred Ach stand mir immer mit Rat und Tat zur Seite – gerade auch bei wichtigen Entscheidungen. Er hat immer gesagt: Man muss klar und konsequent bleiben – und ehrlich zu den Menschen.“
Seit Juni 1962 war Manfred Ach Mitglied der CSU. Er hatte zahlreiche Parteiämter inne: ehrenamtlicher CSU-Kreisgeschäftsführer (1979-1982), Schatzmeister (1982-1989) und von1989-1991 bzw. 1993-2003 Stellvertretender CSU-Kreisvorsitzender.
In seiner Heimatgemeinde Margetshöchheim engagierte er sich von 1978 bis 2000 als Gemeinderat. Dem Würzburger Kreistag gehörte er von 1978 bis 2008 an, in der Zeit von 1990 bis 2002 als Vorsitzender der CSU-Kreistagsfraktion.
1994 wurde er für den Stimmkreis Würzburg-Land in den Bayerischen Landtag gewählt. Von 1998 bis 2008 war er Vorsitzender des Ausschusses für den Staatshaushalt und Finanzfragen im Bayerischen Landtag. Ehrenamtlich brachte sich Manfred Ach an verschiedenen Stellen ein, herausgehoben ist sein Engagement als Präsident des Nordbayerischen Musikbundes von 2003 bis 2009.
Durch viele Ehrungen wurden die Verdienste von Manfred Ach öffentlich gewürdigt:
1993: Landkreisplakette in Silber
2001: Bayerische Staatsmedaille für Verdienste um die Bayerische Justiz
2003: Soldnermedaille
2005: Bayerischer Verdienstorden
2005: Ludwig-I.-Medaille
2007: Bayerische Verfassungsmedaille in Gold
2008: Landkreisplakette in Gold
2009: Ehrensenator der Universität Würzburg
2009: Carl-Caspar-Siebold-Medaille
2010: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
2010: päpstlicher Silvesterorden
2011: "Humoris-Causa"-Orden der Faschingsgesellschaft Versbach
CSU Kreisvorsitzender Thomas Eberth betont: „Mit Manfred Ach verlieren wir einen geradlinigen sowie hochgeschätzten Politiker und CSU‘ler. Seine Finanzkompetenz war einmalig und er hat als Vorsitzender des Haushaltsausschusses viel für die Region erreicht. Für uns „Jungen“ stand er immer mit guten Ratschlägen bereit und war ein gerne gesehener Gast. Wir behalten ihn als Urgestein, Ratgeber und Gestalter in Erinnerung. Er war eher der erfolgreiche Taktiker im Hintergrund als ein politischer Haudrauf“. Die CSU wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Nach seinem Ausscheiden aus dem Bayerischen Landtag 2008 kümmerte sich Manfred Ach vorrangig um seine Familie. Er stand den politischen Weggefährten jedoch auch nach seiner aktiven politischen Laufbahn beratend zur Seite. Die Gedanken der Verantwortlichen der Kreis-CSU sind bei Ehefrau Karola, die ihren Mann stets unterstützt hat, sowie bei seinen beiden Töchtern und Enkelkindern.