Für Familien ist Margetshöchheim eine attraktive Gemeinde. Derzeit leben über 500 Kinder im Dorf, etwa jedeR sechste EinwohnerIn ist jünger als 18 Jahre. Weil sich die Lebensumstände der jungen Generation nicht nur durch Corona stark verändert haben, will die Gemeinde die Angebote der Kinder- und Jugendarbeit mit Schule, KiTa und den Vereinen künftig enger verzahnen.

"Wer Musik nicht liebt, verdient nicht, ein Mensch genannt zu werden", meinte Goethe einst. Die Internationale Stiftung zur Förderung von Kultur und Zivilisation will insbesondere sozial Benachteiligten die klassische Musik näher bringen und organisiert dafür kostenlose Live-Konzerte an Mittelschulen. In Margetshöchheim kamen die vier ProfimusikerInnen mit Geige, Cello und Flöte gut an.

Für Kinder ab der 3. Klasse veranstaltet das Kinder- und Jugendzentrum KIJUZ immer wöchentlich einen offenen Treff zum Spielen, Quatschen und Chillen. Weil es am bisherigen Wochentag schon viele weitere Angebote für diese Altersgruppe gibt, wird der Mini-Club ab April auf Dienstag verschoben.

Nach dem großen Corona-Ausbruch in der KiTa dreht das Virus jetzt seine Runde in der Grund- und Mittelschule. Mitte vergangener Woche gab es mehrere infizierte Kinder in zwei Klassen, seit dem 24. Januar ist laut Schulleiter eine weitere Klasse betroffen. Auch eine Lehrkraft hat sich infiziert.

Vergangene Woche war das Kinder- und Jugendzentrum wegen der hohen Corona-Inzidenz in Margetshöchheim vorübergehend geschlossen worden. Weil die Zahl der Neuinfektionen im Dorf aber schon wieder stark abgenommen hat, darf das KIJUZ ab sofort wieder öffnen.

Weil die Inzidenz in Margetshöchheim nach dem Omikron-Ausbruch derzeit sehr hoch ist, werden in der Grund- und Mittelschule jetzt neue Maßnahmen umgesetzt, um Infektionen unter SchülerInnen möglichst zu verhindern. "Wir versuchen alles menschenmögliche, um Corona an der Schule zu vermeiden", sagt Bürgermeister Waldemar Brohm.

Schon im September hatten die Vorbereitungen für den ersten großen Weihnachtsmarkt im Kinder- und Jugendzentrum begonnen, doch pandemiebedingt mussten alle Weihnachtsmärkte in Bayern ausfallen. Um die mit Liebe gemachten Geschenke doch noch unter die Leute zu bringen, startete KIJUZ-Leiterin Andrea Klug deshalb ein Weihnachtsshopping mit telefonischer Voranmeldung, und das war ein großer Erfolg. Um dem Corona-Frust bei den jungen Menschen zu begegnen, hat sie sich für 2022 einen neuen Programmpunkt einfallen lassen: "Quatsch(en) für Kids" am Donnerstag.

Anfang Dezember hat es in der KiTa St. Johannes erstmals seit Februar wieder einen größeren Corona-Ausbruch gegeben: 8 Kinder und 1 ErzieherIn haben sich mit dem Virus angesteckt. Dank strenger Hygienemaßnahmen war zum Glück nur eine Gruppe mit insgesamt 21 Kindern und 2 ErzieherInnen betroffen.

Eine im ganzen Land und aktuell in der Stadt Würzburg sehr heiß diskutierte Frage ist, ob die Klassenzimmer mit Mobilen Luftreinigungsgeräten nachgerüstet werden sollen, um die Übertragung von Corona in der Schule zu verhindern. In der jüngsten Sitzung hat sich der Schulverband (bestehend aus den Gemeinden Margetshöchheim, Erlabrunn, Zell und Leinach) endgültig gegen eine Anschaffung von Lüftungsgeräten positioniert. Und das hat handfeste Gründe. "Ich weiß, dass Eltern das vielleicht anders sehen", sagte der Schulverbandsvorsitzende und Margetshöchheimer Bürgermeister Waldemar Brohm. "Deshalb wollen wir informieren und keinen Raum für Spekulationen bieten. Wir wollen uns der Diskussion stellen", sagte er. Der finanzielle Aspekt war bei der Entscheidung nicht ausschlaggebend, beteuerte Brohm.

Eigentlich sollte sie schon im April begonnen haben, doch wie Bürgermeister Waldemar Brohm (CSU) auf Nachfrage mitteilt, verzögert sich der Beginn bei der Sanierung des maroden Krippengebäudes wohl noch um einige Monate. Entgegen früherer Planungen können die wichtigen Gespräche mit der Diözese erst im September stattfinden.

Pöbelnde Mitschüler, Schlüssel oder Handy vergessen, schlechte Zeugnisnoten oder ein bedrohlicher Erwachsener: es gibt vielfältige Gründe, wie Kinder auf dem Schulweg oder in der Freizeit in Schwierigkeiten geraten können. Um Kindern in solchen Fällen schnell, unbürokratisch und unauffällig Unterschlupf und Hilfe anzubieten, will die Gemeinde Margetshöchheim jetzt mindestens 20 sogenannte Schutzinseln im Ort etablieren. Inspiriert durch die guten Erfahrungen der Schutzinseln in der Nachbargemeinde Waldbüttelbrunn hatte sich der Ausschuss für Soziales, Kultur und Sport des Gemeinderates  mit der Thematik befasst. Schutzinseln können Ladenlokale, Restaurants, öffentliche Einrichtungen oder Einzelhandelsgeschäfte sein.

Seit fast 30 Jahren leitet die Diplom-Sozialpädagogin Andrea Klug das Margetshöchheimer Kinder- und Jugendzentrum an der Margarethenhalle, kurz „KIJUZ“. In normalen Zeiten hatte das KIJUZ mehrmals pro Woche geöffnet und hielt für Kinder ab 7 Jahren zahlreiche Angebote bereit, vom Kochkurs über HipHop-Tanzen bis hin zum beliebten offenen Treffpunkt zum „Chillen und Quatschen“. Derzeit sind nur Einzelgespräche möglich.

Frage: Frau Klug, Sie mussten das KIJUZ im März 2020 wegen des damaligen Lockdowns schließen und fielen danach aus gesundheitlichen Gründen für viele Monate aus. Jetzt sind Sie seit Februar 2021 wieder als KIJUZ-Leiterin zurück. Seitdem dürfen die Kinder corona-bedingt nur noch zu Einzelgesprächen zu Ihnen kommen. Was hat sich bei den Kindern in den vergangenen 11 Monaten aus Ihrer Sicht verändert?

Andrea Klug: Die Kinder haben noch mehr Redebedürfnis als früher und sie sind ernster geworden. Und ruhiger.

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